Demo-Samstag in Braunschweig: Polizeihundertschaften und Verkehrsbehinderungen

Im gesamten Stadtgebiet müsse aufgrund mehrerer Veranstaltungen bis in den Abend hinein mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.

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(Archivbild) | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Wegen einer Demonstration der Partei "Die Rechte" und einem angemeldeten Gegenprotest kann es im Braunschweiger Stadtgebiet laut der Polizei am heutigen Samstag bis in den Abend zu größeren Verkehrsbehinderungen kommen. Zusätzlich zu der Demo, die seit 14 Uhr vom Schloss in Richtung Hauptbahnhof zieht, findet vor dem Schloss um 15:30 Uhr eine Hygienedemo statt und die Eintracht feiert ein Heimspiel. Auch beim ÖPNV müsse mit Beeinträchtigungen gerechnet werden.


Die Route der von der Partei "Die Rechte" angemeldeten Demonstration führt nach einer Auftaktkundgebung hinter den Schlossarkaden vom Bohlweg über die Augustusstraße und den John F. Kennedy Platz zu einer Zwischenkundgebung auf dem Platz südlich des Löwenwalles. Von dort aus soll es über die Kurt-Schumacher-Straße, die Ottmerstraße und den Willy-Brandt-Platz weiter zum Hauptbahnhof gehen. Nach aktuellen Informationen von Polizeisprecherin Carolin Scherf hat sich der Zug der Rechten mit etwa zwanzig Teilnehmenden gegen 14:50 Uhr in Bewegung gesetzt.

200 Teilnehmer bei Gegenkundgebung


Die Gegenkundgebung des Bündnisses gegen Rechts in Braunschweig umfasste nach Polizeiangaben rund 200 Teilnehmer und beschränkte sich auf den Herzogin-Anna-Amalia Platz hinter den Schlossarkaden. Sie wurde Stand 15 Uhr bereits vom Versammlungsleiter für beendet erklärt. Die Polizei ist zur Absicherung der angemeldeten Demonstrationen weiterhin mit mehreren Hundertschaften vor Ort. Im Innenstadtgebiet wurden Wasserwerfer postiert, allerdings sehe es laut Scherf nicht so aus, als müssten diese zum Einsatz kommen. Insgesamt seien alle Veranstaltungen bislang völlig friedlich verlaufen.

Verkehrsbehinderungen bis in den Abend


Die Polizei weist darauf hin, dass sich die Verkehrsbehinderungen auf den gesamten Samstag erstrecken können. Bei Beeinträchtigungen des Bus- und Bahnverkehrs werde auf den Informationsanzeigen an den Haltestellen informiert. Tatsächlich sei die Demonstration der Partei "Die Rechte" vom Versammlungsleiter bis Mitternacht angemeldet worden, die Polizei gehe jedoch davon aus, dass der Veranstaltungsleiter sie früher beende. Aufgrund der Tatsache, dass es sich beim heutigen Eintrachtspiel um ein Geisterspiel handelt, erwarte die Polizei auch hier einen ruhigen Tag.

Aktualisiert - 16:30 Uhr:
Die Abschlusskundgebung am Bahnhof wurde gegen 15:50 Uhr vom Versammlungsleiter für beendet erklärt und die Teilnehmer haben die Heimreise angetreten. Die Verkehrslage im Bereich des Bahnhofes und der Innenstadt habe sich damit weitestgehend wieder beruhigt. Laut Polizeisprecherin Scherf sei es zu einer Straftat zum Nachteil des Versammlungsleiters der Partei "Die Rechte" gekommen: "Ob das jetzt im Bereich der Nötigung oder der Bedrohung liegt, muss noch geprüft werden." Begleitet worden sei der Demonstrationszug durchweg von losen Menschenansammlungen, die ihren Unmut über die Versammlung der rechtsextremen Partei kund taten.

Auf Twitter berichtet ein freier Fotograf darüber, von Pressesprecherin Scherf schikaniert worden zu sein, er sei zum Gegenprotest geschickt worden. Ein freier Journalist beklagt diesen Umstand ebenfalls. Eine Dokumentation der Redebeiträge sei nicht möglich gewesen. Scherf argumentiert, dass hier alle Pressevertreter gleich behandelt werden sollten und lediglich hinter die Polizeiabsperrung geschickt worden seien, damit sich zwischen der Abgitterung des Demonstrationsbereiches der Partei "Die Rechte" und den Polizeireihen keine Personen befinden. "Es wurde allen Pressevertretern die Möglichkeit gegeben, die Versammlung zu sehen und zu dokumentieren. Sie sollten nur nicht direkt hinter der Polizei stehen", so die Sprecherin dazu.


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