Braunschweig. "Wir wünschen euch, dass ihr euch keine Sorgen mehr machen müsst, um eure Familien und eure Freunde. Wir wünschen euch, dass bald wieder Frieden in Euren Ländern herrscht. Wir wünschen euch, dass Ihr wieder ruhig schlafen könnt." Das waren die Wünsche der Kinder der Hans-Georg-Karg-Schule an die Flüchtlinge.
Diese Wünsche konnten die Kinder und ihre Eltern nicht erfüllen, aber mit den fast hundert Geschenken wurden kleine und große Wünsche vor Ort erfüllt, die ein kleines bisschen Glück bescheren in dieser schwierigen Zeit.
Am 7. November startete die Hans-Georg-Karg-Grundschule die Aktion „Wünsch Dir was“. Als Club of Rome Schule (in Braunschweig gehört noch das Gymnasium Christophorusschule zum Schulnetzwerk) setzt die Grundschule in freier Trägerschaft des CJD Braunschweig jedes Jahr ein Projekt zum aufgerufenen Jahresthema um. Im Schuljahr 2016/2017 lautet es „Weltenbürger Willkommen“. Und das diesjährige Projekt „Wünsch Dir Was!“ unter der Regie des Lehrerteams Dorothee Wagener und Marc Bode engagierte sich dabei besonders für Flüchtlinge der Region Braunschweig. Diese konnten bis vor kurzem in der nahe gelegenen DRK Kaufbar einen Wunsch samt Kontakt auf einen Stern schreiben. Diese holten die Schüler ab und hängten Sie an den Weihnachtsbaum der Schule. Und deren Eltern suchten sich einen Wunsch aus und erfüllten diesen.
Geschenke auf der Weihnachtsfeier
Bei der am vorletzten Schultag traditionell in der Aula der Grundschule stattfindenden Weihnachtsfeier folgte nun die gemeinsame Bescherung. Dabei wurden Weihnachtslieder gesungen und gemeinsam getrommelt. Die Dankbarkeit der Flüchtlinge sowie eine Beschreibung der Situation ihrer Länder kamen in bewegenden Worten zur Sprache und wurden in kurdische und arabische Sprache übersetzt.
Und natürlich wurden viele der rund 100 Geschenke vor Ort überreicht. Die Wünsche reichten vom vierfarbigen Kugelschreiber über Teddybären und Sportkleidung bis zur Staffelei für einen Künstler. Ein Highlight war sicher der von einem Vater von drei ehemaligen Grundschülern ermöglichte Rundflug im Motorflugzeug über den Dächern von Braunschweig – für einen Flüchtling und zwei seiner Freunde. Oder das gebrauchte Fahrrad, das den beschenkten Jungen vor Ort zu Tränen rührte … einige der Anwesenden weinten gleich mit. Aber jedes der rund 100 Geschenke war mehr als nur eine Geste, sondern ein Signal dafür, dass Flüchtlinge in der Region Braunschweig willkommen sind. Da war es plötzlich ganz nah, dieses ganz bestimmte Gefühl: „Jetzt ist Weihnachten“ – genau hier, genau jetzt in diesen besonderen Begegnungen.
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