Rettungsdienst Braunschweig testet Telenotfallmedizin

Man beteiligt sich am Pilotprojekt des Landkreises Goslar und des Landes Niedersachsen.

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Symbolbild | Foto: pixabay/Jonas Augustin

Braunschweig. Der Rettungsdienst Braunschweig schließt sich an das Telenotfallmedizinprojekt des Landkreises Goslar und des Landes Niedersachsen an. Das teilt die Stadt Braunschweig in einer Pressemeldung mit. Der Landkreis Goslar setzt das Verfahren bereits seit dem Jahr 2021 erfolgreich ein.



Das System der Telenotfallmedizin ermöglicht es, die Notfallsanitäter des Rettungswagens am Einsatzort durch einen Notarzt in der Leitstelle zu unterstützen. Die Notärzte werden in die Lage versetzt, durch Videotelefonie sowie die digitale Übertragung wichtiger Vitalparameter aus dem Patientenüberwachungsmonitor ärztliche Entscheidungen zu treffen und dem Rettungsfachpersonal entsprechend Hinweise und Aufträge zu erteilen.

Entscheidung nötig


Das neue System soll die beiden Notarzteinsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes Braunschweig ergänzen und vorwiegend dann zum Einsatz kommen, wenn die notärztliche Expertise nur für eine Entscheidung benötigt wird und auf die physische Anwesenheit des Notarztes verzichtet werden kann. Bei schwerwiegenden Indikationen, wie zum Beispiel schweren Verkehrsunfällen, Reanimationen und Herzinfarkten kommt auch in Zukunft weiterhin ein Notarzt vor Ort dazu.

Die Telenotfallmedizin bedeutet eine Verbesserung der medizinischen Versorgung im Notfall. Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Dr. Andreas Höft, ist von dem neuen System überzeugt: "Die Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter haben in Braunschweig einen sehr guten Ausbildungsstand. Viele ärztliche Maßnahmen sind Bestandteil der Notfallsanitäterausbildung und werden auch regelmäßig geübt und abgeprüft, teilweise bedürfen sie aber der individuellen ärztlichen Anordnung, diese ist mit dem Telenotfallsystem einfach und schnell möglich."

Der Leiter der Berufsfeuerwehr Braunschweig, Torge Malchau, freut sich über die Möglichkeit an dem Pilotprojekt mitwirken zu können: "Der Rettungsdienst Braunschweig versteht sich als eine moderne und innovative Einheit im Gesundheitssystem. Durch die Beteiligung an dem Pilotprojekt sind wir mit einer der ersten Rettungsdienstbereiche, die die innovative Technik im Regelbetrieb einsetzten. Das unterstreicht einmal mehr die führende Rolle Braunschweigs im Land Niedersachsen."

Braunschweig soll Standort werden


Die Telenotfallmedizin soll zukünftig flächendeckend in Niedersachsen etabliert werden. In dem dann landesweiten System sollen an fünf bis acht Standorten Notärzte in Leitstellen diese Aufgabe wahrnehmen. Die Stadt Braunschweig strebt an, einen dieser Standorte für die Integrierte Regionalleitstelle Braunschweig-Peine-Wolfenbüttel zu erhalten. Das Bewerbungsverfahren des Landes soll im vierten Quartal 2024 stattfinden.

Rettungsdienst Braunschweig


Die Stadt Braunschweig ist Träger des Rettungsdienstes im Stadtgebiet. Der Sicherstellungsauftrag liegt bei der Berufsfeuerwehr. Außerdem sind die vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Die Johanniter und Malteser als Leistungserbringer im Rettungsdienst der Stadt Braunschweig aktiv.


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