MKG-Karneval mit Herz - Lachtränen und rührende Momente bei den Mascherodern

von André Ehlers




Braunschweig. Als Hans-Peter Richter den Verdienstorden in Silber des „Bundes Deutscher Karneval“ um den Hals gehängt bekommt, hat der Präsident der „Mascheroder Karneval Gesellschaft“ Tränen in den Augen. Es sollte nicht der letzte Moment großer Rührung an diesem Abend in der Stadthalle bleiben.



Die MKG bringt ihre Karneval-Show auf die Bühne. Es geht schnell, es geht rasant, es geht bunt zu. Das liegt vielleicht auch daran, dass bei den Mascherodern kein Festkomitee im Hintergrund thront, sondern Sitzungspräsident Jan Brendel als Entertainer und Moderator durch das Programm führt. Dass er dabei hin und wieder durch den schusseligen und singenden „Oberkellner“ Fritze (Sven Laucke) gestört



wird, sorgt nicht nur im Publikum für herzhafte Lacher. Es geht familiär zu, denn bis auf „Die Braunschweiger Burgsänger“ von der BKG und „Schnorbertl“ (Norberg Czok) von der KVR wird die gesamte Prunksitzung vom Verein gestaltet: Von der liebevollen Dorf-Dekoration auf der Bühne bis zur Männertanzgruppe „Toreros“ - alles ist selbst entworfen, choreographiert und bühnenreif gemacht. Wo MKG drauf steht, ist auch MKG drin - und zwar pur.

„Braunschweig ist schöner als ...“


Die Närrinnen und Narren im ordentlich gefüllten Saal wissen genau das zu schätzen. Da braucht es auch nicht lange und eine große Polonaise schlängelt sich durch die Reihen. Bei „Braunschweig ist schöner als Hannover ...“ darf aber auch nun wirklich niemand sitzen bleiben. Höchstens vielleicht, er kommt aus der Stadt an der Leine?!



Der heimliche große, kleine Star ist an diesem Abend einmal mehr „Der brave Junge“, Joel Toumeni. Wenn der 9-Jährige von sich als das „Schwarze Schaf“ der Familie erzählt, gibt es wieder feuchte Augen im Saal - es sind Lachtränen. Dem Lehrer in der Schule ein Wort mit „A ... und och“ als „Aschermittwoch“ zu verkaufen, mach Spaß. Ganz klar, mit Joel hat die MKG ein großes Karneval-Talent in den Reihen.



Als Flug-Kapitän verkleidet genießt Braunschweigs erster Stadtrat, Ulrich Markurth, die Show. Seine Tischdame ist die frisch gekürte MKG-Ehrennärrin, Carola Reimann. Dem OB-Kandidaten der SPD gefällt besonders der Auftritt der „Familie Bumsfallera“ - eine Mischung aus Kabarett, Gesang und Klimbim. Diese würde Markurth, der ja auch Ehrenfunke der Rheinländer ist, gerne bei der kommenden KVR-Prunksitzung auf der Bühne sehen. Vielleicht klappt es ja ...?!



Gerade die „Bumsfalleras“ stehen für das, was den Karneval der MKG so erfrischend macht. Die Akteure schlüpfen immer wieder in neue Rollen. „Oberkellner“ Sven Laucke ist hier der „Oppa“ und so manch anderes Mitglied dieser Chaos-Familie findet sich auch bei der Show-Tanz-Gruppe „Funkies“ wieder. Es sind übrigens die einzigen 15 Minuten, in denen Jan Brendel sein Sitzungspräsidenten-Mikro abgibt.



Als Überraschung und unter großem Applaus übernimmt Marion Mai die Moderation. Viele Jahre hatte sie die großen MKG-Sitzungen geleitet. In dieser Session musste sie aus Krankheitsgründen passen. Nun steht sie also wieder auf der Bühne und ist in ihrem Element. „Ich bin wieder da“, ruft sie und verteilt nicht, sondern bekommt eine „Karneval-Rakete“ zurück. Es ist der zweite Moment großer Rührung an diesem Abend.

Zum Finale singen dann alle das Lied von der „Ananas“. Beim zweiten Refrain regnet es rot-weiße Luftballons von der Stadthallendecke. Anschließend fallen sich Matthias und Kerstin Musiol glücklich in die Arme. Matthias hat hinter der Bühne dafür gesorgt, dass die Show reibungslos über die Bühne geht, während Kerstin als „Wurstfachverkäuferin“ in der Bütt und mit den „Coffee-Sisters“ für Stimmung im Saal sorgte. Im Foyer wurde dann bis in den Morgen weitergetanzt. Ganz in Familie, wie es sich bei der Mascheroder Karneval Gesellschaft eben auch gehört!

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