Verkehrsunfallstatistik 2014 – mehr Tote und Schwerverletzte in der Region

von Robert Braumann


| Foto: rbs-tv



Braunschweig. Die Verkehrsunfälle mit schweren Folgen haben im Jahr 2014 in Braunschweig zugenommen. Diese Steigerung trifft nicht nur für die Polizeidirektion Braunschweig zu – im gesamten Land Niedersachsen hat sich die Zahl dieser Verkehrsunfälle erhöht.

Es gibt für das Jahr 2014 bei den Verkehrstoten eine Steigerung auf 43 (2013: 37) und den Schwerverletzten auf 899 (2013: 813). Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Anzahl der von schweren Unfallfolgen (Unfalltote und schwere Verletzungen) betroffenen Verkehrsteilnehmer leicht um 92, das ist eine Erhöhung um 10,8 Prozent (2013- 850; 2014-942). Bei der Bewertung der Unfälle mit diesen schweren Folgen sind in der Region keine Unfallbrennpunkte oder einheitliche Unfallursachen erkennbar.



"Der Anstieg der Unfalltoten und Schwerverletzten ist überwiegend auf das leichtsinnige Fahrverhalten der Fahrzeugführer zurückzuführen", erläutert Polizeipräsident Michael Pientka. "Beispiele aus zurückliegenden Monaten belegen, dass insbesondere Unerfahrenheit, unangemessene Geschwindigkeit sowie Abgelenktheit ursächlich waren", so der Polizeipräsident. "Überhöhte Geschwindigkeit ist nach wie vor eine der Hauptunfallursachen, die zudem das Risiko schwerer Unfallfolgen extrem erhöht! Wir wollen Rasern die rote Karte durch intensive Überwachung zeigen. Auch in diesem Jahr wird es einen 24- Stunden-Blitzmarathon geben", so der Polizeipräsident weiter. Die milde Witterung am Anfang des Jahres könnte ebenfalls als Auslöser für die Steigerung der schweren Unfallfolgen genannt werden.  Bei der Betrachtung der Unfallstatistik hat sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle kaum verändert. Die Polizei verzeichnete in der gesamten Region Braunschweig 32.935 Verkehrsunfälle - das sind 92 weniger als 2013. Bei Personen, die leicht verletzt wurden, gab es eine Steigerung von 2,01 Prozentpunkten; im Jahresverlauf 2014 wurden insgesamt 4.787 Verkehrsteilnehmer leicht verletzt - das sind 96 Personen mehr als 2013. Für das Stadtgebiet liegen folgende Zahlen vor. In Klammern Werte aus dem Vorjahr.



Die Zahl der Verkehrsunfälle hat mit 8.718 den höchsten Stand seit 2005. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr (8.693) geringfügig um 25 (+0,29 Prozent). 1.193 (1.217) Menschen wurden bei Unfällen im Stadtgebiet verletzt, davon 160 (153) schwer- und 1.025 (1.075) leichtverletzt. Auffallend ist, dass die über 65-Jährigen häufiger als andere Altersgruppen bei Unfällen schwerer verletzt werden (Insgesamt 69 Personen von 160). Acht (vier) Menschen wurden bei Unfällen getötet. Das betraf 2014 alle Altersklassen zwischen 17 und 81 Jahre. Es ist kein Kind unter den Todesopfern. Dabei sind in Braunschweig wieder mehr Fahrradfahrer an Unfällen beteiligte - 733 (629).

Alkohol nach wie vor Auslöser für schwere Unfälle


Die Polizei in der Region Braunschweig kann auch für das vergangene Jahr einen Rückgang der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss feststellen.



Wurde 2013 bei 476 Fahrern Alkoholbeeinflussung als Unfallursache registriert, war dies 2014 bei 458 Unfallfahrern der Fall. "Alkoholeinfluss ist nach wie vor Auslöser für schwere Unfälle. Zur Verhinderung solcher Unfälle wird die Polizei auch weiterhin intensiv kontrollieren", so Polizeipräsident Michael Pientka. Bei Überprüfungen in der gesamten Region wurden im letzten Jahr 1.258 Fahrer festgestellt, die ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss im öffentlichen Verkehrsraum führten (2013 waren es 1.324). Die Zahl der von den Polizeibeamten überführten Fahrer, die unter dem Einfluss von Drogen standen, ist leicht rückläufig. 2014 fielen bei Kontrollen 673 Personen auf. Im Rahmen von Unfallaufnahmen wurde bei 45 Unfallverursachern der Einfluss von Drogen nachgewiesen. 2013 waren es 53 Fahrzeugführer, die unter Drogeneinfluss in einen Unfall verwickelt waren.

Die Anzahl der Unfallfluchten mit Personenschaden ist um vier Fälle gesunken (2013: 325). Die Polizeibeamten konnten danach 167 mal (2013: 171 mal) den Unfallflüchtigen ermitteln. Die Aufklärungsquote liegt bei diesen Unfällen wie im Vorjahr bei rund 52 Prozent.


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