Netzwerken für mehr Baukultur

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Unter der Überschrift "Innovative Bauherren – neues Wohnen" trafen sich 80 Experten aus Bau- und Wohnungswirtschaft und Verwaltung bei der Baukultur-Tagung in Braunschweig. Eine Exkursion des Netzwerkes Baukultur Niedersachsen und der Nibelungen-Wohnbau-Gesellschaft führte die Teilnehmer zu dem Neubau der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule in die Weststadt. 



Am Anfang war es orange, die 1970er Jahre in Braunschweig: nach dem die Finanzierung 1971 für den Neubau der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule durch den Stadtrat ging, begannen die Arbeiten im November 1972. Der Umzug der Schüler erfolgte dann 1974. Damals modern, innovativ – heute erdrückend und veraltet. Der Abriss des maroden Gebäudes am Alsterplatz ist geplant; an Stelle des Schulaltbaus soll ein neues Wohngebiet mit geplanten 200 Wohneinheiten entstehen.

Der Neubau für die rund 1.400 Schüler der IGS steht nur einige Meter weiter. Auf dem knapp 30.000 Quadratmeter großen Gelände am Rheinring soll ab Januar 2015 der Schulalltag beginnen. Projekt-Architekt Wilhelm Springmeier führte die Teilnehmer über das Gelände, durch die noch kargen Räume der neuen Schule – das erste Großprojekt der Nibelungen-Wohnbau-GmbH.



Für Schüler und Lehrer bedeute der Gebäudewechsel auch einen Verlust der Identität, eine neue müsste erst aufgebaut werden, schreibt die IGS. Ist die alte Schule auch optisch und im content eine Herausforderung, haben sich Schüler und Lehrer doch daran gewöhnt. Der Neubau entspricht den neuesten Standards – das Leben bringen Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter mit.

Die Herausforderungen einer Großstadt




Nach dem Rundgang nahm sich das Forum wieder dem Thema an: Stadtentwicklung, Planungsprozesse, Landschaftsgestaltung – ökologisch, ökonomisch, sozial gerecht. Dass man als Großstadt vor Herausforderungen stehe, sagte zuvor Heinz-Georg Leuer, Stadtrat für das Bau- und Umweltschutzdezernat. Er sprach damit unter anderem den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum an: "Laut einer Studie liegt der Bedarf in Braunschweig bei 5.000 Wohneinheiten bis zum Jahr 2020." Es gebe eine enorme Nachfrage nach Gebäuden in den Außenbereichen der Stadt.

In dem neuen Stadtquartier Nördliches Ringgebiet sollen ab 2015 circa 500 neue Wohnungen entstehen, weitere sollen folgen. Das Gebiet erstreckt sich über den Bültenweg im Osten, Hamburger Straße im Westen und Rebenring im Süden, Weinbergweg und Wodanstraße im Norden. Der erste Abschnitt liegt zwischen Mittelweg, Mitgaustraße, Bültenweg und Taubenstraße. Die Stadt Braunschweig möchte damit das Wohnungs- und Grünflächen-Angebot innenstadtnah erweitern. In Kooperation mit den lokalen Baugenossenschaften wurde im vergangenen Jahr ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt.


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