Notfallsanitäter: Für den Ernstfall besser ausgebildet

von Sina Rühland


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Braunschweig. Länger lernen und besser ausgebildet in den Beruf gehen – die neu in Niedersachsen eingeführte Ausbildung zum Notfallsanitäter löst mit drei Jahren Lernzeit den Rettungsassistenten ab. Mit der Einführung des neuen Berufsbildes sollen Notärzte entlastet und Kompetenzen erweitert werden. Zum 3. August sind auch die Braunschweiger Nachwuchs-Sanitäter in ihre zukünftigen Berufe gestartet. 

Mit der Einführung des neuen Berufsbildes "Notfallsanitäter" soll der Beruf des Rettungsassistenten weiterentwickelt werden. Wer neu in den Beruf startet hat nun eine dreijährige Ausbildungszeit vor sich und wer bereits einige Jahre Berufserfahrung als Rettungsassistent beziehungsweise die zweijährige Ausbildung hat, der kann sich nun in kurzer Zeit weiterbilden. Grundlage für die Einführung des neu angelegten Ausbildungsberufes ist das am 1. Januar 2014 in Kraft getretene Notfallsanitätergesetz. Das neue Gesetz hat parallel auch eine Novellierung im Ausbildungsablauf bedeutet: Um diese Vorgaben auch umzusetzen, arbeitete eine Projektgruppe den schulübergreifenden Lernstoff für drei Jahre aus.

Rechtlich abgesichert


Die Rettungsschule des Klinikums Braunschweig ist eine von dreizehn Schulen in ganz Niedersachsen, an der aktuell die Ausbildung zum Notfallsanitäter gestartet ist. Notwenig geworden sei die Änderung des Berufsbildes zum einen durch eine steigende Zahl der Rettungseinsätze sowie eine sich wandelnde Patientenstruktur, zum anderen durch immer anspruchsvollere medizinische Maßnahmen, sagen Pflegedirektorin Birgit Walther und Dr. Andreas Günther, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Braunschweiger Feuerwehr. "Die rechtliche Absicherung soll für künftige Notfallsanitäter sicherer werden. Auch die medizinischen Maßnahmen, die Notfallsanitäter am Patienten ausführen – beispielsweise eine Schmerztherapie oder die Anlage von Infusionen – soll bundesweit einheitlicher werden", so Dr. Günther.

Kein Ersatz für den Notarzt


Wo der Rettungsassistent bisher eine Art "Notkompetenz" inne hatte und größtenteils auf direkte ärztliche Anweisungen angewiesen war, lernt der Notfallsanitäter eigenverantwortlich mehr medizinische Maßnahmen einzuleiten. "Das ist ein messbarer Vorteil in Sachen Zeit – der Patient bekommt schneller eine noch bessere Versorgung. Der Notfallsanitäter wird aber den Notarzt nicht ersetzen können", so Günther.

Eine weitere Neuerung ergibt sich durch das neue Berufsbild: die Auszubildenden erhalten nun grundsätzlich eine Vergütung. Bisher suchte sich der künftige Rettungsassistent mehr oder weniger seine praktischen und theoretischen Module zusammen – zahlte eher Geld für die Ausbildung, als dass er welches erhielt. Dies ändert sich mit der Einführung der Ausbildung zum Notfallsanitäter.


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