Berlin. Die Bildzeitung berichtete kürzlich, dass auch Bundestagsabgeordnete potentielle Ausbildungsbetriebe seien, aber nur einer von 709 diese Option wahrnehme. regionalHeute.de fragte bei den Abgeordneten aus unser Region nach, wie sie zu diesem Thema stehen. Allerdings erhielten wir nur von der Hälfte Antworten, die anderen wollten sich zu diesem Thema nicht äußern oder gaben an, sich noch beraten zu müssen.
Carsten Müller, CDU-Abgeordneter aus Braunschweig, nimmt folgendermaßen Stellung:
„Nein, ich beschäftige keine Auszubildendebeziehungsweise Auszubildenden in Berlin. Zum einen ist es eine Frage des fehlenden Platzes in meinem Bundestagsbüro – schon jetzt stoße ich mit meinen Mitarbeitern und Praktikanten an räumliche und technische Grenzen. Zum anderen fehlt mir selbst sowie meinen Mitarbeitern auch die notwendige Ausbildungsbefähigung.
Grundsätzlich sehe ich auch keine Notwendigkeit, einen Ausbildungsplatz anzubieten, da es aktuell keinen Mangel an Ausbildungsplätzen für Bürokaufleute gibt. Im Gegenteil: Allein bei der Agentur für Arbeit in Berlin und der IHK Berlin sind mehr als 100 unbesetzte Stellen gemeldet. Für Ausbildungen im Wahlkreisbüro erteilt der Deutsche Bundestag keine Zustimmung.“
Falko Mohrs, der erstmals für die SPD(Wahlkreis Helmstedt/Wolfsburg, Boldecker Land/Brome) in den Bundestag eingezogen ist, schließt die Beschäftigung eines Auszubildenden für die Zukunft nicht aus:
"Nein, ich beschäftige derzeit keinen Auszubildenden. Zunächst musste ich meine Büros und Themen sowohl in Berlin wie auch in Helmstedt und Wolfsburg aufbauen. Seit dem 1. September 2018 gibt es in meinem Berliner Büro einen jungen Mann, der ein Freiwilliges Soziales Jahr Politik absolviert. Ich finde dieses Programm sehr unterstützenswert. Für die Zukunft schaue ich gerne, ob ich einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen kann."
Im Berliner Büro des SPD-Bundestagsabgeordneten Sigmar Gabriel (Goslar, Salzgitter, Wolfenbüttel) setzt man auf studentische Mitarbeiter:
[image=5e176e9c785549ede64dbf9a]"Seitmeiner erstmaligen Wahl in den Bundestag im Jahr 2005 werden regelmäßig studentische Mitarbeiter auf der Basis von Langzeitarbeitsverträgen beschäftigt. Die Studentinnen und Studenten erhalten damit umfassend Gelegenheit, sich neben ihrer universitären Ausbildung mit dem politischen Alltagsgeschäft zu befassen und dabei umfangreiche Kenntnisse unterschiedlichster Art zu erwerben.
Auszubildende haben wir bislang nicht beschäftigt und planen auch nicht, dieses zu tun. Die dafür notwendigen Qualifikationen als Ausbildungsbetrieb sind nicht vorhanden und eine kontinuierliche Anleitung und Betreuung von Azubis könnte personell nicht gewährleistet werden."
Seitens HubertusHeil, SPD-Abgeordneter des Wahlkreises Gifhorn/Peine heißt es lediglich:
"Derzeit bilde ich in meinem MdB Büro nicht aus. Dafür aber in großer Zahl das von mir geführte Bundesministerium für Arbeit und Soziales."
Die Beiträge wurden in der Reihenfolge des Eingangs veröffentlicht. Auch die Abgeordneten Dr. Roy Kühne (CDU), Victor Perli, Pia Zimmermann (beide Die Linke) und Jens Kestner (AfD) wurden angefragt. Sollte noch ein Statement eingehen, wird dieses ergänzt.
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