Prof. Dr. Lothar Hagebölling spricht über den Tag der Bildung


Bildung eröffnet jungen Menschen Zukunftsperspektiven und ist zugleich ein bedeutender gesellschaftlicher Faktor. Foto: Volksbank BraWo
Bildung eröffnet jungen Menschen Zukunftsperspektiven und ist zugleich ein bedeutender gesellschaftlicher Faktor. Foto: Volksbank BraWo | Foto: Peter Sierigk

Braunschweig. Jeder Mensch sollte die Chance erhalten, das Beste aus seinen Begabungen und seinem Leben machen zu können, unabhängig von seiner Herkunft oder seinem sozialen Hintergrund. Unter diesem Leitgedanken findet am Samstag, 8. Dezember, der vierte Tag der Bildung in Deutschland statt, berichtet die Volksbank BraWo in einer Pressemitteilung.


„Jedes Kind hat seine ganz eigenen Talente. Wir müssen sie nur entdecken und fördern. Das kann Schule alleine nicht immer leisten, deswegen bedarf es privater Initiativen, die gerade Kinder mit schlechteren Voraussetzungen fördern“, sagt Prof. Dr. Lothar Hagebölling, Staatssekretär im Bundespräsidialamt a.D. und Vorsitzender des Hochschulrates der Technischen Universität Braunschweig.

Aus diesem Grund unterstützt er das Projekt walk4help, mit dem Spenden gegen Kinderarmut in der Region Braunschweig-Wolfsburg gesammelt werden sollen. Der walk4help ist ein Wohltätigkeits-Spaziergang durch die Braunschweiger Innenstadt. Ausgerichtet wird die Aktion von der Volksbank BraWo im Rahmen ihres Kindernetzwerks United Kids Foundations. Der walk4help findet am 26. Mai 2019 statt. Mindestens 10.000 Teilnehmer sollen auf dem Rundkurs zusammen 40.000 Kilometer für den guten Zweck absolvieren. Das wäre ein Weltrekord. „Ich nehme teil und möchte alle ermutigen, sich ebenfalls für die gute Sache zu engagieren“, sagt Prof. Dr. Hagebölling.

Investitionen in die Köpfe


Mit der Spendensumme werden unter anderem Bildungsprojekte in Braunschweig, Gifhorn, Peine, Salzgitter und Wolfsburg unterstützt, um die Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen in Armut zu verbessern.

Sowohl die Teilnahmegebühr als auch die Spenden kommen zu 100 Prozent Projekten in Braunschweig, Gifhorn, Peine, Salzgitter und Wolfsburg zugute, unter anderem auch Bildungsinitiativen. Sie sollen die Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen in Armut verbessern. Die Teilnahmegebühr beträgt 25 Euro für Erwachsene, für Kinder und Jugendliche von 7 bis 17 Jahren die Hälfte. Für Kinder bis einschließlich 6 Jahren ist die Teilnahme kostenlos. Im Ziel auf dem Braunschweiger BraWoPark-Gelände wird es ein buntes Familienfest geben.

„Bildung ist dabei ein wesentlicher Aspekt. Sie eröffnet jungen Menschen Zukunftsperspektiven, und sie ist zugleich ein bedeutender gesellschaftlicher Faktor“, erläutert Prof. Hagebölling. „Deutschland ist eine rohstoffarme Wirtschaftsnation und deshalb in besonderer Weise abhängig von der Leistungsfähigkeit seiner Menschen. Was uns im Boden fehlt müssen wir im Kopf haben. Zu Recht wird deshalb die hohe Bedeutung von vorschulischer und schulischer Bildung immer wieder betont. Es sind Investitionen in die Köpfe und damit in die Innovationskraft unseres Industrie- und Hochtechnologiestandorts“, führt er aus.

Wissen als Basis des Denkens


Dabei lobt Prof. Dr. Hagebölling gerade die Veränderungen in der Institution Schule. „Die wichtigste Kompetenz, die Schule vermitteln kann, ist die Fähigkeit, das Lernen selbst zu lernen und zugleich Freude daran zu entwickeln“, meint er. Er nennt die Entwicklung: weg von der Belehrungskultur, hin zu einer Lernkultur. Gerade in der globalisierten und digitalisierten Welt komme es darauf an, junge Menschen zu befähigen, mit der Informationsflut umgehen zu können. Eine Reihe von Kindern benötige dabei besondere Unterstützung.

Denn ohne eigenes Wissen fehle die Basis des Denkens. „Nur wer eigenes Wissen besitze, Strukturen erkennt und Zusammenhänge herstellen kann, vermag im Internet gespeicherte Informationen sinnvoll zu bewerten“, meint Prof. Dr. Hagebölling. Den Erwerb dieser Fähigkeiten nennt er zum Tag der Bildung elementar, weil sie für jeden Einzelnen, aber auch für die Allgemeinheit von überragender Bedeutung sind. Die Kinder und Jugendlichen von heute würden nicht nur als qualifizierte Fachkraft, sondern auch als sozial gebildete Menschen gebraucht, sagt Prof. Dr. Lothar Hagebölling.

Der erste Tag der Bildung fand am 8. Dezember 2015 statt. Seither wird er von den drei gemeinnützige Organisationen, Stifterverband, SOS-Kinderdörfer weltweit und Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, veranstaltet. Sie wollen das Thema Bildung auf neue Art und an einem Tag konzentriert ins öffentliche Bewusstsein rücken und eine gesellschaftliche Diskussion anstoßen.


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