Braunschweig. Erneut fließen in diesem Jahr mehr als 100 Millionen Euro in die Herstellung und Erneuerung städtischer Straßen, Brücken, Gleise und Leitungen. Von den vorgesehenen 103 Millionen Euro werden 33,2 Millionen Euro in die Instandsetzung, Verbesserung und den Neubau von Straßen und Brücken investiert, während die restliche Summe für die Neuverlegung und Sanierung von Ver- und Entsorgungsleitungen sowie für das Stadtbahnnetz aufgewendet wird. Hinzu kommen die Mittel von Bund und Land für die Sanierungsarbeiten auf Landstraßen und Autobahnen. Dies teilte die Stadt mit.
"Die Infrastruktur einer modernen, attraktiven und wachsenden Stadt ausbauen und erhalten: Das ist die Maßgabe für unser Tiefbauprogramm", sagt Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. "Dabei berücksichtigen wir auch den Wandel der Mobilität und schaffen zum Beispiel Verbesserungen für den Radverkehr." In den vergangenen Jahren seien viele Tiefbauprojekte erfolgreich abgeschlossen worden. Alle Beteiligten hätten mit viel Flexibilität und Einsatz die Projekte vorangebracht und dabei manche Herausforderung, zum Beispiel Lieferengpässe, gemeistert, betont der Stadtbaurat. "In den kommenden Monaten wartet wieder ein umfangreiches Bauprogramm auf die Umsetzung. Alle Beteiligten arbeiten eng zusammen, um die Baumaßnahmen aufeinander abzustimmen und die Auswirkungen auf den Verkehr und die Anlieger so gering wie möglich zu halten. Ganz ohne Beeinträchtigungen ist jedoch kein Tiefbau möglich. Dafür bitten wir um Verständnis. Unser Ziel ist es, mögliche Verzögerungen so gering wie möglich zu halten."
Neben den energiewirtschaftlichen Schwerpunktthemen Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung konzentriert sich die Braunschweiger Netz GmbH (BS Netz) als Verteilnetzbetreiber in der Stadt Braunschweig 2024 weiterhin auf die Optimierung und Modernisierung der Versorgungsinfrastruktur im Strombereich sowie den Ausbau der Versorgungsleitungen für Fernwärme im östlichen Ringgebiet. "Durch unsere Maßnahmen stellen wir in Braunschweig die Weichen für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien”, erläutert BS|Netz Geschäftsführer Kai-Uwe Rothe. Die Baumaßnahmen, die das Unternehmen im Jahr 2024 umsetzt, zahlen auf die Versorgungssicherheit vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Energielandschaft ein. Insgesamt investiert BS Netz in diesem Jahr 34,1 Millionen Euro in die Braunschweiger Versorgungsinfrastruktur.
Barrierefreiheit, Fahrgastkomfort und Stadtentwässerung
Die Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) führt Baumaßnahmen im Stadtbahn-Netz mit einem Investitionsvolumen von rund 8,1 Mio. Euro durch. "Mit dem Programm zur Anhebung von Stadtbahnhaltestellen investieren wir auch in diesem Jahr in mehr Barrierefreiheit und Fahrgastkomfort. Neben Sanierungsmaßnahmen etwa im Bereich der Wendeschleife Inselwall beginnen zudem im Norden die Vorbereitungen für den Einsatz breiter Stadtbahnen, einem der großen Zukunftsprojekte der BSVG", erklärt BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke.
Die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS) setzt 2024 ca. 28 Millionen Euro für den Funktions- und Werterhalt der Entwässerungsanlagen ein. Geschäftsführerin Judith Kraft betont: "Die Umsetzung der Kanalbaumaßnahmen mit solch einem hohen Investitionsvolumen, stellt die SE|BS unter den heutigen Rahmenbedingungen (z. B. Fachkräftemangel und Lieferengpässe) vor eine große Herausforderung, die wir gemeinsam meistern werden."
Die größten Projekte
Die Verwaltung stellt einige der wichtigsten Projekte vor, die im Rahmen des Tiefbauprogramms 2024 umgesetzt werden sollen.
Fernwärmeausbau
BS|Netz baut im gesamten Stadtgebiet Fernwärmeleitungen. Die Maßnahmen in der Diesterwegstraße, Heinrichstraße und Comeniusstraße (siehe Nr. 25) erfordern Querungen von Neustadtring, Hagenring und Altewiekring, die in offener Bauweise erfolgen müssen. In den Jahren 2022 und 2023 stieg, bedingt durch die weltpolitische Lage und die daraus resultierenden Unwägbarkeiten, etwa bei der Gasversorgung, die Nachfrage nach Fernwärmeanschlüssen erheblich an. Die Umsetzung führt in diesem Jahr zu vielen kleineren und auch größeren Baumaßnahmen. Sie sichern die Energieversorgung der Zukunft. Vorübergehend sind Einschränkungen für den Verkehr und der Wegfall von Parkplätzen nicht zu vermeiden. So kann es auch immer wieder zu kurzfristigen Maßnahmen kommen, wobei die Auswirkungen auf das Umfeld so gering wie möglich gehalten werden.
Kanalbau Hamburger Straße
In der Hamburger Straße steht der nächste Bauabschnitt der Kanalsanierungen zwischen Siegfriedstraße und Volkswagen-Werk an. Dabei wird von März 2024 bis Ende August 2025 größtenteils in geschlossener Bauweise und mit halbseitigen Sperrungen gearbeitet. Der Kraftfahrzeugverkehr in Fahrtrichtung Norden wird einspurig am Baufeld vorbeigeführt. Fußgänger und Radfahrer werden umgeleitet oder gesichert am Baufeld vorbeigeführt. Im Anschluss werden beide Fahrspuren stadtauswärts auf voller Länge saniert.
Brücke von der A392 zur A391 im Kreuz Ölper
Der Bund saniert die Brücke von der A392 zur A391 im Autobahnkreuz Ölper. Vorbereitende Arbeiten sollen bereits im Jahr 2024 durchgeführt werden, die eigentliche Maßnahme des Brückenneubaus wird dann voraussichtlich 2025 begonnen und wahrscheinlich bis 2027 andauern.
Autobahnkreuz Süd
Nachdem die Brücken fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben wurden, laufen derzeit noch Arbeiten zur Fahrbahnsanierung auf der A39 durch den Bund. Diese werden, unter wechselnden Verkehrsführungen, voraussichtlich noch bis Sommer andauern. Es sind bis zum Jahresende Restarbeiten für die Wiederbepflanzung in den "Ohren" vorgesehen. Diese Arbeiten werden jedoch zu keinerlei verkehrlichen Einschränkungen führen. Es handelt sich um ein Projekt der Autobahn GmbH des Bundes. Weitere Informationen auf www.autobahn.de, Region Nordwest.
Hagenmarkt
Die Arbeiten für den Umbau des Hagenmarktes werden in diesem Jahr vorbereitet. Es stehen z. B. archäologische Untersuchungen an. Hierfür war es erforderlich, die auf dem Hagenmarkt verbliebenen, nicht mehr standsicheren zehn Robinien im Februar – vor Beginn der Brut- und Setzzeit - zu fällen. Die wesentlichen Bauarbeiten zur Neugestaltung des Platzes mit vielfältigem Grün sind für nächstes Jahr vorgesehen.
Gleissanierung Inselwall / Radeklint und Straßenbau Celler Straße / Petritorwall
Die BSVG wird ab Mitte Juni die Gleise der Wendeschleife Inselwall sanieren. Die Arbeiten sollen unter voller Ausnutzung der Sommerferien durchgeführt werden und dauern voraussichtlich bis in den November an. Parallel finden Arbeiten der Stadt Braunschweig an der Kreuzung Celler Straße und Petritorwall statt. Sie bringen Verbesserungen für den Radverkehr entlang der Wallringroute. Die Verkehrsführung wird in verschiedenen Abschnitten Einschränkungen für den Kraftfahrzeug- und Radverkehr in den Fahrbeziehungen mit sich bringen. Der Stadtbahnbetrieb wird in diesem Abschnitt eingestellt. Über Einzelheiten wird im Vorfeld der Maßnahme informiert.
Straßen- und Leitungsbau Bültenweg
Der Bültenweg zwischen Nordstraße und Wodanstraße wird neugestaltet. Erster Schritt dazu sind Leitungsarbeiten. Zunächst werden im Herbst Entwässerungskanäle, danach die Wasser- und Stromversorgung sowie die Straßenbeleuchtung saniert. Abschließend werden Geh- und Radwege sowie die Fahrbahn erneuert. Durch den umfangreichen Umbau wird sich die Bauzeit bis mindestens Ende 2025 erstrecken. Die Ausführung der Arbeiten ist mit verkehrlichen Einschränkungen verbunden. Vor Beginn der Baumaßnahme wird umfassend über die Maßnahme informiert.
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