Braunschweig. Deftig, leicht, süß oder scharf? In gut 5 Wochen wählen wir unseren neuen Oberbürgermeister. Über Ostern heißt es für unsere sechs OB-Kandidaten: Energie zu tanken für die heiße Phase des Wahlkampfes!
BraunschweigHeute.de hat die Herren gebeten, uns Einblick in ihr ganz persönliches Osterfest oder Osterfestessen ins Nest zu legen.
Lesen Sie hier in alphabetischer Reihenfolge die Antworten von Henning Brandes (CDU), Wolfgang Büchs (BIBS), Holger Herlitschke (Grüne), Merten Herms (Piraten) und Ulrich Markurth (SPD). Udo Sommerfeld (Die Linke) haben wir leider nicht erreichen können. Liefern seine Rezept-Idee aber sebstverständlich nach.
In diesem Sinne: FROHE OSTERN!
Hennig Brandes (CDU)
[image=9423 alignleft]Bei uns ist das so, dass es Tradition ist, dass Festtags wie zu Ostern oder zu Weihnachten in der Familie gegessen wird und ich das Glück habe, auf einem ehemaligen Bauernhof in Querum zu wohnen, wo die Familie Brandes seit über 500 Jahren zu Hause ist und heute drei Familiengenerationen gemeinsam leben, meine Mutter, meine Frau, Sohn Tim und ich. Und es gibt bei uns bestimmte Traditionsgerichte. So werden meine Mutter und meine Frau zu Ostern Kotelett mit Braunschweiger Spargel und neuen Kartoffeln zubereiten, ich selbst werde also verwöhnt und bin nur für den richtigen Weißwein dazu zuständig. Wir waren früher selbst Spargelbauern, ich bin als Kind und Jugendlicher mit Spargelstechen gegangen und wir haben den Spargel vom Hof verkauft, an Privatkunden aber zum Beispiel auch an das frühere Flughafenrestaurant. Spargel gibt es bei uns traditionell mit zerlassener Butter und Semmelbröseln. Vorab gibt es eine Spargelsuppe, eine Spezialität meiner Mutter. Zum Nachtisch vielleicht Erdbeeren mit Vanillesoße.
Dr. Dr. Wolfgang Büchs (BIBS)
[image=9424 alignright]Da wir zu Ostern bei meiner Tochter in Magdeburg eingeladen sind, bleibt weitgehend die Küche kalt - dort gibt es saisonal typisch Spargel mit Rührei o.ä. (könnte ich also theoretisch auch beschreiben, ist aber als Rezept vielleicht nicht so aufregend).
Daher möchte ich mit meinem Rezept einmal ein wenig vom aktuellen Osterfest weg gehen und ihnen ein paar kleine Rezepte aus Indien präsentieren.
Seit einem Aufenthalt in Indien sind wir zu Fans der inidischen Küche geworden - die indische Küche ist ungeheuer vielfältig, insbesondere was vegetarische und vegane Ernährung betrifft. Im Gegensatz zu Deutschland, wo man in normalen Restaurants auf der Speisekarten vielleicht zwei Verlegenheitsgerichte für Vegetarier findet, ist die Auswahl in der indischen Küche schier unendlicher Vielfalt - es wird nicht langweilig, ist raffiniert gewürzt und schmeckt hervorragend.
Ich bin kein 100%iger Vegetarier, aber - Schmackhaftigkeit und Abwechslung vorausgesetzt - esse ich mit zunehmender Häufigkeit gern vegetarische Gerichte, die meist auch leichter und bekömmlicher sind als die herkömmliche Kost.
Außerdem, mit jeder Entscheidung einmal vegetarisch zu essen, betreibt man aktiven Klimaschutz und tut etwas für die Umwelt und die Sicherung der Welternährung: Die Erzeugung vegetarischer Produkte kostet nur etwa 1/10 der Energie (CO2-äquivalente) wie die Erzeugung von Fleisch, dadurch braucht man weniger Fläche zur Produktion von Futtermitteln, was wiederum den Verbrauch an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln reduziert. Vielen ist dieser multiple Effekt vegetarischer Ernährung gar nicht bewusst. Dennoch bin ich weit davon entfernt vegetarische Ernährung zum Dogma zu machen - jeder soll frei entscheiden und es muss auch gut schmecken.
Hier die Rezepte (FÜR GROSSFAMILIEN!)
Bei weniger Personen entsprechend redzuzieren):
Indische Gemüsebouletten
350g Weißkohl fein geschnitten
75g Erbsen
75 g Möhren, grob geraspelt
alles mit wenig Wasser halb gar kochen und das Wasser dann abgießen.
