Stadt investiert 104 Millionen Euro in Tiefbau: Die wichtigsten Projekte

Von den 104 Millionen Euro werden 25,3 Millionen Euro in die Instandsetzung, Verbesserung und den Neubau von Straßen und Brücken investiert.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Marvin König

Braunschweig. Die Infrastruktur einer modernen, attraktiven und wachsenden Stadt ausbauen und erhalten: Das sei die Maßgabe für das Tiefbauprogramm in Braunschweig. Erstmalig fließen in diesem Jahr mehr als 100 Millionen Euro in die Herstellung und Erneuerung städtischer Straßen, Brücken, Gleise und Leitungen, berichtet die Stadtverwaltung am Dienstag. Heute stellen wir die wichtigsten Projekte daraus vor.



Von den 104 Millionen Euro werden 25,3 Millionen Euro in die Instandsetzung, Verbesserung und den Neubau von Straßen und Brücken investiert, während die restliche Summe für die Neuverlegung und Sanierung von Ver- und Entsorgungsleitungen sowie für das Stadtbahnnetz aufgewendet wird. Hinzu kommen die Mittel vom Bund und Land für die großen Brückenbauprojekte im Süden der Stadt, den Ersatzneubau der Brücke im Autobahnkreuz Braunschweig-Süd durch die Autobahn GmbH des Bundes und den Neubau der Brücke der Anschlussstelle Melverode durch die NLStBV. Beide sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Infrastruktur erhalten und ausbauen


"Wir müssen die Infrastruktur unserer Stadt auch in Zeiten der Krise zukunftsfähig erhalten und ausbauen", hebt Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer hervor. "Deshalb erfolgen auch in diesem Jahr umfangreiche Arbeiten und Investitionen. Immer wichtiger wird der Radverkehr. Bei allen Planungen werden immer auch Verbesserungen für den Radverkehr mitgeplant."

Als Netzbetreiber in der Stadt Braunschweig legt BS|NETZ 2023 weiterhin den Fokus auf die Optimierung und die Modernisierung der Versorgungsinfrastruktur. Ein Schwerpunktprojekt ist die Erneuerung der 110-kV-Leitungen im Bereich Hamburger Straße, Gifhorner Straße und Veltenhof. Kai-Uwe Rothe, Geschäftsführer BS|NETZ, erklärt dazu: "Die Hochspannung ist das Rückgrat der Energieversorgung. Durch die Ertüchtigung entsprechender Leitungsabschnitte sorgen wir dafür, dass die Stromversorgung in der Löwenstadt zukunftssicher bleibt.” Insgesamt investiert das Unternehmen in diesem Jahr 42 Millionen Euro in die Braunschweiger Versorgungsinfrastruktur.


Ausbau Stadtbahn-Netz


Die Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) führt Baumaßnahmen im Stadtbahn-Netz mit einem Investitionsvolumen von rund 11,8 Millionen Euro durch. "Eine moderne Infrastruktur ist die Grundlage für eine klimaschonende Mobilität in unserer Stadt", betont BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke die Wichtigkeit der anstehenden Gleisbaumaßnahmen. "Wir beginnen außerdem mit einem Modernisierungsprogramm für Stadtbahnhaltestellen. Durch die Anhebung der Bahnsteige auf eine Höhe von 24 Zentimeter erhöhen wir die Barrierefreiheit und den Komfort für unsere Fahrgäste spürbar." Das Programm beginnt mit der Aufwertung der Stadtbahnhaltestellen "Nordhoffstraße" und "Hansestraße Ost".

Die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS) setzt 2023 ca. 25 Millionen Euro für den Funktions- und Werterhalt der Entwässerungsanlagen ein. Geschäftsführer Andreas Hartmann betont: "Die Umsetzung des Investitionsvolumens stellt die SE|BS unter den heutigen Rahmenbedingungen wie Fachkräftemangel und Lieferengpässe vor eine große Herausforderung."

"Alle Beteiligten arbeiten eng zusammen, um die Baumaßnamen aufeinander abzustimmen und die Auswirkungen auf den Verkehr so gering wie möglich zu halten.", hebt Stadtbaurat Leuer hervor. "Ganz ohne Beeinträchtigungen für den Verkehr ist jedoch kein Tiefbau möglich. Dafür bitten wir betroffene Verkehrsteilnehmer und Anlieger um Verständnis. Probleme mit den Lieferketten stellten Bauverwaltung und ausführende Firmen in den letzten Jahren vor zusätzliche Herausforderungen. Unser Ziel ist es, mögliche Verzögerungen so gering wie möglich zu halten."

