Bushaltestellen bleiben, wo sie sind

von Thorsten Raedlein


| Foto: Anke Donner)







Wolfenbüttel. Am Ende blieb es bei einer Ja-Stimme. Seiner eigenen. Die anderen Mitglieder des Bauausschusses konnten sich für Rudolf Ordons (FDP) Antrag zur Verlegung der Bushaltestellen in der Breiten Herzogstraße nicht erwärmen und lehnten ihn ab. Die Haltepunkte sollen bleiben, wo sie sind.

Ordon hatte bereits im September 2013 den Antrag gestellt, die östlichen Haltestellen 300 Meter nach Norden auf den Parkstreifen zwischen dem Herzogtor und dem Kreisverkehr Am Herzogtor zu verlegen und auf der Breiten Herzogstraße Parkmöglichkeiten für Kurzparker zu schaffen. Aufgrund der Beratungen im Rahmen des Innenstadtentwicklungskonzeptes hatte er den Antrag ruhen lassen. Da der Umbau der Straße nicht aufgenommen wurde, holte er ihn jetzt wieder aus der Schublade.




Die Bushaltestellen seien für den Busverkehr in Spitzenzeiten morgens, mittags und abends unzureichend. Drei hintereinander stehende Busse würden den nachfolgenden Verkehr blockieren, der Verkehrslärm und die Abgase seien für die Bewohner oft unerträglich. Die Wohn- und Geschäftshäuser würden durch entstehende Vibrationen der an- und abfahrenden tonnenschweren Fahrzeuge beschädigt. Die Bürgersteige seien für die Fahrgäste in Spitzenzeiten an den Haltestellen zu schmal. Hinzu kämen Radfahrer, die häufig von der Straße auf die Fußwege ausweichen würden. Durch eine Verlegung der Haltestellen würde sich die Situation für alle Verkehrsteilnehmer und Anwohner spürbar entlasten.

Weiterhin seien in der Breiten Herzogstraße - im Gegensatz zu anderen Einkaufsstraßen - zahlreiche yon Wolfenbütteler Kaufleuten betriebene Geschäfte beheimatet. Diese mittelständischen Unternehmen müssten gezielt gefördert werden, um die städtische Infrastruktur und die Innenstadt zu beleben. Dazu gehöre auch, dass Kunden als Kurzzeitparker dort Möglichkeiten zum Be- und Entladen sowie zum schnellen Einkauf erhalten. Wenn Kunden die Innenstadt meiden würden, dann vor allem, weil sie bei den Großmärkten in den Randgebieten ihre Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe zu den Geschäften abstellen könnten. Es gehe daher auch darum, weiteren Verlagerungen von Geschäften entgegenzuwirken.

SPD und GRÜNE kritisierten Ordons Antrag scharf. Zum einen sorge die aktuelle Verkehrssituation dafür, dass die gefahrene Geschwindigkeit reduziert werde. Zum anderen könne man doch nicht den Nutzer des ÖPNV benachteiligen, nur damit der Individualverkehr die Straßen fülle.







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