So gefährlich sind E-Scooter, die in der Oker landen

Bei der letzten Okerabsenkung kam einiges zum Vorschein. Jetzt war das Problem Thema im Mobilitätsausschuss.

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Symbolbild
Symbolbild | Foto: Werner Heise

Braunschweig. Über den Ärger, den wild in der Gegend abgestellte Leih-E-Scooter verursachen, wurde schon des Öfteren berichtet. Doch manchmal wird nicht nur rücksichtslos geparkt, in einigen Fällen werden die Roller auch in die Oker geworfen. Was das für das Gewässer bedeuten kann, damit beschäftigte sich der Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergaben in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch.



Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen hatte eine entsprechende Anfrage gestellt. Anlass war die jüngste Vollabsenkung der Oker, bei der neben viel Müll offenbar auch eine Vielzahl von E-Scootern zum Vorschein kam. Der Gewässerdienst der Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SEBS), der die Entsorgung übernommen hat, habe in einem Pressebericht mit deutlichen Worten gewarnt: "Die Batterien der Roller sind tickende Zeitbomben für die Umwelt.“

Viele wassergefährdende Stoffe


Die Verwaltung bestätigt dies nun auf Anfrage der Grünen: Jede der üblichen Lithium-Zellen enthalte wassergefährdende Stoffe in flüssiger und fester Form, vor allem in den Elektroden (Kathode und Anode) und im Elektrolyt: 10 bis 20 Gewichtsprozent der Zellen seien flüssige wassergefährdende Stoffe (Elektrolyt mit Leitsalz), 40 bis 60 Gewichtsprozent seien feste wassergefährdende Stoffe (Lithium-Metall-Mischoxid). Zwar seien die Batteriezellen der Scooter so konstruiert, dass spontan kein Wasser eintreten könne. Aber auf Dauer oder bei einer Beschädigung bestünde die Gefahr, dass wassergefährdende Stoffe austreten.

Nach Auskunft der SE|BS trage die jeweilige Verleihfirma des aufgefundenen E-Scooters die Kosten für Bergung und Verwahrung durch die SE|BS. Mit Zahlungsnachweis zur gestellten Rechnung würden die E-Scooter von der Verleihfirma bei der SE|BS abgeholt. Private E-Scooter seien bislang noch nicht aus der Oker geborgen werden.

Neue Parkregelung soll helfen


Doch wie kann die Verunreinigung der Oker durch E-Scooter minimiert oder ganz verhindert werden? Wie die Verwaltung mitteilt, habe sich hier schon etwas getan. Nach Bekanntwerden der Erfahrungen aus der letzten Okerabsenkung sei man auf die Anbieter von Verleih-E-Scootern zugegangen, um die bestehenden Parkregelungen zum Schutz der Oker auszuweiten. Damit könne die Leihe der Scooter nicht mehr in unmittelbarer Nähe zu oder auf den Okerbrücken beendet werden. So solle Vorsorge gegen Vandalismus und das unzulässige Werfen von abgestellten Scootern in die Oker getroffen werden. Die Zone sei in der jeweiligen App bereits implementiert.