Welt Aids Tag: Aktionsstand am Freitag auf dem Kohlmarkt


Auch in den Vorjahren gab es einen Aktionsstand zum Welt Aids Tag. Archivfoto: regionalHeute.de
Auch in den Vorjahren gab es einen Aktionsstand zum Welt Aids Tag. Archivfoto: regionalHeute.de | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. „Mit HIV kann man heute leben – mit Diskriminierung nicht“, unter diesem Motto steht 2019 der Welt-Aids-Tag. Zu diesem Anlass veranstaltet die AIDS-Hilfe am morgigen Freitag von 11 bis 17 Uhr vor dem Brunnen auf dem Kohlmarkt einen Aktionsstand. Hier wird nicht nur informiert, sondern auch mit Unterstützung durch zahlreiche Persönlichkeiten und Schülervertretungen Spenden gesammelt. Das teilt der Verein Braunschweiger AIDS-Hilfe mit.


„Diskriminierung - und die Angst davor - sind für viele Menschen mit HIV eine schwere Belastung“, betont Jürgen Hoffmann als Geschäftsführer der Braunschweiger AIDS-Hilfe. Ablehnung macht krank – sie führt zum Rückzug aus sozialen Beziehungen und zu psychischen Erkrankungen. „Und ganz wichtig für die HIV-Prävention: Angst vor Ablehnung hält viele Menschen davon ab, sich auf HIV testen zu lassen. Viele beginnen daher nicht rechtzeitig mit einer Therapie und entwickeln schwere Erkrankungen bis hin zu Aids. Sie können HIV dann auch unwissentlich weitergeben, während eine HIV-Therapie die Übertragung des Virus verhindert“, weiß Hoffmann. Für Hoffmann ist es ein ganz besonderer Welt-Aids-Tag, denn er geht nach 30 Jahren als Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Ende des Jahres in den Ruhestand.

"2.400 Neuinfektionen im Jahr sind immer noch viel zu viel"


„Das Robert-Koch-Institut schätzt zwar, dass sich im vergangenen Jahr weniger Menschen mit HIV – dem sogenannten Aids-Virus infiziert haben. Aber 2.400 Neuinfektionen sind immer noch viel zu viel“, sagt Hoffmann. „Wir könnten in Zukunft noch viel mehr erreichen, wenn es uns gelingt Jeden und Jede dazu zu befähigen, sich vor einer HIV-Infektion zu schützen. Und – mindestens genauso wichtig - wenn wir es endlich schaffen, die Diskriminierung HIV-Infizierter zu beenden.“ Denn dann würde auch die Angst schwinden, frühzeitig einen HIV Test zu machen.

Zwar gibt es immer noch kein Heilmittel, „aber die heutigen Medikamente sind sehr gut. Wenn eine HIV-Infektion rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird, kommt es nicht mehr zur lebensbedrohlichen Krankheit AIDS – man kann dauerhaft mit HIV leben und kann das Virus auch nicht mehr weiter geben. Das ist leider immer noch zu wenig bekannt – das wollen wir endlich ändern“, betont Jürgen Hoffmann. Deshalb haben wir uns der bundesweiten Aufklärungskampagne „Wissen verdoppeln“ angeschlossen. Menschen mit HIV haben heutzutage bei rechtzeitiger Diagnose und erfolgreicher Therapie eine normale Lebenserwartung. Sie können in jedem Beruf arbeiten und dürfen nicht allein wegen einer HIV-Infektion vom Arbeitgeber abgelehnt werden. Dazu gibt es ein wegweisendes neues Urteil.

Der Selbsttest – ein neues Angebot der AIDS-Hilfe


Um die Hemmschwelle zu senken, den HIV-Test zu machen, ist seit Oktober 2018 in Deutschland der Selbsttest offiziell zugelassen. Dieser ist in Apotheken und Drogerien frei verkäuflich. Auch die Aids-Hilfe bietet den Selbsttest an. Wie der Name schon sagt muss man den Test an sich selbst durchführen. Die Anwendung ist aber sehr einfach und auf Wunsch steht die AIDS-Hilfe begleitend zur Seite.

Die AIDS-Hilfe bittet um Spenden


„Ohne Spenden können wir unsere Arbeit nicht weiter machen. Viele Infizierte und Ihre Angehörigen brauchen unsere Hilfe und Unterstützung. Aber wir brauchen auch dringend Spenden um noch wirkungsvoller über HIV und AIDS informieren zu können - und das ist besonders wichtig für junge Menschen“, appelliert Hoffmann. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Verwaltung unterstützen persönlich die Aktion und werden an diesem Tag Spenden sammeln und die Rote Schleife verteilen, die weltweit für Respekt und Solidarität mit den betroffenen Menschen steht. Das gesammelte Geld fließt zu 100Prozent an die AIDS-Hilfe, damit die Unterstützung der Erkrankten und die Prävention in unserer Region finanziert werden kann.

Am Infostand gibt es dieses Jahr auch wieder die beliebte Tombola mit netten Gewinnen. Jedes Los kosteteinen Euro. Mit dem Los-Preis kann so jeder und jede die Braunschweiger AIDS-Hilfe unterstützen und mit einem Gewinn anderen oder auch sich selbst eine Freude bereiten. Auch viele Schülerinnen und Schüler engagieren sich und organisieren an ihren Schulen eigene Aktionen zum Welt-AIDS-Tag. „Das ist genau das, was wir uns wünschen,“ freut sich Hoffmann darüber.

Solidaritätsteddy sucht Unterschlupf


Das diesjährige Solidaritätsbärchen präsentiert sich schön flauschig mit einem kleinen Rucksack auf dem Rücken, in dem man zum Beispiel kleine Geschenke verpacken kann. Die Kampagne "Bärenstark für die AIDS-Hilfe" ist zu einer großen Spendenaktion zum Welt-AIDS-Tag geworden. Die durch den Verkauf der dann in einer streng limitierten Auflage hergestellten Solidaritätsbärchen erzielten Erlöse kommen vollständig der AIDS-Hilfe zugute. Und die Sammler wissen: Die Bärchen sehen jedes Jahr anders aus. Als Erkennungszeichen trägt er natürlich immer die rote Stoffschleife um den Hals. Der Teddy wird ausschließlich aus umweltverträglichen Materialien, in Hand-, aber ohne Kinderarbeit hergestellt, ist CE-geprüft, mit dem OECO-Siegel versehen und bei 30°C waschbar.

Jedes Jahr entwirft der Schweizer Pfarrer Heiko Sobel für die AIDS-Hilfen einen ganz besonderen Teddy mit viel Herz. Das Red Ribbon unter dem Fuß und die Schleife um den Hals verraten den guten Zweck: Das Bärchen steht für Solidarität mit Menschen mit HIV und Aids und ist dabei gleichzeitig ein kuscheliger „Spendensammler“. Erhältlich ist der Teddy gegen eine Spende vonsechs Euro in vielen Apotheken und Geschäften und natürlich amFreitag am Infostand auf dem Kohlmarkt. Unter dem Motto „Bärenstark für die AIDS-Hilfe“ tragen die Spenden dazu bei, die Aids-Prävention und die Hilfen für Betroffene in der Region zu finanzieren.


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