Braunschweig. Der Leitstelle der Feuerwehr Braunschweig wurde am frühen Montagmorgen um 3:15 Uhr ein Unfall im Kreuz Braunschweig Nord (BAB 2 und BAB 391) gemeldet. Zwei Personen sollten nach Schilderungen des Notrufenden eingeklemmt sein. Daraufhin wurde der Rüstzug der Berufsfeuerwehr, die Ortsfeuerwehr Wenden sowie zahlreiche RTW und eine Notarzt alarmiert. Insgesamt waren sechs Fahrzeuge am Unfall beteiligt, zwei Personen wurden verletzt.
Trotz der frühen Morgenstunden gestaltete sich die Anfahrt sehr schwierig. Die Rettungsgasse wurde von den Verkehrsteilnehmern nicht freigehalten. Einsatzleiter Torge Malchau: „An einigen Stellen standen im Rückstau vier Sattelzüge nebeneinander, ein Durchkommen war mit unseren Großfahrzeugen nur im Schritttempo mit teilweisem Stillstand möglich.“ Malchau appelliert an die Fahrzeugführer: „Das mühsame „Durchkämpfen“ im Rückstau kostet wertvolle Zeit. Daher im Stau immer eine Rettungsgasse freihalten.“ Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um zwei Einsatzstellen im Abstand von zirka 500 m handelt. An der ersten Unfallstelle, die sich direkt im Autobahnkreuz Braunschweig Nord befand, waren zwei Pkw mit einem Lkw kollidiert. Alle vier Insassen des Lkw und der beiden Pkw konnten ihre Fahrzeuge selbstständig verlassen und wurden Rettungsdienst versorgt und anschließend in Krankenhäuser verteilt. Der Kraftstofftank des Lkw wurde bei Unfall beschädigt, Dieselkraftstoff wurde in größeren Mengen aufgenommen.
***aktualisiert 10:44 Uhr:***
Die Sperrung wird vermutlich bis in die Morgenstunden des 22.12. andauern. Ob der Parallelfahrstreifen zum Vorbeileiten des Verkehrs an dieser Unfallstelle genutzt werden kann, steht zur Zeit noch nicht fest. Für die Bergungsmaßnahmen wird die A2, in Richtung Hannover, ab der AS BS-Ost bis zum AK BS-Nord voll gesperrt. Die Polizei rekonstruiert das Unfallgeschehen wie folgt:
Nach bisherigem Ermittlungsstand befuhr ein 61-jähriger LKW-Fahrer aus Sachsen mit seinem Sattelzug die BAB 2 auf dem Hauptfahrstreifen in Richtung Hannover. Direkt vor dem AK BS-Nord kam er nach eigenen Angaben wegen eines Hustenanfalls nach rechts von der Fahrbahn ab, prallte gegen den dort vorhandenen Aufpralldämpfer am Anfang der Lärmschutzwand (Beginn Parallelfahrstreifen) und schleuderte wieder nach links auf die durchgehende Fahrbahn. Der Sattelzug kam, quer über alle drei Fahrstreifen stehend, zum Stillstand. Im direkten Unfallgeschehen versuchte ein 51-jähriger AutoFahrer aus Sachsen linksseitig dem Lkw auszuweichen und fuhr dabei gegen den Sattelzug, ein weiterer 57-jähriger Pkw-Fahrer aus Sachsen-Anhalt geriet unter den Auflieger des querstehenden Sattelzuges. Die drei Fahrzeugführer und ein Mitfahrer wurden leicht verletzt. Durch den Unfall rissen die Tanks des Sattelzuges auf, so dass sich zirka 700 l Dieselkraftstoff über die gesamte Fahrbahn verteilten
Am Ende des sich bildenden Staus bemerkte dann ein Sattelzugfahrer aus Tschechien die Situation zu spät und raste nahezu ungebremst auf einen am Stauende stehenden Sattelzug eines 40-jährigen Fahrers aus Polen auf. Beide Lkw schleuderten nach rechts und prallten gegen die dort vorhandene Lärmschutzwand, die dadurch erheblich beschädigt wurde. Fahrer und Beifahrer des tschechischen Lkw und der Fahrer des polnischen Lkw wurden leicht verletzt in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Den Schaden beziffert die Polizei auf mindesten 1.000.000 Euro.
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