ÖPNV in Zeiten von Corona – Verkehrsverbund zieht Zwischenfazit

Der ÖPNV hat seinen Fahrplan an die Corona-Krise angepasst. Nur der Verkauf von Fahrkarten gestalte sich derzeit nicht so einfach.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Seit fast drei Wochen ist der ÖPNV in der Region aufgrund der Corona-Krise heruntergefahren. Fast alle Busunternehmen im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Region Braunschweig (VRB) fahren inzwischen nach dem Samstagsfahrplan oder dem Ferienfahrplan. Dieser wird in den Hauptverkehrszeiten vielfach verstärkt mit zusätzlichen Fahrten, vor allem morgens. In Braunschweig entfallen freitags und samstags alle Nachtfahrten. Dies teilt der Verkehrsverbund Region Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.


Einige Bahnen wie enno und erixx würden auch in diesen Zeiten unverändert nach ihrem regulären Fahrplan fahren. Beide Unternehmen bestätigen, dass sie diesen Fahrplan so lange es geht aufrecht halten. Andere Bahnunternehmen hätten ebenfalls auf den Samstagsfahrplan umgestellt. Die Westfalenbahn zwischen Braunschweig und Hannover fahre bis auf Weiteres im Stundentakt – von Montag bis Sonntag. Die Deutsche Bahn habe wochentags weitgehend auf einen Stundentakt umgestellt.

In den meisten Bussen und Bahnen sei aufgrund des sehr viel geringeren Fahrgastaufkommens genügend Platz, um die vorgeschriebenen Abstandsregeln einzuhalten. Auf einigen Fahrten hätten die Unternehmen auf die Fahrgastzahlen reagiert und setzen wieder größere Busse ein, um vor allem in Stoßzeiten alle Fahrgäste sicher zu befördern. Damit würden die Verkehrsunternehmen auch der Empfehlung des Robert Koch Instituts nachkommen.

„Wir sind froh, dass wir in diesen für uns alle schwierigen Zeiten den ÖPNV in unserer Region noch immer in diesem Umfang anbieten können,“ sagt Jörg Reincke, Geschäftsführer des VRB. Für viele Menschen sei der ÖPNV die einzige Möglichkeit, zur Arbeit zu kommen. Deshalb werde sich der Verkehrsverbund, gemeinsam mit dem Regionalverband Großraum Braunschweig, dafür einsetzen, dass die Unternehmen in der Region ihre Angebote auch in den nächsten Wochen aufrecht halten könnten.

Fahrkarten im Verkaufsmobil kaufen



Nicht ganz leicht gestalte sich derzeit der Verkauf von Fahrkarten. Bei den Busfahrern könnten seit Mitte März keine Fahrkarten mehr gekauft werden. Viele Vorverkaufs- und Servicestellen hätten eingeschränkte Öffnungszeiten oder seien teilweise geschlossen. Deshalb gehe die Wolfsburger Verkehrsgesellschaft jetzt einen neuen Weg. Eine mobile Vorverkaufsstelle in Form eines Busses komme in die Wolfsburger Stadtteile zu den Bürgerinnen und Bürgern. Montags, mittwochs und freitags sei das Verkaufsmobil zu festen Zeiten und an festgelegten Haltepunkten anzutreffen. Dort könnten alle Fahrkarten, die in der gesamten Region gelten, gekauft werden.

Geschäftsführer Jörg Reincke appelliert an alle Fahrgäste, vor Antritt der Fahrt gültige Fahrkarten zu kaufen. Bei Kontrollen müssten diese Fahrgäste sonst mit einem erhöhten Beförderungsentgelt von 60 Euro rechnen. Er ruft die Bürgerinnen und Bürger zur Solidarität auf, indem sie wie bisher auch, Fahrkarten kaufen. „Dieses Geld fehlt sonst den Unternehmen.“ In den Traminos, den Straßenbahnen der Braunschweiger Verkehrs-GmbH, gebe es mobile Ticketautomaten. An allen Bahn-Haltepunkten und Bahnhöfen stünden Automaten. Alle Automaten, egal von welchem Eisenbahnunternehmen, würden das gesamte Sortiment der Fahrscheine für das Verbundgebiet anbieten.

Auch im Internet könnten Fahrgäste Tickets erwerben. Hier seien zum Beispiel Mehrfahrtenkarten für alle Preisstufen im Angebot. Sie werden per Post zugeschickt.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


ÖPNV Braunschweig ÖPNV Verkehr