Mehrjährige Haftstrafen für Schützen aus dem Ringgebiet

Am Abend des 17. April des vergangenen Jahres war es zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei verfeindeten Familien gekommen, in deren Verlauf mehrere Schüsse abgegeben wurden.

von


Der Prozess am Landgericht Braunschweig wurde unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen geführt.
Der Prozess am Landgericht Braunschweig wurde unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen geführt. | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Fünf Männer im Alter zwischen 21 und 32 Jahren mussten sich seit Oktober vor dem Landgericht Braunschweig unter anderem wegen versuchtem Totschlag, gefährlicher Körperverletzung und versuchter Nötigung verantworten. Sie hatten im April des vergangenen Jahres eine Schießerei auf offener Straße im westlichen Ringgebiet eröffnet. Heute erging vor der großen Strafkammer das Urteil: alle Angeklagten müssen für mehrere Jahre ins Gefängnis.



Am Abend des 17. April des vergangenen Jahres war es zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei verfeindeten Familien gekommen, in deren Verlauf mehrere Schüsse abgegeben wurden. Geschosse trafen unter anderem Autos, Hauswände und einen Linienbus. Acht Projektile konnten durch die Polizei später sichergestellt werden.

Laut Anklage seien die fünf Männer Teil einer Gruppe oder Familie, die mit einer anderen Familie seit mehreren Jahren im Streit gelegen hätte und verfeindet gewesen sei. Der Konflikt zwischen den beiden Familien sei im Laufe der Jahre eskaliert. Daher hätten die fünf Angeklagten beschlossen, mindestens ein Mitglied der verfeindeten Familie zu töten.


Zur Umsetzung ihrer Tat sollen sich die Angeklagten mit Gegenständen wie Knüppeln, Macheten und anderen Waffen bewaffnet und zu einer Unterführung der Straße Westbahnhof - an der sogenannten Jokerbrücke in Braunschweig begeben haben. Der 26-jährige Angeklagte habe eine scharfe Schusswaffe mit sich geführt. Gegen 22.30 Uhr war es dann in Höhe der Luisenstraße/Ecke Hedwigstraße zu dem Angriff gekommen. Die Angeklagten sollen dabei mit den mitgebrachten Gegenständen den noch fahrenden Opel der anderen Familie angegriffen und beschädigt haben. Außerdem soll der 26-jährige Angeklagte auf den fahrenden Wagen mindestens drei Schüsse abgefeuert. Unter anderem schlug eine Kugel in eine Straßenbahn ein. Der Fahrer wurden hierbei verletzt. Im Anschluss seien die Angeklagten auf drei Mitglieder der verfeindeten Gruppe losgegangen.

Lange Haftstrafen verhängt


Wie das Landgericht auf Nachfrage von regionalHeute.de berichtet, wurde der 26-jährige Angeklagte wegen versuchten Totschlags in zwei Fällen, in einem Fall in Tateinheit mit versuchter Nötigung, zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt worden.

Der damals 25-jährige Angeklagte wurde wegen versuchten Totschlags in zwei Fällen, in einem Fall in Tateinheit mit versuchter Nötigung, zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt worden.

Der 32-jährige Angeklagte wurde wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit versuchter Nötigung zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Er habe bereits Rechtsmittelverzicht erklärt, so Gerichtssprecherin Maike Block-Cavallaro.

Der damals 25-jährige mitangeklagte Bruder des 32-Jährigen ist wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und versuchten Totschlags zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Der damals 20-jährige Heranwachsende ist wegen Beihilfe zum versuchten Totschlag in zwei Fällen, in einem Fall in Tateinheit mit versuchter Nötigung, zu einer Einheitsjugendstrafe von vier Jahren unter Einbeziehung eines amtsgerichtlichen Urteils verurteilt worden.

Im Übrigen kann gegen das Urteil kann Revision eingelegt werden.


mehr News aus Braunschweig