Braunschweig. Noch immer fahren alte Straßenbahnen mit freiliegender Kupplung auf Braunschweigs Schienen. Die vorne ausragenden Stangen sehen bedrohlich aus, bergen bei Unfällen mit Fußgängern aber kein erhöhtes Risiko, heißt es seitens der Braunschweiger Verkehrs-AG.
[image=10591]Nach dem Unfall mit einer Straßenbahn, bei der ein Fußgänger tödlich verletzt wurde (unsere Online-Tageszeitung berichtete), hatte sich ein Leser unserer Online-Zeitung besorgt geäußert: Die Kupplungen der alten Bahnen seien in der Lage, Fußgänger geradezu aufzuspießen. Der Sprecher der Braunschweiger Verkehrs-AG, Christopher Graffam, dementiert das. "Das sind ja keine spitzen Dornen - damit kann man keine Leute aufspießen", sagt er. Man müsse direkt vor der Bahn stehen, um von der Kupplung erwischt zu werden, und dann werde man eher gestoßen als durchbohrt.
"Es gibt keine mir bekannten Vorfälle, bei denen so etwas passiert ist", sagt Graffam. Die freiliegenden Kupplungen seien zwar nicht ganz unproblematisch - bei Auffahrunfällen mit Autos etwa fügten sie dem Blech deutlich größere Schäden zu als Bahnen mit verkleideten Kupplungen - aber Unfälle mit Personen habe es in diesem Bereich noch nie gegeben. Bei den meisten Unfällen erfassten Bahnen Fußgänger mit der Seite der Schnauze. "Das ist schlimm genug", sagt er.
Erst in den 1990er Jahren kam die Verkleidung der Kupplungen auf. Alte Bahnen aus den Baujahren 1977 und 1981 sind noch immer in Braunschweig unterwegs. "Es ist schon so, dass es umso besser ist, je mehr man verkleiden kann", sagt Graffam. "Aber die Erfahrungen mit den alten Bahnen zeigen keine besondere Unfallgefahr."
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