Braunschweig. Die Stadtbibliothek soll im nächsten Jahr zirka 150.000 Euro weniger Mittel erhalten. Das wäre ein Drittel des Bücher-Budgets. Dabei ist die Einrichtung absolut gefragt.
Anette Haucap-Naß (Direktion/Leitung Bibliothek) berichtet im Ausschuss für Kultur und Wissenschaft, dass täglich rund 2.000 Besucher kämen. Damit ist die Einrichtung die bestbesuchteste in der Stadt. Im aktuellen Kalenderjahr wären schon fast 430.000 Menschen zu Gast gewesen. "Es kommen Menschen aus der ganzen Region, nicht nur aus Braunschweig. Gifhorn, Magdeburg oder Wolfsburg." Die Bibliothek hat eine große Strahlkraft. Dazu berichtet Haucap-Naß. "Das Interesse der Kindergärten und Schulen, die Bibliothek mit ihren Kindergruppen und Schulklassen aller Jahrgänge regelmäßig zu besuchen, steigt nach wie vor, aber auch die regelmäßig stattfindenden Führungen für Erwachsene werden sehr gut angenommen. Im laufenden Jahr fanden insgesamt bereits mehr als 250 Führungen mit ca. 5.500 Personen statt." Auch das E-Book Angebot würde immer besser angenommen. Dazu ist die digitale Genios-Pressedatenbank entstanden. "Damit stehen den Bürgerinnen und Bürgern seit kurzem über 300 Tages- und Wochenzeitungen sowie Zeitschriften kostenlos zur Verfügung. Dieses digitale Angebot wird nicht nur von Braunschweigerinnen und Braunschweigern sehr gut genutzt, sondern findet inzwischen Leser über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus.", so Haucap-Naß. Sie gab aber auch zu bedenken, dass der Bücherbestand für die Vielzahl an Interessent größer sein könnte. Wenn Einsparungen kommen, würde das die Situation sicher nicht vereinfachen.
Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen
Elke Flake (Grüne) appellierte direkt an den Oberbürgermeister und die Verwaltung: "Es müssen Korrekturen vorgenommen werden". Anja Hesse (Kulturdezernentin) wollte das so nicht stehen lassen. Es sei nicht in Ordnung, das Problem auf einen Menschen zu beziehen. Die Eckdaten wären schon vor der Amtszeit von Ulrich Markurth festgemacht worden. Außerdem sei ein ausgeglichener Haushalt die angestrebte Vorgabe. Dabei wird es Einschnitte geben, die sollen aber für die Bürger wenn möglich nicht zu großen Belastungen führen. Kurt Schrader, Anke Kaphammel (beide CDU) und Frank Flake (SPD) gaben zu verstehen, dass die Bibliotheksausstattung vielleicht noch einmal diskutiert werden sollte. Das könnte im nächsten Ausschuss für Wissenschaft und Kultur Anfang Dezember geschehen. BraunschweigHeute.de bleibt für Sie an dem Thema dran.
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