Braunschweig. Wie die Polizei Braunschweig am heutigen Dienstag berichtet, gelang Ermittlern der Zentralen Kriminalpolizeiinspektion Braunschweig (ZKI) in Zusammenarbeit mit der polnischen Dienststelle für Organisierte Kriminalität in Danzig und der Staatsanwaltschaft Braunschweig mit der Beschlagnahme von 143 Kilogramm Marihuana, 50 Kilogramm Haschisch und der gleichzeitigen Festnahme dreier Tatverdächtiger ein erfolgreicher Schlag gegen den internationalen Rauschgifthandel.
Vorausgegangen waren seit September 2021 andauernde Ermittlungen gegen einen 43-jährigen Mann aus Braunschweig, der im Verdacht stand, einen florierenden illegalen Handel mit Betäubungsmitteln zu betreiben. Die Ermittlungen wurden unter anderem im Zusammenhang mit der Nutzung kryptischer Kommunikation (EncroChat) geführt.
Bereits am 21. Dezember 2021 konnte ein Rauschgiftabnehmer aus dem Umfeld des 43-jährigen Tatverdächtigen nach der Übergabe von 15 Kilogramm Marihuana festgenommen und weitere 50 Kilogramm Marihuana in einer Garage in Braunschweig sichergestellt werden. Die weiteren Ermittlungen führten auf die Spur des verantwortlichen Rauschgifthändlers. In enger Zusammenarbeit mit der Fachdienststelle aus Danzig wurde das Umfeld der Tätergruppierung weiter aufgehellt und weitere Tatbeteiligte identifiziert.
Drogen zwischen Tomaten versteckt
Am Freitagabend erfolgte dann in Schleswig-Holstein auf einem Rastplatz an der Bundesautobahn 1 die Festnahme von drei Tatverdächtigen. Zuvor hatte ein polnischer Sattelzug mit Kühlauflieger die Grenze von Frankreich nach Deutschland überquert. Der Fahrer des LKW hatte sich mit dem 43-jährigen Braunschweiger auf einer Raststätte in der Nähe von Freiburg/Breisgau getroffen. Ein weiteres Treffen fand auf einem Rasthof an der BAB 1 nordöstlich von Hamburg statt. Hier wurden dann neben dem tatverdächtigen Braunschweiger der 41-jährige LKW-Fahrer sowie ein weiterer 28-jähriger Tatbeteiligter festgenommen. Bei der anschließenden Überprüfung des Kühlaufliegers fanden die Ermittler die Betäubungsmittel, versteckt in Tomatenkisten.
Polizeipräsident lobt Ermittlungserfolg
Auf Antrag des sachleitenden Staatsanwaltes der Staatsanwaltschaft Braunschweig erließ das Amtsgericht Braunschweig Untersuchungshaftbefehle gegen die drei Beschuldigten. Der Verkaufswert des sichergestellten Rauschgifts liegt bei etwa 1,2 Millionen Euro.
Polizeipräsident Michael Pientka hebt die gute Zusammenarbeit zwischen der Dienststelle für Organisierte Kriminalität in Danzig und der Zentralen Kriminalinspektion Braunschweig hervor: "Ermittlungsverfahren in der Bekämpfung von international agierenden Strukturen der organisierten Kriminalität können nur in enger, vertrauensvoller Zusammenarbeit auf europäischer Ebene erfolgreich sein. Dieses aktuelle Verfahren ist beispielgebend. Mein besonderer Dank gilt insbesondere unseren muttersprachlichen Ermittlern und der polnischen Polizei, die in diesem dynamischen Tatgeschehen den Zugriff ermöglichten".
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