Markurth: „Wir stehen an der Seite unserer Partnerstadt"


| Foto: Siegfried Nickel



Braunschweig. Rund 30 Tunesier sind auf Einladung von Rolf-Dieter Backhauß, Ehrenpräsident der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft und erster stellvertretender Landrat des Landkreises Helmstedt, zu Gast in Deutschland. Nach einigen Tagen in Berlin, statteten sie auch Braunschweig einen Besuch ab. Etwa 20 der Besucher stammen aus Braunschweigs Partnerstadt Sousse. Weitere Teilnehmer kommen aus Beni Hassen, das dieses Jahr seit 20 Jahren Partnerstadt von Schöningen ist.

Seit 35 Jahren verbindet Braunschweig und Sousse eine Städtepartnerschaft. Nachdem 1965 erste Kontakte zwischen den beiden Städten durch junge Tunesier von der Technischen Universität in Braunschweig entstanden waren, gab es zahlreiche Begegnungen, die 1980 mit der Partnerschaft zwischen Braunschweig und Sousse gekrönt wurden. „Aufgrund der in den Jahrzehnten gewachsenen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Braunschweig und Sousse war es für uns selbstverständlich, nach der Jasminrevolution im Januar 2011 der Anfrage aus Sousse zu entsprechen, die Stadt beim Demokratisierungsprozess zu unterstützen“, hob Bürgermeisterin Annegret Ihbe bei der Begrüßung der tunesischen Gäste am Donnerstag, 27. August, im Altstadtrathaus hervor. Von zentraler Bedeutung sei dabei gewesen, Strukturen für eine kommunale Bürgerbeteiligung aufzubauen sowie öffentliche Dienstleistungen weiterzuentwickeln. Ein Deutsch-Tunesischer Wirtschaftsabend habe überdies den Braunschweiger Unternehmen die Vorzüge des Standortes Sousse verdeutlicht.

Neben der politischen und wirtschaftlichen Unterstützung würden konkrete Probleme wie mit der Abfallbeseitigung und Abwasserreinigung in Sousse gemeinsam in Angriff genommen, erläuterte die Bürgermeisterin Dafür führte die Stadt Braunschweig zusammen mit der Technischen Universität einen Workshop durch, auf dem sich Experten aus Sousse über Umweltschutz in Deutschland informieren konnten.

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Gästebuch. Foto: Siegfried Nickel



Dieses Jahr sorgte der Terroranschlag in Sousse auch in Braunschweig für große Bestürzung, doch Bürgermeisterin Ihbe zeigte sich zuversichtlich. „Ich bin überzeugt, dass Sie sich durch Rückschläge wie den Terroranschlag von Juni dieses Jahres nicht entmutigen lassen“, erklärte sie und sagte zu: „Wir werden – im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten – unsere Freunde in Tunesien beim Aufbau einer demokratischen Gesellschaft weiter nach Kräften unterstützen.“ Auch Oberbürgermeister Ulrich Markurth, der im Anschluss an eine Sitzung zum Empfang dazukam, betonte seine Hoffnung, dass die Menschen Tunesiens den eingeschlagenen Weg der Demokratie, der beispielhaft für die arabische Welt sei, in Frieden gehen könnten. Er sagte dabei den Gästen aus Sousse die Unterstützung ihrer Partnerstadt Braunschweig zu. Gemeinsam wolle man dafür Sorge tragen, sich nicht von dem Weg des Friedens und der Freundschaft abbringen zu lassen, auch nicht von einigen wenigen, die diesen nicht mitgehen wollten. Er versicherte: „Wir sind an Ihrer Seite, auch wenn es schwierig wird.“


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