Kein Cell Broadcast: Wurde die Bevölkerung ausreichend gewarnt?

Heftig schlug das Unwetter in Braunschweig zu. Hätte die Bevölkerung besser darauf vorbereitet werden müssen?

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Über Cell Broadcast gab es keine Warnung an die Bevölkerung.
Über Cell Broadcast gab es keine Warnung an die Bevölkerung. | Foto: Alexander Panknin; Pixabay

Braunschweig. Das Unwetter hatte unsere Region im Griff. Besonders stark wurde Braunschweig getroffen. Ganze Straßenzüge standen über Stunden unter Wasser, der Verkehr kam zum Erliegen. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, noch immer werden die zahlreichen Einsätze abgearbeitet. Bis zum heutigen Freitagmorgen gingen über 4.500 Notrufe ein. Die Feuerwehren aus den Nachbarkommunen mussten zur Unterstützung kommen. Doch wurde die Bevölkerung ausreichend gewarnt?



Stadt und Feuerwehr hielten am Vormittag eine Pressekonferenz ab. Darauf wurde über die aktuelle Lage informiert. Die Dimension des Unwetters sei einmalig gewesen, so etwas habe es in der jüngsten Vergangenheit in Braunschweig nicht gegeben, so teilte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum mit. Die Feuerwehr berichtet, dass sie aufgrund der Warnung des Deutschen Wetterdienstes bereits früh Vorkehrungen getroffen habe. So seien lokale Einsatzleitungen über die Stadt verteilt eingerichtet worden, auch die Mannstärke sei entsprechend im Vorfeld erhöht worden.

Kein Cell Broadcast


Eine explizite Warnung an die Bevölkerung hätte es aus Braunschweig aber nicht gegeben. Die neue Technik, die noch zum Warntag immer wieder in aller Munde war, kam nicht zum Einsatz: Cell Broadcast schwieg. Eigentlich sollte die Bevölkerung darüber über Gefahrenlagen informiert werden, indem eine Benachrichtigung an alle Smartphones geschickt wird.



Wetterexperten hatten gestern für einzelne Bereich in Deutschland von einer bedrohlichen Situation gesprochen, es hieß, es bestehe Lebensgefahr - so gab es auch Tornado-Warnungen. Direkt über dem Raum Braunschweig hatten sich gefährliche Wolkenkonstellationen gebildet, so konnte man am gestrigen Abend beispielsweise im Live-Stream bei "Kachelmannwetter" sehen. Entsprechend ernst waren die Worte des Wetterexperten Lars Dahlstrom, als er das Doppler-Radar für den Bereich Salzgitter/Braunschweig betrachtete.


Der DWD hätte warnen sollen


Der Deutsche Wetterdienst hatte früh gewarnt, die Feuerwehr Braunschweig habe diese Warnung geteilt. Ein Blick auf die offiziellen Kanäle in den sozialen Medien zeigt allerdings wenig Aktivität seitens der hiesigen Katastrophenschutzbehörden am gestrigen Donnerstag.

Ob denn nun tatsächlich eine Lebensgefahr in Braunschweig bestanden hätte, darauf wollten die Vertreter der Verwaltung und Feuerwehr während des Pressetermins nicht so genau eingehen. Es wurde darauf verwiesen, dass man hier hauptsächlich mit Regen zu kämpfen gehabt habe. Gefährlichen Hagel wie in Kassel habe es nicht gegeben. Auch sei es glücklicherweise zu keinen ernsthaften Personenschäden gekommen. Die Einsatzkräfte appellieren an die Eigenverantwortung der Bürger - man solle sich eine Warn-App installieren (NINA, Katwarn).

Bezüglich eines Einsatzes von Cell Broadcast verwies die Feuerwehr auf den Deutschen Wetterdienst. Man würde nur über Gefahrenlagen informieren, die man auch beeinflussen könne. "Der Deutsche Wetterdienst hätte örtlich warnen können und vielleicht auch sollen", heißt es seitens der Feuerwehr.


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