Region. Der Krieg in der Ukraine hat eine Welle der Solidarität in der Region ausgelöst: Viele Menschen wollen spenden, gerade Kleidung ist beliebt. Aber nicht alle Organisationen nehmen Kleidung und andere Waren spezifisch für die Ukraine an. Warum eigentlich nicht? regionalHeute.de hat mit dem Chef des DRK Helmstedt, Mark-Henry Spindler, gesprochen.
Seit Russland in der vergangenen Woche in der Ukraine einfiel, zeigten sich viele Menschen in der Region bereit, zu spenden. Besonders Kleidung wird immer wieder an die großen wohltätigen Organisationen gespendet, in der Hoffnung, dass sie in die Krisengebiete geschickt werden. Mark-Henry Spindler hat Verständnis dafür. Trotzdem können Spender nicht damit rechnen, dass ihr alte Kleidung in der Ukraine ankommt. Das Problem sei vor allem ein logistisches. "Es ist momentan einfach schwierig", so Spindler. "Man will ja helfen, aber es macht einfach wenig Sinn, wenn alle 400 Ortsvereine einen eigenen Konvoi losschicken." Das habe ohnehin bereits der Bundesverband übernommen: Der schickte mehrere 40-Tonner mit Hilfsgütern an die EU-Grenzen zur Ukraine, allerdings mit Feldbetten und anderen Gütern, die vor Ort gebraucht werden. Wer direkt über das DRK an die Ukraine spenden will, der kann einen Geldbetrag mit dem Stichwort Ukraine überweisen. Der Betrag würde dann entsprechend verwendet.
Andere Organisationen dagegen sammeln gezielt Kleidung, etwa die deutsche Kleiderstiftung Spangenberg in Helmstedt. Auch kleinere Konvois machen sich mit Spenden auf den Weg nach Osten. Trotzdem sind die nicht immer zielgerichtet auf den Bedarf vor Ort ausgerichtet. "Wir haben dafür einfach nicht die Lagerkapazität. Im Ahrtal ist tonnenweise Kleidung im Regen stehen geblieben und landete dann im Sondermüll." Damit sei keinem geholfen.
Dennoch sind Kleiderspenden gern gesehen, besonders in den Kleiderläden des DRK. Davon profitierten dann auch Vertriebene aus der Ukraine, die in Deutschland Schutz fänden. Der Wolfsburger Ortsverband etwa hat eine Halle, in der die Kleidung sortiert und vorbereitet wird, damit sich die Flüchtlinge vor Ort kostenlos mit dem nötigsten eindecken können.
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