Pantazis wirbt zum Flughafen für „Politik der kleinen Schritte“


Die Reihe „PANTAZIS vor Ort“ wird am Donnerstag, 12. Oktober um 18 Uhr im Bistro des Bades Gliesmarode abgeschlossen. Foto: SPD
Die Reihe „PANTAZIS vor Ort“ wird am Donnerstag, 12. Oktober um 18 Uhr im Bistro des Bades Gliesmarode abgeschlossen. Foto: SPD

Braunschweig. Beschönigt wurde nichts, beim zweiten Stadtteilabend der Reihe „Pantazis vor Ort“ im Dorfgemeinschaftshaus Bienrode am Mittwoch, 11. Oktober: Viele Anwohner waren gekommen, um sich beim Gastgeber, dem direkt gewählten Landtagsabgeordneten für den Wahlkreis 1, Dr. Christos Pantazis, zum Stand zur Verbesserung der Situation rund um den Flughafen Braunschweig-Wolfsburg zu erkundigen.


„Ich halte nichts von Symbolpolitik, sondern werbe für eine zielführende Politik der kleinen Schritte“, betonte dieser und erhielt Lob für sein bisheriges Vorgehen zur Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort.

Natürlich, ein oft gefordertes Nachtflugverbot würde erstmal nach einem großen Erfolg klingen, so Pantazis. Die Realität sei aber deutlich komplexer: „Bisher existiert eine Nachtflugbeschränkung mit einer klaren Vorgabe, wie viele Flüge hier nachts landen dürfen – im gesamten Jahr waren dies bisher nur etwas mehr als zehn. Ein Nachtflugverbot würde hingegen bedeuten, dass weiter jederzeit Flieger mit Sondergenehmigungen landen dürften. Das würde wenig verändern und könnte am Ende sogar noch mehr Landungen bedeuten“, erläuterte Pantazis und erhielt dafür Zustimmung – selbst von den betroffenen Anwohnern.

Wirtschaftsminister um Auskunft gebeten


Gleichwohl hat er die Flughafengesellschaft bereits aufgefordert, darzustellen, was für Flüge nachts bisher gelandet und gestartet sind und welchen Zweck sie hatten. Auch habe er Wirtschaftsminister Olaf Lies direkt um Auskunft zum Nachtflugverbot gebeten.
Parallel plant Pantazis, mit gezielten Maßnahmen die Lärmsituation grundsätzlich zu verbessern: „Wir sollten Geld in den Haushalt der Stadt Braunschweig einstellen, um die sogenannten GPUs am Flughafen, an denen die Flugzeuge nach Landung angeschlossen werden und die viel Lärm verursachen, durch modernere GPUs zu ersetzen. Die Piloten könnten ihrerseits mittels Standvorschriften aufgefordert werden, die APUs ihrer Flugzeuge, die während der Standzeiten ebenfalls viel Lärm erzeugen, bereits vorzeitig abzustellen. Dies ist bei anderen Flughäfen gängige Praxis, hier gibt es dies jedoch noch nicht“, so Pantazis.

50.000 Euro teures Guthaben


Auch sei er froh, dass die Ratsfraktionen von SPD, Grünen und BIBS just am Tag der Veranstaltung einen gemeinsamen Antrag auf Initiative von Pantazis in die nächste Ratssitzung eingebracht hätten, nach dem die Lärmschutzkommission am Flughafen um drei weitere Experten erweitert werden soll. Bezüglich der Verkehrssituation an der Grasseler Straße betonte Pantazis, dass ebenfalls auf seine Initiative hin ein 50.000 Euro schweres Gutachten in Auftrag gegeben wurde, das prüfen wird, wie die Verkehrslage verbessert werden kann: „Es bringt nichts, pauschal beispielsweise einen Tunnel zu fordern, ohne zu wissen, welche Lösungen tatsächlich finanzier- und realisierbar sind“, betonte Pantazis.

Bessere Anbindung zu nördliche Ortsteile


Und Stichwort Verkehr: Viele Bürger wünschten sich außerdem am Rande der Veranstaltung eine bessere Anbindung der Ortsteile in Braunschweigs Norden: „Hier werden wir dank der 30 Millionen Euro Regionalisierungsmittel, die die rot-grüne Landesregierung dem Regionalverband Braunschweig jährlich mehr zugesagt hat, erhebliche Fortschritte erzielen können“, sagte Pantazis. So sei der Bau eines Haltepunktes bei Bienrode fest geplant, der Bahnhof Gliesmarode würde demnächst massiv aufgewertet: „Bleibt nur eine Taktverbesserung, für die jedoch Überholungsgleise bei Rötgesbüttel nötig sind. Auch diese werden wir von den rot-grünen Landesmitteln langfristig finanzieren können“, kündigte Pantazis an und erntete dafür Lob von den Anwohnern vor Ort.


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