Sommerkino für lau: Klassiker im Kunstvereins-Garten

von Christina Balder




Braunschweig. Nicht der gelben Ziegelsteinstraße, sondern dem Schild "Kunstverein" muss man folgen, wenn man nach Oz möchte. Oder in die Berliner Sonnenalle. Oder in den Mittleren Westen der USA. Oder... jedenfalls zum Braunschweiger Sommerkino. Das bietet im Garten der Kunstvereins nämlich an sechs Donnerstagen im Sommer "Kult und Klassiker" unter freiem Himmel, und das gratis.

Zum dritten Mal haben die Initiatoren, größtenteils Studenten an der Hochschule für Bildende Künste (HBK), die Open Air-Filmreihe organisiert. Sie haben Filme ausgewählt, die man kaum noch auf großen Leinwänden sieht, haben Flyer, Postkarten und Plakate gestaltet und eigene Trailer zu den Filmen gedreht. Unterstützt von Sponsoren wie der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und der Braunschweigischen Landessparkasse können sie auch in diesem Jahr sechs Filme zeigen, ohne dafür Eintritt zu verlangen.

Den Auftakt macht die DDR-Komödie "Sonnenallee" von Leander Haußmann am 10. Juli. Die weiteren Filme, allesamt im Original englischsprachig, werden im Originalton mit Untertiteln gezeigt: Zuerst, am 17. Juli, "The Wizard of Oz" von 1939, in dem sich das Mädchen Dorothy (Judy Garland) zusammen mit Löwe, Blechmann, Vogelscheuche und ihrem Hund Toto auf Suche nach dem mächtigen Zauberer von Oz ist. 40 Jahre jünger ist Ridley Scotts "Alien" mit Sigourney Weaver, der Auftakt einer Science-Fiction-Horror-Reihe. Er wird am 31. Juli im Garten des Kunstvereins gezeigt. Jack Nicholson in der Psychiatrie gibt es am 10. August in "One Flew over the Cuckoo's Nest", und richtig kriminell wird es am 17. August mit dem berühmten Gangsterpärchen "Bonnie and Clyde": Warren Beatty und Faye Dunaway schlüpften 1967 in die Rollen der beiden Verbrecher, die in den 1930er Jahren den Mittleren Westen unsicher machten. Abgeschlossen wird die Reihe mit einem Wunschfilm, über den die Besucher an den ersten drei Abenden abstimmen können.

Im vergangenen Jahr sei der Erfolg überwältigend gewesen, erzählt Laura Sophie Culik, die Vorsitzende des Vereins Sommerkino Braunschweig. 2200 Zuschauer seien es insgesamt gewesen, weit mehr als erwartet. Maximal 500 Zuschauer fasst der Garten. Diese sollen nach Möglichkeit eigene Picknickdecken, Klappstühle und auch Essen und Trinken mitbringen. "Nur Grillen ist nicht erlaubt", sagt Culik. Es werde aber auch Verpflegung vor Ort angeboten.

Einlass ist an jedem der Abende um 20 Uhr, die Filme beginnen erst später, wenn es dunkel ist. Das werde so ab 22 Uhr sein, sagt Culik. Das ist für Berufstätige zwar recht spät, aber wegen der Mitarbeiter des Kunstvereins war der Donnerstag der einzig mögliche Tag für die Veranstaltung. Culik bestätigt aber, dass bisher dennoch ausreichend Nichtstudenten zu den Filmabenden gekommen sind. Wer am nächsten Morgen überhaupt nicht früh raus muss, kann an den "Bonnie and Clyde"-Abend sogar noch ein paar Stunden dranhängen: Danach gibt es eine Aftershowparty in der Silberquelle mit Elektroswing.

Der Verein Sommerkino Braunschweig ist übrigens immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Er hat 2012 sich aus HBK-Studenten gegründet, von denen aber manche für ein weiteres Studium oder Jobs die Stadt verlassen.


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