Krematorium privatisiert

von Robert Braumann




Braunschweig. Jetzt ist es amtlich, das Krematorium in Braunschweig wird privatisiert. Die Verwaltung hatte einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet, der wurde im Rat angenommen. (BraunschweigHeute.de berichtete)

Der Krematoriumbetrieb wird an eine Bietergemeinschaft aus elf Bestattern aus Braunschweig und Umgebung übergeben (BIEGE). Dazu wird ein Erbbaurechtsvertrag über das Krematoriumsgrundstück über 25 Jahre mit der Möglichkeit einer Verlängerung von fünf Jahren geschlossen. Die Stadt hatte den Betrieb des Krematoriums ausgeschrieben, da dieses in den vergangenen Jahren nicht mehr kostendeckend betrieben werden konnte und zudem hohe Investitionen nötig wären.

Eine Menge sparen


Die Mitarbeiter des Krematoriums hatten erklärt, dass sie nicht für einen privaten Anbieter arbeiten möchten. Sie werden nun in andere Dienstposten in der Stadt Braunschweig eingesetzt. Mit dem neuen Plan rechnet die Stadt Braunschweig nun sogar mit Mehreinnahmen durch das Krematorium. Der Rat war sich bei der Abstimmung allerdings nicht einig. Elke Flake von den Grünen gab zu bedenken, dass man so das letzte Dasein des Menschen in den Markt geben würde. Udo Sommerfeld (Linke) sagte: "Wir sind gegen eine Privatisierung. Wir leisten uns in verschiedenen Bereichen Dinge, die wirtschaftlich defizitär sind. Warum nicht hier? Die Mitarbeiter sind dabei in jedem Fall die Leidtragenden. Unsere knallrote Brille sagt uns ablehnen und nichts anderes." Kai-Uwe Bratschke (CDU) lobte dagegen die sehr gute Vorlage der Verwaltung. Die umfangreich und gut nachzuvollziehen sei. "Wir stimmen dem Vorschlag in vollem Umfang zu, in der Hoffnung ein leistungsfähiges Krematorium für die nächsten 25 Jahre zu haben.", so Bratschke.  Auch die SPD stimmte zu. Frank Graffstedt (SPD) sagte, die regionale Lösung sei eine gute Sache. Das Krematorium könne so weiter bestehen. Dr.Dr. Büchs (BiBS) sagte: "Auch wir haben hier ein Problem mit der Privatisierung", so stimmten die Mitglieder gegen den Vorschlag. Die Piraten vertreten von Wofhard Schicke-Uffmann gaben zu bedenken: "Wirtschaftlichkeit sollte in diesem Zusammenhang kein Argument sein. Wieder geht ein Stück aus öffentlicher Hand in die Privatisierung." Auch deshalb sei die Partei dagegen. Der Vorschlag wurde dennoch per Mehrheitsbeschluss angenommen.


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