VOLT kritisiert neue Sidonienbrücke: "Pläne schlicht verantwortungslos!"

Die Kleinpartei VOLT kritisiert die Pläne für die Sidonienbrücke scharf. Demnach seien die Pläne nicht nur nicht zeitgemäß, sie seien auch illegal und verantwortungslos.

Die Sidonienbrücke soll umgebaut werden. Mit den aktuellen Plänen sind jedoch nicht alle zufrieden.
Die Sidonienbrücke soll umgebaut werden. Mit den aktuellen Plänen sind jedoch nicht alle zufrieden. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Die Kleinpartei VOLT stellt sich gegen die Pläne zum Neubau der Sidonienbrücke. In einer Pressemitteilung bezeichnet die Partei die Pläne unter anderem als nicht mehr zeitgemäß, vorschriftswidrig und verantwortungslos. Der Rat soll sich nach Willen von VOLT an den Forderungen der Fahrradverkehrsverbände orientieren, die unter anderem eine Verbreiterung der Sidonienbrücke fordern.


Im Bereich der Sidonienbrücke käme es demnach immer wieder zu Konflikten zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmern. Besonders für Radfahrer würden sich durch den schmalen Weg zur Güldenstraße und die "unübersichtlichen Verkehrsführung" an der Kreuzung Sonnenstraße Probleme ergeben, die einer Entwicklung hin zu mehr Radverkehr im Weg stünden.

Volt Braunschweig unterstütze daher die Forderung der Fahrradverkehrsverbände, die Brücke breit genug für Fußgänger und Radfahrer zu bauen. "Die Einwände der Verwaltung und von Oberbürgermeister Markurth können wir nicht nachvollziehen. Objektiv wird weder der Charakter des Hohetorwallparks zerstört noch der Denkmalschutz des Wallrings gefährdet, wenn die Sidonienbrücke genauso breit wie z.B. die Hoheworthbrücke im Bürgerpark gebaut wird", erklärt die Kleinpartei. Auch die schmalen Parkwege könnten beibehalten werden, wenn hinter der Brücke ein zweiter Radweg angelegt würde, der abseits des Fußwegs auf den Hohetorwall münde. Dadurch würde der Radverkehr in der Eulenspiegeltwete sogar sinken, so VOLT.

Verbindung zwischen mehreren Fahrradwegen


Die Sidonienbrücke verbinde schon heute mehrere Fahrradstraßen, die mit der Erschließung des Baugebiets Kälberwiese weiter an Bedeutung gewinnen würden. Verkehrszählungen hätten inzwischen gezeigt, dass diese "Wege rege genutzt" würden. "Vor diesem Hintergrund den Neubau in den Maßen von 1950 zu errichten, ist nicht nur vorschriftswidrig, sondern schlicht verantwortungslos gegenüber den schwächeren Nutzer*innen der Brücke, den Spaziergänger*innen im Hohetorwallpark", erklärt VOLT

Dass die Verwaltung nun darüber nachdenke die Veloroute auf die Goslarsche Straße und die Hohetorbrücke zu verlagern, wirke überraschend auf VOLT. "Es würde nämlich eine Kehrtwende in ihrer Verkehrsplanung darstellen: Bisher erreichen Radfahrende und Autofahrende aus den westlichen Stadtteilen die Altstadt auf getrennten Wegen", so die Kleinpartei. Wie nun der Radverkehr auf die Hauptstraße des motorisierten Verkehrs gelotst werden solle, könne die Verwaltung nicht erklären. Daher sollen die Straßen Willen von VOLT nun für den Autoverkehr gesperrt werden, um die alte Route über die Sidonienbrücke attraktiver zu machen.

VOLT hält aktuellen Plan für nicht mehr zeitgemäß


"Wir sind der Meinung: Die Sidonienbrücke sollte für den Verkehr der nächsten 70 Jahre gebaut werden, nicht für den der vergangenen 70", schreibt VOLT in ihrer Pressemitteilung. Die Braunschweiger zögen dem Auto immer das Fahrrad vor. Aus Sicht von Volt dränge sich der Eindruck auf, dass die Verwaltung und der Rat gerne ausblenden würden, wie Braunschweigs Verkehr der Zukunft aussehen soll. "Wir befürchten, dass sie sich mehr um den Erhalt von Fußwegen kümmern als um die Sicherheit der Fußgänger*innen, die die Folgen einer so kurzsichtigen Verkehrspolitik ausbaden müssen."

Volt Braunschweig fordere daher die Ratsfraktionen auf, die Baupläne in der Stadtratsitzung am 14. Juli abzulehnen und die Verwaltung nachbessern zu lassen. Die Veloroute über die Sidonienbrücke solle bestehen bleiben. Dazu solle die Brücke so breit geplant werden, dass der Rad- und der Fußverkehr wirksam und rechtskonform getrennt werden könnten. Der Radverkehr solle außerdem durch eine "Verschwenkung des Radwegs" auf den Hohetorwall gelenkt werden. Die folgende Kreuzung zur Sonnenstraße und die Sonnenstraße selbst müssten so umgestaltet werden, wie es für eine gemeinsame Hauptstraße des ÖPNV, des Radverkehrs und des Autoverkehrs "angemessen ist."


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