Kommentar: Die Liebe zu Tom-Finn kann keine Spezies zerstören

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Im Jahr 2014 verstarb der damals 17-jährige Braunschweiger Schüler Tom-Finn Knorz aus bis heute nicht gänzlich geklärten Umständen. Archivfoto aus 2014: Werner Heise
Im Jahr 2014 verstarb der damals 17-jährige Braunschweiger Schüler Tom-Finn Knorz aus bis heute nicht gänzlich geklärten Umständen. Archivfoto aus 2014: Werner Heise | Foto: Werner Heise

Was war das nur für eine Art Mensch, die es gewagt hat, die an der Graffiti-Brücke eingerichtete Gedenkstätte für den im November 2014 verstorbenen Braunschweiger Schüler Tom-Finn Knorz zu schänden? Dieser Art mangelt es an jeglichem Respekt vor den Lebenden und den Toten - und jeglicher Intelligenz, die uns wohl befähigt geistig überhaupt ein Mensch zu sein.


Und diese Spezies, die diese widerliche Tat vollbracht hat, lebt unter uns. Der oder diejenigen, die die für die Familie und Freunde so wichtige Trauerstelle dermaßen verwüstet haben sind keinen Deut besser als der oder die Unbekannten, die Tom-Finn das Leben nahmen und bis heute schweigen. Welchen Schmerz müssen die Hinterbliebenen nun zusätzlich zu dem täglich ohnehin schon schmerzenden Verlust ertragen? Warum nur, warum tut man Menschen dies an? War es Frust? War es der Frust darüber, dass es einen Menschen gibt, der weit nach seinem Tod noch großartige Liebe erfährt, die man selbst nicht bekommt? Oder war es vielleicht der Täter, der Tom-Finn durch noch immer nicht geklärte Umstände das Leben nahm und mit dem eigenen Schmerz nicht zurechtkommt? In jedem Fall sollte, wer auch immer die Gedenkstätte so vernichtet hat, den Mumm, ach sprechen wir es aus, den verdammten Arsch in der Hose haben und sich stellen. Eltern, Verwandte und Freude werden die Gedenkstätte unter ungelinderten Schmerzen sicher wieder herrichten, denn die Liebe, die Liebe zu Tom-Finn Knorz, ist - anders als das eigene Gewissen - unzerstörbar.

Ein Kommentar unseres Verlagsleiters Werner Heise.

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