Marburger Bund fordert flächendeckende Corona-Tests für Niedersachsen: "Nur eine Kostenfrage!"

Die Ärztevereinigung "Marburger Bund" fordert flächendeckende COVID19-Tests für Klinikpersonal in Niedersachsen. Dies sei, so die Ärzte, "alternativlos".

Der Marburger Bund fordert flächendeckende Tests für das niedersächsische Klinikpersonal. Symbolbild.
Der Marburger Bund fordert flächendeckende Tests für das niedersächsische Klinikpersonal. Symbolbild. | Foto: Pixabay

Niedersachsen. Laut einer Pressemitteilung des Marburger Bundes Niedersachsen fordert die Ärztevereinigung eine deutliche Ausweitung der COVID19-Tests für niedersächsisches Klinikpersonal. Die Krise, so Hans Martin Wollenberg, erster Vorsitzender des Niedersächsischen Ablegers, sei noch nicht ausgestanden. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Lockerungen müssten die Testkapazitäten deutlich besser genutzt werden.


„Die aktuellen Lockerungen müssen einhergehen mit einer deutlich höheren Anzahl an Testungen. Ab jetzt sollten wir auch dann testen können, wenn keine Symptome vorhanden sind. Insbesondere unter Klinikärztinnen und -ärzten sowie der Pflegerschaft gilt es, Infektionsketten möglichst schnell aufspüren und unterbrechen zu können.", so Wollenberg. Im Gegenteil beobachte der Marburger Bund aktuell eine negative Entwicklung. Demnach ginge die Zahl der Tests zurück.

Das Hauptproblem sei jedoch nicht die Verfügbarkeit von Tests, sondern die Übernahme der Kosten für diese. „Die Frage der Finanzierung darf nicht auf Kosten unser aller Gesundheit ausgetragen werden. Wird weiterhin aus Kostengründen an Tests gespart, kann uns dies am Ende deutlich teurer zu stehen kommen“, kritisiert Wollenberg und fordert: „Unverzüglich mehr präventive Tests im Gesundheitswesen sind alternativlos – um die Gefahr durch Corona besser einschätzen zu können wie auch die Effizienz von Gegenmaßnahmen."

Tests werden schnell benötigt



Zwar begrüße der Marburger Bund die Maßnahmen von Bundes- und Landesregierung, um flächendeckende Tests auf den Weg zu bringen, etwa die Initiative der niedersächsischen Landesregierung, die Reihentests in Altenheimen ermöglichen soll, diese scheiterten allerdings aktuell an der Frage der Finanzierung. Ein unhaltbarer Zustand, wie der Marburger Bund findet. Der Kampf gegen Corona dürfe nicht am Streit scheitern, wer die Tests bezahle. Die Kapazitäten seien immerhin vorhanden.

Verschärft werde die Situation in den niedersächsischen Kliniken nach wie vor durch fehlende Schutzausrüstung. „Seitens unserer Mitglieder werden immer noch akute Mängel an Schutzausrüstungen, insbesondere an FFP-Masken, in den Krankenhäusern und Praxen beklagt. Wir müssen gerade deshalb das medizinische Personal besser schützen, mehr Tests sind dabei unabdingbar“, bekräftigt auch Andreas Hammerschmidt, 2. Vorsitzender des Landesverbandes. Denn eines sei laut Marburger Bund klar: Die Dunkelziffer sei wesentlich höher als die der erfassten Infizierten. Auch und gerade beim Klinikpersonal.




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