Der Supermarkt-Räuber mit dem Vorschlaghammer steht vor Gericht

Der Überfall auf einen Markt in Schöppenstedt wurde vergangenes Jahr auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" präsentiert.

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Symbolbild | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Region. Ein spektakulärer Raubüberfall Im Dezember 2020 auf einen Supermarkt in Schöppenstedt wurde im Februar letzten Jahres in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" präsentiert. Offenbar konnte man einen Tatverdächtigen ermitteln, denn ab dem morgigen Donnerstag muss sich ein 46-Jähriger für die Tat und zwei weitere Überfälle auf Supermärkte im Landkreis Helmstedt und in Sachsen-Anhalt vor dem Landgericht Braunschweig verantworten. Das geht aus einer Pressevorschau des Gerichts hervor.



Die Kammer hat drei Anklagen zur gemeinsamen Verhandlung verbunden. Dem Mann wird unter anderem schwerer Raub, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung vorgeworfen.

Mit Vorschlaghammer gedroht


Der Angeklagte soll sich am 11. Januar 2020 Zutritt zu einem Supermarkt in Grasleben verschafft haben. Er habe unter Drohung mit einem Vorschlaghammer sowie einer Pistole zwei Mitarbeiterinnen, die gerade die Tageseinnahmen im Büro ausgezählt hätten, zum Öffnen des Büros gezwungen. Dann habe er die Tageseinnahmen aus den Kasseneinschüben an sich genommen und die Frauen in der Damentoilette eingeschlossen. Danach habe er im Büro mit dem Vorschlaghammer gegen eine Stahltür im Tresor geschlagen und sei so an weiteres Bargeld gelangt. Anschließend sei er mit dem Auto einer Zeugin geflüchtet. Die entwendete Bargeldsumme soll sich auf 12.581 Euro belaufen.

Dieses Verfahren wurde bereits im Oktober 2022 begonnen (regionalHeute.de berichtete). Es wurde aber wegen der Einholung eines Gutachtens ausgesetzt, welches nunmehr vorliegt.

Angst vor körperlichem Übergriff


Im zweiten Fall soll sich der Angeklagte am 1. Februar 2020 maskiert Zutritt zu einem Supermarkt in Wanzleben (Landkreis Börde) verschafft haben. Er habe dort, kurz nach dessen Schließung, die dort beschäftigten Mitarbeiterinnen zur Öffnung des Tresors, in dem die Tageseinnahmen aufbewahrt wurden, aufgefordert. Er habe dabei erklärt, dass er selbst ihnen nichts tun wolle, vor dem Supermarkt aber ein weiterer Täter warte, „der nicht lange fackeln“ würde. Aus Angst vor einem körperlichen Übergriff habe eine der Frauen den Tresor geöffnet, nachdem der Angeklagte einer anderen Zeugin vor die Brust gestoßen habe. Nachdem er die Mitarbeiterinnen anschließend aufgefordert hatte, auf der Herrentoilette zu warten, habe er das verschlossene Geldfach im Tresor aufgehebelt und sei so an Bargeld in Höhe von insgesamt 43.660 Euro gelangt.

Auf Tresor eingeschlagen


In dem Fall, der dann bei Aktenzeichen XY präsentiert wurde, habe der Angeklagte am 17. