Rakete schlägt in Kinderzimmer ein

von Thorsten Raedlein




Braunschweig. Eine Experimentalrakete des Instituts für Luft- und Raumfahrtsysteme der TU Braunschweig geriet am Sonntag Nachmittag außer Kontrolle und schlug in ein Wohnhaus in Leiferde im Kreis Gifhorn ein. Personen kamen nicht zu Schaden.


Gegen 18.30 Uhr meldete die 38-jährige Hausbewohnerin über den Polizeinotruf den Einschlag einer Rakete in ihr Wohnhaus. In der Wand des Kinderzimmers steckte der Teil einer Rakete, Trümmerteile waren im Kinderzimmer verstreut. Darüber befand sich ein Loch in der Balkendecke. Die Rakete hatte das Dach und die Zimmerdecke durchschlagen, war in der Wand stecken geblieben und hatte dabei noch einen Sicherungskasten von der Wand gerissen, so dass die gesamte Stromversorgung ausgefallen war.


Gegen Mitternacht meldete sich ein Mitarbeiter der TU Braunschweig aufgrund einer Meldung im Internet. Demnach hatte die TU Braunschweig gegen 15:18 Uhr auf dem Modellflugplatz in Hillerse eine Experimentalrakete gestartet. Beim Start hatte es Probleme gegeben, so dass die Rakete außer Kontrolle geraten und, wie sich später herausstellte, über Leiferde abgestürzt war. Der Start war genehmigt und auch bei der Fugsicherung angezeigt. Die Familie konnte die Nacht bei den Eltern der Bewohnerin verbringen und schon am Montag wurde mit den Reparatur- und Aufräumarbeiten begonnen. Über die Schadenshöhe können noch keine Angaben gemacht werden.


Bei der Rakete handelt es sich, wie die TU Braunschweig mitteilte, um einen rund 1,60 Meter hohen und acht Kilo schweren, selbstgebauten Flugkörper in Leichtbauweise. Die Studierenden haben gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Braunschweig Untersuchungen zur Klärung der Ursache aufgenommen. Sie bedauern den Unfall und sind erleichtert, dass keine Person zu Schaden gekommen ist. Der studentische Verein besteht bereits seit 15 Jahren. Er ist rechtlich selbstständig und wird bei der Vereinsarbeit von Instituten der TU Braunschweig unterstützt. Ziel des Vereins ist es, dass die Studierenden bei ihren Experimenten Studieninhalte praktisch anwenden. Bisher gab es bei den Versuchen keine Unfälle.


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