Die größten Projekte


BAB39/B4 (Wolfenbütteler Straße) Ersatzneubau im Autobahnkreuz Braunschweig-Süd: Im vergangenen Jahr wurden die neuen Brücken fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Es verbleiben noch Restarbeiten an den so genannten "Ohren", also den Auffahrten, weshalb einige Fahrbeziehungen noch gesperrt sind. Die Arbeiten sollen bis Mitte des Jahres abgeschlossen werden. Abschließend wird die Autobahn GmbH des Bundes die Fahrbahn der BAB 39 im Autobahnkreuz Braunschweig-Süd grundhaft erneuern. Weitere Details auf www.autobahn.de.

Neubau der Brücke (Ersatzbauwerk BS1) über die BAB36/B4 in der Anschlussstelle Melverode: Bei dem Projekt der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sollen Brückenneubau und Straßenbau bis Mai/Juni fertiggestellt werden. Bis dahin ist kein Auffahren von der Leipziger Straße in Richtung BAB36 bzw. stadteinwärts möglich. Voraussichtlich an einem Wochenende im Frühjahr wird es eine weitere kurzfristige Vollsperrung der BAB36/ B4 geben. Weitere kürzere Sperrungen der BAB36/ B4 sowie Einschränkungen auch auf der Ausfahrt nach Melverode werden rechtzeitig von der Landesbehörde angekündigt. Kosten des Projekts: rund 4,5 Millionen Euro.


Neubau der Okerbrücke Leiferde:
Das städtische Projekt umfasst den Neubau der Okerbrücke Leiferde, den Neubau der Kulkegrabenbrücke und Straßenbau in den Straßenzügen Fischerbrücke und Leiferdestraße, sowie ökologische Ausgleichsmaßnahmen und die Schaffung von Retentionsraum. Der im Herbst 2022 gestartete Bau dauert bis Ende des Jahres.

Modernisierung der Bahnbrücke Brodweg: Die Deutsche Bahn AG modernisiert die Eisenbahnüberführung Brodweg im Verlauf der Strecke Braunschweig – Helmstedt.

Kanalbau Hamburger Straße: In der Hamburger Straße steht der nächste Bauabschnitt der Kanalsanierungen zwischen Siegfriedstraße und VW-Werk an. Dabei wird von April 2023 bis Ende Juli 2024 größtenteils in geschlossener Bauweise mit halbseitigen Sperrungen gearbeitet. Der Kraftfahrzeugverkehr in Fahrtrichtung Norden wird einspurig am Baufeld vorbeigeführt. Fußgänger und Radfahrer werden umgeleitet oder gesichert am Baufeld vorbeigeführt. Im Anschluss werden beide Fahrspuren stadtauswärts auf voller Länge saniert.

Glasfaserausbau, neue Gleise, Kanäle und Fahrbahnen: drei kombinierte Projekte zwischen JFK-Platz und Donaustraße: Auf der Ost-West-Verbindung zwischen John-F.-Kennedy-Platz und dem Europaplatz beginnen voraussichtlich im April umfangreiche, aufeinander abgestimmte Arbeiten im Auftrag der Telekom SE|BS, der BSVG und der Stadt Braunschweig. Im Zuge dessen werden auch in der Donaustraße Gleise erneuert.


Leitungsbau und Deckensanierung zwischen Bruchtorwall und Lessingplatz: Die SE|BS erneuert voraussichtlich ab Anfang April den Bestandskanal vom Lessingplatz, Höhe Einmündung Hinter Ägidien, bis zum Bruchtorwall, Höhe Einmündung Leopoldstraße. BS|NETZ nimmt Arbeiten an den Gas- und Wasserversorgungsleitungen vor. Die Stadtverwaltung saniert die Fahrbahndecke auf dem Lessingplatz und Bruchtorwall.

Gleissanierung Europaplatz bis Friedrich-Wilhelm-Platz: Von Juli bis September wechselt die BSVG die Gleise der Stadtbahn zwischen Europaplatz und Friedrich-Wilhelm-Platz aus und saniert die Haltestellen auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz. Dazu wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Eine Sperrung von Teilen des Gieseler Knotens kann bei wechselnder Verkehrsführung nicht vermieden werden. Nach Abschluss der Gleisbauarbeiten wird in den Herbstferien die Fahrbahndecke zwischen Friedrich-Wilhelm-Platz und Europaplatz, teilweise unter Vollsperrung, erneuert.

Gleiserneuerung Donaustraße zwischen An der Rothenburg und Kruckweg: In Fortsetzung der Bauabschnitte aus dem vergangenen Jahr werden unter Nutzung der Sommerferien in der Donaustraße zwischen An der Rothenburg und Kruckweg Gleisanlagen erneuert. Zusätzlich werden die Bahnsteige der Haltestelle An der Rothenburg saniert. Dies erfolgt, die Unterbrechung des Stadtbahnverkehrs nutzend, parallel zur Gleissanierung Europaplatz bis Friedrich-Wilhelm-Platz.

Karte der Tiefbauprojekte 2023 in Braunschweig


Karte der Tiefbauprojekte 2023 in Braunschweig.
Karte der Tiefbauprojekte 2023 in Braunschweig. Foto: Stadt Braunschweig


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