Rat macht Weg frei für über 1.000 neue Wohnungen

In Rautheim und auf der früheren Bezirkssportanlage Kälberwiese sind Neubauprojekte geplant. Nun gibt es Baurecht.

Seit Jahren tut sich nichts an der Kälberwiese. Jetzt könnte es weitergehen. Archivbild
Seit Jahren tut sich nichts an der Kälberwiese. Jetzt könnte es weitergehen. Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Mit den Beschlüssen des Rates der Stadt Braunschweig am gestrigen Dienstag zu den geplanten Baugebieten Rautheim-Möncheberg und Feldstraße wurde auf einen Schlag Baurecht für gut 1.100 Wohneinheiten geschaffen. Darüber informiert die Stadt Braunschweig in einer Pressemeldung.



In Rautheim sollen etwa 800 Wohneinheiten in Ein- und Mehrfamilienhausbau entstehen, im westlichen Ringgebiet, auf Flächen der früheren Bezirkssportanlage Kälberwiese, im ersten Bauabschnitt etwa 320 Wohneinheiten im Mehrgeschosshausbau. Beide Baugebiete soll die städtische Grundstücksgesellschaft erschließen und vermarkten. Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum sprach von einem Meilenstein bei der Schaffung von ausreichendem, attraktivem und bezahlbaren Wohnraum in Braunschweig.

"Riesenschritt für Wohnraumversorgungskonzept"


"Ich freue mich, dass es gelungen ist, nach intensiver Arbeit diese beiden Bebauungspläne nun erfolgreich ins Ziel zu bringen", sagte Heinz Leuer am Rande seiner letzten Ratssitzung als Stadtbaurat. "Damit kommen wir bei der Umsetzung des Wohnraumversorgungskonzepts einen Riesenschritt weiter." Die Stadt will zwischen 2020 und 2035 insgesamt Baurecht für über 12.000 Wohneinheiten schaffen, die dann entweder von privaten oder öffentlichen Bauträgern umgesetzt werden. In beiden Baugebieten ist ein Anteil von 30 Prozent im sozialgeförderten Wohnungsbau vorgesehen.

Mit der geplanten Stadtbahnlinie nach Rautheim werde das neue Wohngebiet Rautheim-Möncheberg eine hervorragende ÖPNV-Anbindung haben. Dies soll durch eine gute Anbindung für Fußgänger und Radfahrer, auch in den Ortskern von Rautheim, ergänzt werden. Geplant sei ein Stadtteil mit qualitätvoller und vielfältiger Bebauung sowie einer klaren städtebaulichen Struktur, die auch Ziele des Klimaschutzkonzepts, wie zum Beispiel die Behandlung von Niederschlagswasser, gut integrieren kann. Mit der Mischung aus Einfamilienhausgruppen und mehrgeschossigem Wohnungsbau sollen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden.

Infrastruktur soll wachsen


Für das Baugebiet sei auch eine infrastrukturelle Ausstattung vorgesehen: Die Grundschule Lindenberg soll erweitert werden, zwei Kindertagesstätten werden neu gebaut, Kinder- und Jugendspielflächen sind geplant. In der Nachbarschaft des Baugebiets werde dem bekannten Bedarf an Sportflächen gefolgt: Eine Zweifeldsporthalle, die auch für den Schulsport vorgesehen ist, wird in einem eigenständigen Verfahren weitergeplant.

Der Rat der Stadt behält sich vor, den Start der Erschließungsarbeiten für das Baugebiet auszulösen, um so die zeitliche Harmonisierung mit dem Bau der Stadtbahn nach Rautheim sicherzustellen.

Pläne für die Feldstraße


Für den ersten Bauabschnitt Feldstraße ist mehrgeschossiger Wohnbau in verdichteter Bauweise geplant. Auch hier sind Investitionen in die Infrastruktur geplant, wie etwa eine Kindertagesstätte sowie Kinder- und Jugendspielflächen. Perspektivisch ist ein zweiter Bauabschnitt mit etwa 180 Wohneinheiten vorgesehen, für den Baurecht über einen eigenständigen Bebauungsplan geschaffen wird.

Auf dem Weg zu den heutigen Bebauungsplanbeschlüssen waren bei beiden Vorhaben viele Knoten zu durchschlagen, sagte der Stadtbaurat. Bei der Feldstraße war nach Beschluss des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts die Öffentlichkeitsbeteiligung wiederholt worden, zudem setzte sich die Verwaltung detailliert mit kritischen Hinweisen unter anderem zur verkehrlichen Erschließung und zum Hochwasserschutz auseinander.

Öffentlichkeit beteiligt


Auch in den Bebauungsplan zu Rautheim-Möncheberg sind viele Hinweise aus der Bevölkerung und dem Stadtbezirksrat eingeflossen. Die Stadtverwaltung folgte etwa dem Wunsch aus dem Stadtbezirksrat und dem Ausschuss für Planung und Hochbau, eine aktive Mitwirkung der Öffentlichkeit sicherzustellen. Dazu wurden die Bürgerinnen und Bürger in zwei Workshops über den jeweiligen Stand der Überlegungen informiert, Verständnisfragen beantwortet und eine Rückmeldung zur Planung abgeholt.