Der Jüngste in der Runde: Ein Fümmelser will für die CDU in den Bundestag

Der 32-jährige Dr. Adrian Haack will für die CDU in den Bundestag. Trotz seines jungen Alters macht sich der gebürtige Fümmelser gute Hoffnungen für die Wahlen im nächsten Jahr. Die passenden Verbindungen und Erfahrungen auf dem bundespolitischen Spielfeld hat er jedenfalls.

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Dr. Adrian Haack (CDU) will den Wahlkreis Wolfenbüttel, Goslar und Salzgitter für die Christdemokraten in Berlin vertreten.
Dr. Adrian Haack (CDU) will den Wahlkreis Wolfenbüttel, Goslar und Salzgitter für die Christdemokraten in Berlin vertreten. | Foto: Adrian Haack

Wolfenbüttel. Mit 32 Jahren ist Dr. Adrian Haack der mit Abstand jüngste Kandidat, der für die CDU den Wahlkreis 49, also Wolfenbüttel, Salzgitter und Goslar, holen will. Erfahrung und Netzwerke hat der gebürtige Fümmelser trotzdem: Aktuell ist Haack Leiter des Abgeordnetenbüros von Paul Ziemiak, des Generalsekretärs der CDU und steckt bereits mitten drin, im Berliner Politikalltag. Nun will der bekennende Helene Fischer-Fan jedoch sein eigenes Mandat.


Die Biografie von Adrian Haack liest sich wie die eines Karrieristen, wie er häufiger in der Bundespolitik vorkommt: Nach dem Abitur der Wehrdienst, Studium der Politikwissenschaft in Hannover und Warschau, 2015 dann die Promotion in Göttingen. Bereits zuvor hatte Haack für seinen jetzigen innerparteilichen Konkurrenten, Uwe Lagosky, gearbeitet. Seit einigen Jahren ist er nun Büroleiter für Paul Ziemiak.

Der Weg für Haack in die Politik schien sich auch entsprechend früh abzuzeichnen. Bereits 2006, damals gerade 19, in die Union eingetreten, hatte er zuvor bereits ein Schülerpraktikum im Abgeordnetenbüro des heutigen Vorsitzenden des CDU-Landesverbandes Braunschweig, Frank Oesterhelweg, absolviert. Was dann folgte, war eine steile Parteikarriere: Mitglied diverser Gremien, Beisitzer im Landesvorstand Braunschweig und schließlich Chef im Abgeordnetenbüro von CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak. Jetzt soll der Schritt in den Bundestag folgen.

Zwischen Heimat und der großen Politbühne


Was Adrian Haack allerdings von einem typischen Politkarrieristen unterscheiden soll, stellt der CDU-Politker selbst heraus: Seine Heimat will er nicht vergessen haben. Demnach sieht er sich als Vertreter des ländlichen Raumes, der auch mal gegen die eigene Partei die Interessen vor Ort vertritt. So schreibt Haack, dass er auch beim Bau von Windkraft Augenmaß walten lassen will. Er kündigt an "jedes Projekt" kritisch begleiten zu wollen, als Ansprechpartner für Unternehmen, Verbände und Bürgerinitiativen gleichermaßen.

Auch sonst keilt Haack in seinem Programm teilweise gegen die eigene Partei. So stellt er unter anderem heraus, dass ein Drittel der in Deutschland Inhaftierten keinen Deutschen Pass besitze. Warum die sich noch in Deutschland aufhalten, könne man niemandem erklären. "Durchsetzungsstärke statt Kuschelpädagogik", fordert der 32-Jährige.

Dr. Adrian Haack mit seiner Verlobten Eva Keldenich, der Geschäftsführerin der Jungen Gruppe bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Dr. Adrian Haack mit seiner Verlobten Eva Keldenich, der Geschäftsführerin der Jungen Gruppe bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Foto: privat


Ansonsten sieht Haack die CDU als letzte Volkspartei in Deutschland. Gerade deshalb müsse sie generationsübergreifend wirken. Deshalb hat Haack sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bei der nächsten Bundestagswahl soll die CDU nicht nur die Ü60 Wähler mehrheitlich hinter sich vereinen, er will auch die Frauen unter 40 im Wahlkreis zur CDU lotsen. Ein ehrgeiziges Ziel, immerhin wählt diese Gruppe traditionell in Mehrheit GRÜNE oder SPD. Ganz oben auf der Liste steht jedoch ein anderes Ziel: Die AfD will Adrian Haack unter 7 Prozent bringen.

Innerparteiliche Konkurrenz steht noch im Weg


Zuvor muss sich Haack allerdings gegen seine innerparteilichen Konkurrenten durchsetzen. Neben ihm kämpfen vier weitere CDU-Männer um die Direktkandidatur im Wahlkreis 49. Die Entscheidung trifft am Ende die Parteibasis auf einer Nominierungsversammlung, die stand jetzt für den 10. Juli 2020 angesetzt ist.


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