500g Kartoffeln weich kochen und zerstampfen 100g Käse gerieben
1 Teelöffel grüne Masala (Ingwer, Knoblauch, Chilli)
1 Esslöffel Cashew-Kerne gehackt
1 Esslöffel Rosinen
1 Teelöffel Salz dazugeben und alle Zutaten vermengen und abschmecken. Kleine Bällchen formen und in Paniermehl leicht flach drücken
Öl in einer Pfanne erhitzen und die Bouletten darin beidseitig braten. Dabei nur einmal wenden.
dazu vielleicht
Gewürzreis
30g Butterschmalz im Topf bei mittlerer Hitze erhitzen
2 Stück Zimtrinde
4 Nelken
4 Kardamonkapseln geöffnet
1 Teelöffel Kreuzkümmelsamen im Butterschmalz kurz anbraten
1/2 Teelöffel Kurkuma dazugeben
500g Basmatireis dazugeben und 2 Minuten im Butterschmalz braten
(Verhältnis Reis : Wasser = 1 : 2)
1 Tasse 1 TK Erbsen
1/2 Teelöffel Salz
1 Liter Wasser dazugeben und unter mehrmaligem Umrühren zum Kochen bringen. Zugedeckt 12 Minuten köcheln lassen, dabei Deckel nicht öffnen. Herd abstellen und weitere 10 Minuten ziehen lassen.
Zur Neutralisation von den oft sehr scharfen indischen Gerichten sind sog. "Raita" sehr gut - den u.g. Raita kann man auch als Nachtisch essen
Kela ka Raita - Banane in Joghurt
500 g Joghurt
2 Esslöffel Zucker in einer Schüssel vermengen
500g sehr reife Bananen würfeln und dazugeben
4 Esslöffel Öl in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze erhitzen
1 Teelöffel scharze Senfkörner dazugeben und poppen lassen
1 Messerspitze Asafötida = Teufelsdreck (im Asia-Gewürzladen kaufen) dazugeben und kurz braten Alle Zutaten vermengen
Als Getränk kann man dazu Mangolassi reichen
Mango Lassi
12 Kardamonkapseln (nur die Samen) mit etwas Zucker im Mixer fein mahlen
1 Dose Mangopulpe
1 Kg Joghurt
2 Liter Wasser
200 g Wasser Alle Zutaten in einer großen Schüssel mit einem Mixer vermengen und kühl stellen
VORSICHT! Alle o.g. Rezepte sind für ca 12 Personen! Bei weniger Personen Mengen entsprechend reduzieren.
In der indischen Küche gibt es nicht wie in Deutschland 1 Vorspeise, 1 Hauptgericht und 1 Nachspeise, sondern immer ganz viele verschiedene Sachen und von jedem ein bisschen. Daher stellen die Rezepte oben nur eine kleine Auswahl dar.
Die Rezepte habe ich alle schon einmal selber mit zubereitet. Sie stammen von Janaki Guduthur und Anupama Müller.
Wer mehr davon lernen möchte, der kann dies beim "Indischen Kochkurs" bei der Volkshochschule BS im Haus der Familie
Holger Herlitschke (Bündnis90/Die Grünen)
[image=9425 alignleft]Hier mein Osterrezept auf "englisch"!
Da ich ein Großbritannien-Fan bin liegt mir die englische Küche natürlich nah.
Die wird übrigens meiner Meinung nach deutlich unterschätzt!
Ich habe dieses Gericht zum ersten mal vor ca. 15 Jahren auf meiner ersten Tour durch Schottland gegessen.
Seitdem gehört es zum Standardrepertoire meiner Küche. Aber zu Ostern ist es natürlich, wegen des zu diesem Anlass oft und gerne gegessenen Lammfleisches, besonders geeignet.
Hier also:
Lamm mit Minz-Honig-Sauce:
(für 4 Personen)
Vorbereitungszeit: 4 Stunden (Marinade)
Kochzeit: ca. 30 Minuten
Hinweis: natürlich alles in BIO-Qualität!
Jedoch könnte das beim Bacon schwer werden. Ich habe ihn jedenfalls bisher nur selten als BIO-Ware bekommen.
Alternativ ginge dann ein nicht zu trockener und magerer Schinken mit kleinem Fettrand.
