Coronavirus erfasst Gadenstedter Seniorenheim - 22 Personen infiziert

17 Bewohner und fünf Mitarbeiter haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Mit weiteren Testergebnissen wird noch am heutigen Dienstag gerechnet.

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Die Seniorenresidenz Brockenblick in Gadenstedt. 17 Bewohner und fünf Mitarbeiter haben sich mit dem Coronavirus infiziert.
Die Seniorenresidenz Brockenblick in Gadenstedt. 17 Bewohner und fünf Mitarbeiter haben sich mit dem Coronavirus infiziert. | Foto: aktuell24/kr

Peine. In der Seniorenresidenz Brockenblick in Gadenstedt hat sich die Anzahl der infizierten Bewohner und Angestellten weiter erhöht. Wie Landkreissprecher Fabian Laaß im Gespräch mit regionalHeute.de bestätigt, seien nun 17 Bewohner (von 90) und fünf Mitarbeiter infiziert. Bei allen 180 Bewohnern und Mitarbeitern seien inzwischen Tests durchgeführt worden. Die Auswertung läuft.


Zwei Bewohner befinden sich derzeit zur Behandlung im Klinikum Peine. Laaß berichtet jedoch, dass es ihnen den Umständen entsprechend gut gehe: "Alle Betroffenen im Heim und die Mitarbeiter zeigen derzeit nur milde oder keine Symptome. Wir können nur hoffen, dass die Verläufe so bleiben, wie sie bisher sind." Hervorzuheben sei laut dem Landkreissprecher die schnelle Reaktion der Heimleitung auf die Situation: "Das Wurde super gemacht. Es wurden gleich alle Verdachtspersonen isoliert. Die betroffenen Mitarbeiter befinden sich zu Hause unter Quarantäne. Alle, die nicht infiziert sind aber auch abgestrichen wurden, sind ebenfalls in Isolation."

Situation nicht mit Hanns-Lilje-Heim vergleichbar


Anders als im Hanns-Lilje-Heim in Wolfsburg, in dem bislang 17 Bewohner an der Lungenkrankheit COVID-19 verstorben sind, handelt es sich bei den Bewohnern der Seniorenresidenz in Gadenstedt - größtenteils - nicht um demenziell veränderte Menschen. Die Spezialisierung auf Demenzkranke machte die Umsetzung von Hygiene- und Isolationsmaßnahmen in Wolfsburg so schwer.

Auf eine Prognose angesprochen, reagiert Laaß zurückhaltend: "Zunächst warten wir auf die restlichen Ergebnisse, im Pflegeheim ist erstmal alles in die Wege geleitet worden, was nötig ist." Über weitere Maßnahmen wolle sich der Krisenstab des Landkreises Peine nach Erhalt der Testresultate beraten.

Aufnahmestopp verfügt


Über den vom Land verfügten Aufnahmestopp für Pflegeheime werde der Landkreis die Heime heute mündlich informieren: "Die Heime werden angerufen von unserer Heimaufsicht und über die Verfügung des Aufnahmestopps informiert", erläutert der Landkreissprecher. Dieses Vorgehen berge einen wesentlichen Vorteil: "Wir machen das mündlich, damit das sofort gilt." Ausnahmen vom Aufnahmestopp sehe die Verordnung ausdrücklich vor. Dies sei aber zum großen Teil von der Infrastruktur des Pflegeheims abhängig, wie Laaß erklärt: "Es muss geprüft werden, ob das Heim eine Quarantäne gewährleisten kann oder nicht. Hierbei stellt sich die Frage, ob die Einrichtung Einzelzimmer oder nur Doppelzimmer hat. Außerdem muss jedes Einzelzimmer dann auch ein eigenes Bad haben."

Noch am heutigen Dienstag werde mit weiteren Testergebnissen gerechnet. Insgesamt befinden sich fünf Peiner zurzeit wegen einer COVID-19 Erkrankung im Klinikum Peine in Behandlung.

Mehr dazu lesen Sie hier: Gadenstedt: Mehrere Bewohner von Seniorenheim sind infiziert


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