"The Dropout Patrol" im Interview

von kulturblog38.net




Braunschweig. Am Ostermontag lassen The Dropout Patrol das lange Wochenende mit melancholischem Indie-Poprock im Nexus sanft ausklingen. Bandmitglied Kristof Künssler verrät vorab, was es mit dem Bandnamen auf sich hat und was die Berliner mit Braunschweig verbindet.


The Dropout Patrol sind Jana Sotzko (Gesang, Gitarre), Ullrich Kalliske (Bass/Gitarre), Stefan Dießner (Gitarre/Bass) und Kristof Künssler (Schlagzeug). Am Ostermontag spielen sie eine besinnliche "Kaffee & Kuchen Matinee" im Nexus.


Backwerk und beste Bohne bilden ab 15:00 Uhr die amtliche Basis für dieses standesgemäße Feiertagsvergnügen. Ab 16:30 Uhr wird The Dropout Patrol dann seinen warmen Indie-Rock-Klangteppich ausbreiten, locker-flauschig wie ein Osterküken und mit einem Herz für die gepflegte Melancholie.





Wir haben mit Drummer Kristof vorab ein ausführliches Gespräch geführt: Über die Band, die Musik, ein neues Album in Planung und den Auftritt am Ostermontag in Braunschweig – und vor allem: Warum muss der Autor bei The Dropout Patrol immer an TV on the Radio denken?! Die Antworten gibt Kristof im Interview:


Bevor wir zu The Dropout Patrol kommen, sag doch eingangs kurz ein paar Worte zu deiner Person.


Kristof: Ich bin Anfang dreißig und lebe in Berlin, bin gebürtiger Thüringer und spiele Schlagzeug bei The Dropout Patrol. Darüber hinaus kümmere ich mich um organisatorische Dinge für die Band.


Seit wann gibt es The Dropout Patrol?


Kristof: Als Band seit ca. vier Jahren. Früher hat Jana unter dem Namen bereits Solo-Sachen gemacht, aber erst als Band gab es "offizielle" Releases wie unsere erste Platte.


Wie habt ihr euch gefunden?





Kristof: Jana und ich kannten uns schon eine Weile und wir haben einfach irgendwann angefangen, in Minibesetzung schon existierende Songs von ihr zu arrangieren. Dann hatten wir irgendwann eine Bassistin und schon war‘s 'ne Band. Irgendwann gab‘s dann einen Ausstieg, aber es stand schon eine Tour an mit unseren Freunden RADIO BURROUGHS. Da haben deren beide Gitarristen gesagt, sie lernen bis zur Tour die Bass-Parts, damit wir trotzdem zusammen touren können – eine Notlösung quasi. Aber das war Glück im Unglück, denn seitdem sind sie dabei.


Eure Musik macht ihr nebenberuflich?


Kristof: Ja, alles andere wäre völlig illusorisch. Wir arbeiten alle: Ulrich ist Kameramann, Stefan Übersetzer, ich bin in einer Druckerei und Jana in einem Musikverlag.


Wie beschreibst du eure Musik (am besten ohne das Wort "Indie")?


Kristof (lacht): Das ist immer schwierig. Meistens fallen die Worte "düster", "minimalistisch", "jazzig". Irgendwo stand mal: "Musik von Punks, die es sich anders überlegt haben". Das fanden wir gut. Wir haben ja eher so eine Punk-Sozialisation, was man zum Glück auch nie so richtig los wird.


Als Orientierungshilfe für die Leser, die euch noch nicht kennen: Wer gerne ... hört, wird auch Spaß an The Dropout Patrol haben.


Kristof: Die älteren Semester vielleicht Neil Young oder Tori Amos, ansonsten fallen gerne Vergleiche wie Karate, Songs: Ohia oder "frühe Cat Power, als sie noch Gitarrenrock gemacht hat".


Was hat es eigentlich mit eurem Bandnamen auf sich?


Kristof: Der hat keinen richtig tieferen Sinn. Aber er bezieht sich auf ein Buch, eine Anleitung für Schüler die als "dropout patrol" darauf achten, dass aus ihren Mitschülern keine Schulschwänzer, also "dropouts" werden.


The Dropout Patrol ist derzeit gut unterwegs. Seid ihr normalerweise eher im Großraum Berlin auf Tour?


Kristof: Wir vermeiden zu oft in Berlin zu spielen und versuchen eher außerhalb aufzutreten, also im ganzen Land: Hamburg, Aachen, Köln und Frankfurt am Main stehen bald an, aber auch Städte, wo wir noch nie waren. Es ist schön, mit der Band rumzukommen und auch mal Orte wie Brüssel oder Wien sehen zu können.


Jetzt steht Braunschweig an. Habt ihr persönliche Verbindungen oder Konzert-Erfahrung hier?


Kristof: Wir haben teils mit vorherigen Bands schon im Nexus gespielt, aber mit dieser Band ist es das erste Mal. "Persönliche Verbindungen" wäre übertrieben, aber wir kennen jemanden vom Nexus ziemlich gut. Der hat uns dann an Sören verwiesen, der das ganze diesmal organisiert.


Das wird ja jetzt ein Ostermontag-Nachmittag-Gig. Habt ihr sowas schon mal gemacht?


Kristof: Ja, das ist super. Matinées sind immer etwas entspannter, und die Leute sind nicht so im Party-Modus, wofür wir einfach nicht die richtige Band wären. An so einem Ostermontag will man einfach Kuchen in sich reinstopfen und nicht Konfetti schmeißen oder Pogo tanzen, oder?


Wir haben die Osterglocken von einem neuen Album in Planung läuten hören, stimmt das?


Kristof: Das ist zwar noch nicht ganz spruchreif, aber es stimmt. Wir haben 2012 unser erstes Album auf Vinyl und CD herausgebracht und schreiben nun fleißig Songs für ein zweites Album. Wenn alles glatt läuft, wird es Anfang 2015 eine neue Scheibe von uns geben.


Kristof, vielen Dank für das Interview und bis Montag!


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