Nach Todesfällen: paläon gibt Tierhaltung vorerst auf

Nach dem Tod des letzten Prezewalski-Pferdes sieht sich das Museum vorerst nicht in der Lage eine neue Herde auf dem Freigelände zu halten.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Schöningen. Ende September ist auf dem Freigelände des Forschungsmuseums Schöningen das letzte Przewalskipferd gestorben. "Magda" erreichte ein hohes Alter von 29 Jahren (regionalHeute.de berichtete). Ihre Gesellschaft, die Exmoorpony-Stute "Fry" blieb allein zurück. Obwohl sie eine Begleitung in Form eines Shetland-Ponys bekommen hat, werde nun nach einer endgültigen Lösung für Fry gesucht. Denn vorerst werde es wohl keine Pferde mehr an dem Forschungsmuseum geben, wie der Leiter des Forschungsmuseums, Dr. Henning Haßmann gegenüber regionalHeute.de berichtete.


Vor acht Jahren kamen die insgesamt vier Prezewalski-Pferde nach Schöningen. Im Mai starb bereits die Stute Heimchen. Nun auch Magda, als Letzte aus der Vierer-Gruppe. Eine Art "Schlaganfall" sei dafür verantwortlich gewesen, wie Haßmann berichtet. Dies hätten die Untersuchungen in der Tierärztlichen Hochschule in Hannover ergeben. "Das hat eine gewisse Tragik", so Haßmann. Denn die Bedingungen zur Haltung der Tiere sei zusammen mit Veterinären optimiert worden. "Jetzt wo alles optimal ist, ist das Pferd gestorben."

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Eine Bredouille auch für das verbliebene Exmoorpony. Fry ist in einer großen Herde in den Niederlanden aufgewachsen, wo die Tiere zur Grünpflege eingesetzt wurden. Als Herdentier braucht sie zwingend einen Gefährten an ihrer Seite. Ein weiteres Pferd anzuschaffen, das komme derzeit für das Forschungsmuseum nicht infrage. "Im Moment sieht es danach aus, dass es keine Pferde mehr geben wird", so Haßmann weiter. Zu groß sei neben den Kosten auch der Pflegeaufwand der Tiere. "Auch Wildpferde brauchen eine hohe Expertise. Die Haltung hat sich als schwieriger herausgestellt, als sie wohl damals angedacht war", erklärt Haßmann die Entscheidung. Momentan sehe sich das Museum nicht in der Lage eine neue Herde auf der Freifläche anzusiedeln.

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Doch was ist mit Fry? Ein "Leihpony" eines Schöninger Pferdehofes leistet ihr so lange Gesellschaft, bis eine Lösung gefunden wurde. Und dafür gibt es auch schon Ideen: Ein Tierpark bekundete Interesse das Pony, das auf der roten Liste steht, zu übernehmen, bat jedoch aufgrund von Corona darum, das Tier zu einem späteren Zeitpunkt zu sich holen zu können. Das Freigelände solle jedoch weiterhin ein steinzeitliches Ambiente liefern. In Zukunft jedoch vorerst ohne Pferde.


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