Nach Konrad-Koch-Quartier: Neugestaltung am Welfenhof geplant

von Julia Seidel


Der Welfenhof wird wenig frequentiert. Foto: Alexander Dontscheff
Der Welfenhof wird wenig frequentiert. Foto: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Braunschweig. Nach der Fertigstellung des Konrad-Koch-Quartiers und der Aufnahme der Umbauarbeiten im Langerfeld-Haus sowie den Arbeiten an der Burgpassage soll nun auch der Welfenhof weiterentwickelt werden. Zur Sitzung des Stadtbezirksrates Innenstadt am 22. Mai hatte die CDU-Fraktion eine Anfrage in Bezug auf den Welfenhof und die Weiterentwicklung der westlichen Innenstadt im Straßenzug Welfenhof – Sack – Schuhstraße – Burgpassage – Hutfiltern gestellt. Nun liegt die Stellungnahme der Stadtverwaltung vor.


Der derzeitige Eigentümer des Welfenhofes, die Allianz Lebensversicherungs-AG, die durch die Allianz Real Estate vertreten wird, legte der Verwaltung gemeinsam mit der Investorengruppe bereits erste Überlegungen zur Umgestaltung vor. Auf einer Fläche von rund 20.000 Quadratmetern Mietfläche sind derzeit auf zirka 4.000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche ungenutzt. Als Hauptgründe hierfür werden vom Eigentümer und der Verwaltung ein fehlender Ankermieter, ein fehlendes Ziel am anderen Ende der Passage sowie der Tiefgaragenzugang genannt, der außerhalb der Passage liegt.

Tiefgaragenzugang verlegen


Um hier Abhilfe zu schaffen, könnte der Zugang ersten Überlegungen zufolge in die Passage hineinverlegt werden, um eine höhere Frequentierung zu erreichen. Durch diese Maßnahme ergäben sich gleichzeitig die Möglichkeiten zu einer Neugestaltung des Eingangsbereichs "Schild" sowie der Fassadengestaltung im dortigen Bereich. Darüber hinaus sollen im Erdgeschoss mehrere Einzelhandelsflächen zusammengelegt werden, um einen zugkräftigen Ankermieter unterbringen zu können. Unter anderem könnte dies ein Nahversorger sein.

Zur Realisierung dieser Vorstellungen seien zunächst vonseiten der Investorenseite einige Vorfragen zu klären, so unter anderem die Anliefersituation, auch im Hinblick auf die Statik der Tiefgarage. Auch die Verwaltung der Stadt Braunschweig ist der Auffassung, dass eine Revitalisierung des Welfenhofes eine deutliche Frequenzerhöhung sowie eine zeitgemäße Gestaltung der Immobilie erfordert. Die vorhandenen gestalterischen Defizite im Umfeld der Immobilie, sowohl im öffentlichen Raum als auch auf dem privaten Grundstück, sollten nach Möglichkeit beseitigt werden. Alle notwendigen Unterlagen zur Planung der Anliefersituation für den Lebensmitteleinzelhandel seien den Investoren zur Verfügung gestellt worden. Die für die Einrichtung des Nahversorgers notwendige Einziehung eines Teils der bisherigen öffentlichen Wegebeziehung im Innern des Gebäudes (gemeint ist der Abschnitt von der Aufweitung der Passage vor dem Ausgang Jöddenstraße diagonal in Richtung Übergang Küchenstraße/Alte Waage) erfordere eine Befreiung vom geltenden Bebauungsplan. Diese Befreiung zu erteilen werde für grundsätzlich möglich gehalten, so die Verwaltung.

Änderungen an Fuß- und Radwegen


Voraussetzung hierfür sei jedoch die Herstellung einer sicheren und attraktiven Fußwegeverbindung, die eine gleichwertige Verbindung zwischen der Fußgängerzone und dem Bereich Alte Waage/ Lange Straße bilde. Bei einer Neugestaltung seien alle städtebaulichen und verkehrlichen Anforderungen im Gesamtplanungsprozess angemessen zu berücksichtigen. Neben einer guten Radwegeverbindung beinhalte dies auch unter anderem den Zu- und Abfluss aus der Tiefgarage Packhof.

Derzeit befinde sich die Verwaltung im Austausch mit dem Eigentümer und den potenziellen Investoren um die Umgestaltungsideen so zu begleiten, dass die dauerhafte Sicherung des Welfenhofes und seinen Einzelhandelsflächen erfolgen könne. Zum zeitlichen Ablauf könne derzeit noch nichts gesagt werden. Dies würde im Wesentlichen von den Planungen der Investoren abhängen. Eine Vereinbarung der Stadt mit den Investoren werde für 2019/2020 erwartet.


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