Zutaten:
4 Lammlachse (je ca. 250-300g)
500-600g ungeschälte kleine Kartoffeln
(Linda geht gut, wer es besonders mag kann das Bamberger Hörnchen oder die Rote Emma nehmen)
400g Schnittbohnen (keine Brechbohnen)
ein Paket Bacon
Olivenöl extra virgine
(für die besondere Note zusätzlich auch Zitronenöl)
Balsamicoessig
Rosmarin
Thymian
grobkörniges Salz
gemahlener Pfeffer
2 Knoblauchzehen
Basilikum
Minzsauce (gibt es im 170g Glas, z.B. bei Karstadt)
alternativ geht auch Minzgelee, ist aber weniger ergiebig
Kastanienhonig (schmeckt sehr gut, alternativ auch normaler Blütenhonig)
Vorbereitung:
Lammlachse für ca. 4 Stunden marinieren
Dazu wird eine Marinade aus Olivenöl mit einem Spritzer Zitronenöl
einer zerstossenen Knoblauchzehe, einem Rosmarinzweig, einem Thymianzweig und etwas Salz und Pfeffer angesetzt.
Das Fleisch wird hinein gegeben und mehrfach gewälzt. Während der Marinierzeit ca. jede Stunde einmal drehen.
Hinweis: es gibt auch schon vormarinierte Lammlachse, wenn man sich die Arbeit erleichtern möchte.
Eine weitere Knoblauchzehe fein zerstossen und in ca. 5-6 EL Olivenöl in einer kleinen Schale einrühren.
Etwas Pfeffer dazu und einen weiteren Zweig Rosmarin abstreichen und die Blätter unterrühren.
Ebenso mit einem Zweig Thymian verfahren. Auch hier gerne ein Spritzer Zitronenöl dazu. Schale beiseite stellen.
Basilikum waschen.
Kochvorgang:
Sauce:
Ca. 2-3 leicht gehäufte Esslöffel Minzsauce in einen kleinen Topf geben.
Ca. 4-6 volle Esslöffel Honig dazu geben (je nach Konsistenz, bei dünnem Honig 6, bei festem Honig 4)
Ca. 3-4 EL Olivenöl und einen kleinen Spritzer Zitronenöl dazu.
Ggf. 2-3 EL Wasser dazu geben. Ein leichter Weisswein ist auch wunderbar.
Alles gut verrühren und unter leichter Hitze zum Wallen brigen. Dabei regelmässig umrühren.
Die Sauce müsste von selbst eine angenehme Konsistenz einnehmen.
Wer sie dicker mag, kann mit hellem Saucenbinder etwas nachhelfen.
Sauce bei geringer Hitze warm halten.
Kartoffeln gut waschen und ggf. abbürsten.
Für ca. 8-12 Min. (je nach Größe und Sorte der Kartoffeln) in einem leicht gesalzenen Wasser kochen.
Abgießen, Kartoffeln halbieren oder, je nach Größe, vierteln. Die Schale bleibt dabei dran!
So in eine leicht geölte Auflaufform geben und mit dem angesetzten Olivenöl mit Kräutern aus der Schale übergießen oder besser mit einem Pinsel bestreichen.
Nun den Balsamico (ca. 4-6 EL oder auch mehr, je nach Geschmack) darüber geben.
Die Auflaufform in einen vorgeheizten Ofen geben und bei ca. 180° backen bis die Kartoffeln bräunlich werden (ca. 10 Min.)
1-2L Wasser zum Kochen bringen, etwas Salz hinein geben und die Schnittbohnen für 8-10 Min. kochen.
Die Bohnen bleiben dabei bissfest. Wer sie weicher mag, gebe einfach einige Minuten Kochzeit hinzu.
Die Lammlachse aus der Marinade nehmen und in eine bei 2/3 Hitze vorgeheizte Pfanne geben.
Auf jeder Seite ca. 4 Minuten anbraten bis das Fleisch eine angenehme braune Farbe hat.
Dann den Herd auf ca. 1/4 Hitze runter schalten und das Fleisch noch ca. 8 Minuten ziehen lassen.
Dabei 1 x wenden.
Danach die Lammlachse aus der Pfanne nehmen und auf einem Telller kurz in den Ofen zu den Kartoffeln stellen
(nur zum warm halten) Den Ofen jetzt ausschalten, aber noch geschlossen halten.
Die frei gewordene Pfanne nun wieder auf 2/3 Hitze hochheizen, den Bacon (ca. 8 Scheiben) hinein geben und kurz anbraten
bis sich die Scheiben zusammen ziehen und braun werden.
Nun die Bohnen abgießen, mit zwei Gabeln kleine Portionen heraus nehmen (2 je Teller), mit dem Bacon umwickeln und auf dem vorgewärmten Teller platzieren.
Die Kartoffeln und Lammlachse aus dem Ofen nehmen. Die Lammlachse im ganzen oder auch in ca. 1cm breite Streifen geschnitten auf die Teller geben.
