Braunschweig. Ein Weg soll künftig den Jödebrunnen mit der Straße Westbahnhof und dem Ringgleisweg verbinden. Das schlägt die Verwaltung den Ratsgremien vor, wie die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Der am derzeit entstehenden Soziokulturellen Zentrum am Westbahnhof entlangführende "Pipenweg" solle im nächsten Jahr gebaut und zu rund zwei Dritteln aus Städtebaufördermitteln des Programms "Soziale Stadt" finanziert werden. Der Stadtbezirksrat Westliches Ringgebiet habe die Planung in seiner Sitzung am gestrigen Dienstag bereits befürwortet.
"Gerade unter Berücksichtigung des zukünftig am Westbahnhof untergebrachten Soziokulturellen Zentrums und der Veranstaltungshalle kommt diesem Weg eine ganz besondere Bedeutung zu", sagt Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. "Der ‚Pipenweg‘ ist eine wesentliche Maßnahme im Sanierungsgebiet ‚Soziale Stadt – Westliches Ringgebiet‘."
Der inoffizielle Name "Pipenweg" nimmt Bezug darauf, dass die Wasserversorgung der Stadt in früheren Jahrhunderten vom Jödebrunnen bis zum Altstadtmarkt über hölzerne Wasserleitungen aus ausgehöhlten Baumstämmen, so genannte "Pipen", erfolgte. Heute verläuft vom Jödebrunnen zum Blumenteich eine unterirdische Wasserleitung, die das überschüssige Wasser des Jödebrunnens zum Blumenteich ableitet.
Grünverbindung "Pipenweg": das Konzept
Der begrünte und beleuchtete Erschließungsweg verläuft zunächst gepflastert entlang des künftigen soziokulturellen Zentrums, um anschließend leicht versetzt dem unterirdischen Pipenverlauf folgend den Jödebrunnen zu erreichen. Der Verlauf der "Pipenleitung" wird über farblich abweichendes Pflaster verdeutlicht, die Wegeachse endet in einer Aufenthaltsfläche am Jödebrunnen. Der Weg wird mit wassergebundener Deckschicht südlich in Richtung "Kontorhaus" fortgeführt, ein weiterer Sitzbereich bietet hier Ausblickmöglichkeiten auf die Brunnenanlage. Anschließend mündet die neue Wegeverbindung in den bereits aus EFRE-Mitteln gebauten Weg, der die Büchnerstraße und die Straße "Am Jödebrunnen" als Fuß- und Radweg entlang des Kontorhauses verbindet. Der historische Jödebrunnen war 2014 saniert worden, das Kontorhaus soll im nächsten Jahr umfassend restauriert werden.
Wasserspiel als eigenständiges Projekt
Ein Wasserspiel an der Ostseite des "Jödebrunnens" ist als eigenständiges Projekt im weiteren Verlauf des Sanierungsverfahrens "Soziale Stadt" vorgesehen. Es ist nicht Bestandteil dieses Vorschlags. Auch der Übergang vom Ringgleis über die Straße Westbahnhof wird unabhängig geplant und finanziert.
Die Kosten belaufen sich ohne Grunderwerb auf ungefähr 253.400 Euro. Davon sind ungefähr 250.000 Euro förderfähig. Der erforderliche Grunderwerb wird auf ungefähr 22.600 Euro geschätzt und ebenfalls aus Städtebaufördermitteln finanziert. Die Entscheidung trifft der Planungs- und Umweltausschuss am 4. Dezember.
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