Braunschweig. Farbenfrohen und unterhaltsamen Kunst- und Kulturgenuss gab es für zehntausende Besucherinnen und Besucher der winterkunstzeit. Rund 30 regionale Künstlerinnen und Künstler zeigten sich vielfältig kreativ in der Braunschweiger Innenstadt.
Die Künstler präsentierten ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen, arbeiteten vor Ort an neuen Kunstwerken und bezogen die Gäste mit verschiedenen Mitmachaktionen in ihr künstlerisches Schaffen aktiv ein. Innenstadtbesucherinnen und -besucher, die sich ob der kreativen Stimmung inspiriert fühlten, nutzten den zusätzlichen Einkaufstag am Sonntag für einen Bummel durch die Geschäfte.
Künstlerische Vielfalt brachte bei der winterkunstzeit Abwechslung in das letzte Januarwochenende. Für zehntausende Gäste gab es Kunst zu entdecken – von Illustrationen und Malereien über Papierschneidekunst und Bildhauerei bis zu Kunsthandwerk und Fotografie. „Diese Vielseitigkeit macht nicht nur die Veranstaltung, sondern auch die regionale Kunst- und Kulturszene aus“, erklärt Björn Nattermüller. „Mich freut es, dass das so gut bei den Besucherinnen und Besuchern ankommt. Sie kamen mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch und waren interessiert an ihrer Arbeit. Viele haben die Möglichkeit genutzt, einen Einblick zu bekommen oder auch selbst mitzumachen.“ Nach einer erfolgreichen Premiere der Veranstaltung im letzten Jahr zeigte die Messung am diesjährigen Samstag sogar noch einen Zuwachs an Besucherfrequenzen von 13 Prozent. Verhaltener startete der Sonntag, sodass die Gesamtfrequenzen vom Wochenende aktuell auf Vorjahresniveau liegen.
Aktionen begeisterten Besucher
Die Mitmachaktionen waren besonders beliebt bei den großen und kleinen Innenstadtbesucherinnen und -besuchern: Unter Anleitung von Autorin und Illustratorin Roberta Bergmann konnten sie im „Aus- und Weitermalbuch“ zu Braunschweig ihre eigene Löwenstadt malen, während es in den offenen Werkstätten der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig in der Burgpassage spannende Gespräche zum Thema Design gab. Im „Braunschweiger Fab-Lab“ lockten Experimente mit neuen Design- und Fabrikationsmethoden und das „Transformationslabor“ beschäftigte sich mit der Gestaltung von Braunschweiger Zukünften in Hinblick auf menschliche, soziale und kulturelle Bedürfnisse.
Handwerkliches Design stand im Fokus bei Holz und Faden. In der Burgpassage waren die Besucherinnen und Besucher live dabei, als das mit 1,25 mal 1,25 Metern größte Fadenbild entstand, das die Künstler bisher angefertigt hatten. Livekunst gab es auch auf dem Kohlmarkt: Motorsägenkünstler Sebastian Heiß überraschte mit seinem kreativen Umgang mit der Motorsäge, während Magnus Kleine-Tebbe direkt daneben eine filigrane Alternative der Holzverarbeitung veranschaulichte. Nicht nur live bei der Herstellung dabei, sondern mittendrin im Kunstwerk waren die Gäste auf dem Domplatz, der von der Neuerkeröder Kunstwerkstatt Villa Luise mit Wolle und anderen Materialien ein neues Gewand bekommen hatte.
Die winterkunstzeit brachte abwechslungsreiche Livekunst in den öffentlichen Raum. Fotos: Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Frank Sperling Foto:
Wer sich bei den niedrigen Temperaturen nach Bewegung gesehnt hat, machte sich auf die Suche nach den #jungentheaterhunden, die sich in den Schloss-Arkaden versteckten. Mit Fotos von drei der sechs Hunde hatten Besucherinnen und Besucher die Chance auf zwei Freikarten für das Junge Staatstheater Braunschweig. Dabei konnten die Gäste zahlreiche Ausstellungen entdecken: Unter anderem stellte Alina Schulze Werke von Schülerinnen und Schülern ihrer Malschule Kunstvoll aus und malte live an eigenen Werken. „Ich war jetzt zum zweiten Mal bei der winterkunstzeit dabei und hatte wieder viel Spaß“, sagt Schulze. „Ich freue mich vor allem über das Interesse der Besucherinnen und Besucher: Sie bleiben stehen, schauen mir zu und sprechen mich an. Daraus entwickeln sich spannende Gespräche und deshalb ist es mir wichtig, die Möglichkeit wahrzunehmen, mit meiner Kunst präsent zu sein.“
Großes Interesse hatten Besucherinnen und Besucher auch an dem Kirigami-Workshop von Künstler Hoang Duc Phung bei Peek & Cloppenburg. Dort haben sie einen Einblick in die japanische Papierschneidekunst gewonnen und gelernt, mit Schere und Papier kunstvolle dreidimensionale Karten herzustellen. „Gern haben wir uns an der Veranstaltung beteiligt und dem Künstler Hoang Duc Phung Fläche in unserem Geschäft zur Verfügung gestellt. Die Besucherinnen und Besucher haben mit Freude an seinem Workshop teilgenommen und sich von seiner Ausstellung beim Einkaufen inspirieren lassen“, erklärt Susanne Just von Peek & Cloppenburg. „Dabei nutzten sie nicht nur die aktuellen Angebote für die Wintermode wie Jacken, Mäntel und Strick, sondern sie haben vermehrt schon für das Frühjahr vorgesorgt. Besonders frische Farben sowie bereits festliche Kleidung für Damen und Herren für zum Beispiel Hochzeiten, Abibälle und weitere Anlässe standen hoch im Kurs.“
Veranstalter zufrieden
Zufrieden mit der Veranstaltung zeigt sich ebenfalls der Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e. V. (AAI). Olaf Jaeschke, Vorstandsvorsitzender des AAI: „Das Thema ‚Kunst und Kultur‘ ist mir als Galeriebesitzer nicht nur ein persönliches Anliegen, sondern hohe Frequenzen und gute Verkaufszahlen zeigen auch, dass die Kombination aus Einkaufen, Erleben und Mitmachen erfolgreich ist. Das gilt für die Besucherinnen und Besucher, aber auch für die Innenstadtakteure, die sich zahlreich beteiligt und mit ihrem gemeinsamen Engagement zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.“
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