Serie: Braunschweig, deine Straßen – Görgesstraße

von Robert Braumann


Wilhelm Görges war Oberpostkassenrendant und Braunschweiger Historiker. In dieser Woche befassen wir uns in der Straßenserie mit seinem Wirken. Foto: Robert Braumann
Wilhelm Görges war Oberpostkassenrendant und Braunschweiger Historiker. In dieser Woche befassen wir uns in der Straßenserie mit seinem Wirken. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Wilhelm Görges war Oberpostkassenrendant und Braunschweiger Historiker. Nach ihm wurde die Straße zwischen Sachring und Petristraße benannt. Bekannt bis über die Grenzen von Braunschweig, wurde Görges durch seinen "Post-Almanach". In den Jahren 1842 bis 1853 erschien jedes Jahr ein kleines Büchlein, etwa im Format 13x11 mit rund 300 Seiten. Die Originale befinden sich im Deutschen Postmuseum.

Görges wurde am 22.April 1813 als Sohn eine Hof- und Domcantors geboren. Er absolvierte die Schule und machte im Anschluss eine vierjährige kaufmännische Lehre. Am Collegium Carolinum bildete er sich zudem in fremden Sprachen weiter. Im Juli 1833 begann er seine Tätigkeit im Herzoglichen Hofpostamt.  Als er sein Berufsleben beendete, war er "Kaiserlicher Ober-Post-Cassen-Rendant". Görges starb im Jahr 1894 an Weihnachten, bereits 1875 war er in den Ruhestand gegangen und hatte so noch knapp 20 Jahre als Pensionär gelebt. Die Ehrung mit einem Straßennamen, bekam er wohl durch seine vielfältigen Veröffentlichungen. Zum Beispiel "Galerie von Portraits der berühmten Herzöge von Braunschweig-Lüneburg" oder die drei Bände "Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit", sowie "Friedrich-Wilhelms-Album" und natürlich seinen Post-Almanach. Dieser war in den Jahren 1843 bis 1852 meist in einen informativen und einen unterhaltenden Teil gegliedert. Die Themen reichten von der Postgeschichte über Rechts- und Betriebsfragen, bis hin zu Verwaltungsabläufen. Die Beamtenuniformen wurden beschrieben und neue Postgebäude vorgestellt. Auch Aufsätze über den Transport der Post fehlten nicht. Im unterhaltenden Teil befanden sich meist Novellen, Anekdoten und Beispiele für merkwürdige Adressen. Das sollte der ganzen Familie zur Unterhaltung dienen. Die mehr als 3.000 Seiten des Almanachs geben auch heute noch einen interessanten Einblick in die deutsche Postgeschichte.*

Lesen Sie auch:



mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Jasperallee Braunschweig