Kartoffeln in gleiche Portionen geteilt auf die Teller verteilen und mit dem groben Salz nach Geschmack überstreuen.
Die Minz-Honigsauce mit einem Esslöffel gleichmäßig über die Lammlachse gießen. Ein kleiner Zweig Basilikum auf die Kartoffeln. Servieren. Fertig!
Guten Appetit!
Merten Herms (Piraten)
[image=9426 alignright]bei uns gibt es zwar kein klassisches Festtagsgericht aber das Rezept für Ostersonntag schicke Ich Ihnen dennoch gern:
Brokkoli-Blumenkohl-Auflauf
Zutaten für 4 Portionen:
350 g Blumenkohl
350 g Brokkoli
2 Zwiebeln
1 Apfel, säuerlich
4 Bratwürste Thüringer Art
1 Bund Majoran
4 EL Speiseöl
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
3 Eier (Größe M)
125 ml Milch
Muskatnuss, gerieben
200 g Käse (Gouda), gerieben, mittelalt
Zubereitung:
1. Blumenkohl und Broccoli in Röschen teilen und waschen. Die Röschen in kochendem Salzwasser etwa 8 Minuten garen, in ein Sieb geben und abtropfen lassen.
2. In der Zwischenzeit Zwiebeln abziehen und in kleine Würfel schneiden, Apfel schälen, vierteln, entkernen und quer in Scheiben schneiden. Bratwürste ebenfalls in dickere Scheiben schneiden. Majoran kalt abspülen, trocken tupfen und die Blättchen von den Stängeln zupfen.
3. Zwei Esslöffel Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Die Wurstscheiben darin unter Wenden braun braten, herausnehmen und beiseite stellen.
4. Das restliche Öl zu dem Bratfett in die Pfanne geben und erhitzen. Zwiebelwürfel darin andünsten, Apfelscheiben dazugeben und kurz mitdünsten.
Etwas Wasser hinzufügen und die Flüssigkeit ein wenig einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen und die Hälfte der Majoranblättchen unterheben sowie die Wurstscheiben hinzugeben.
5. Eier und Milch verquirlen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss kräftig würzen.
6. Blumenkohl und Broccoli in eine große, flache und gefettete Auflaufform geben. Die Wurst-Apfelmischung dazwischen verteilen und die Eiermilch gleichmäßig darüber gießen. Mit Käse bestreuen. Die Form in den auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorgeheizten Backofen schieben und 30 - 35 Minuten garen.
Ich wünsche Ihnen schöne Osterfeiertage.
Ulrich Markurth (SPD)
[image=9427 alignleft]Am Ostersonntag verzichten wir meistens auf ein opulentes Mittgasmahl und starten den Tag mit einem ausgiebigen gemeinsamen Brunch. Dabei darf neben gefärbten Ostereiern und vielen herzhaften Leckereien ein Osterkranz aus Hefeteig nicht fehlen. Diese traditionelle süße Spezialität schmeckt hervorragend mit Butter und Konfitüre aber einfach auch so.
Viel Spaß beim Backen und ein frohes Osterfest wünscht Ihnen
Ihr Ulrich Markurth
Zutaten:
600 Gramm
Mehl
1 Würfel Hefe
90 Gramm Zucker
300 ml Milch
120 Gramm
Butter
1 Prise Salz
1 Päckchen
Vanillezucker
2 EL Hagelzucker
1 Stück
Eigelb
Zubereitung Osterkranz
Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde bilden, Hefe hinein bröseln, mit 2 TL Zucker bestreuen, etwas lauwarme Milch hinzufügen und verrühren, dann ca.10 Minuten ruhen lassen.
Butter, Zucker, Salz, Vanillezucker und die restliche Milch hinzugeben und am besten mit der Hand zu einem festen Teig verarbeiten. Sollte der Teig zu weich sein, noch etwas Mehl hinzugeben.
Den Teig zu einer Kugel formen und einem warmen Ort für ca.1 Stunde zugedeckt gehen lassen, bis die Menge an Teig doppelt so groß ist.
Blech mit Backpapier auslegen, Teig in drei Teile teilen und einen Zopf flechten. Zugedeckt nochmal ca.1 Stunde ruhen lassen.
Danach den Zopf mit Eigelb bestreichen, Hagelzucker, Mandeln oder weitere Verzierungen darüber streuen, den Zopf zu einem Kranz zusammenfügen und diesen ca.50 Minuten bei 200 Grad backen.
Beim Servieren einfach ein buntes Osterei in die Mitte legen. Ich empfehle ein rotes.
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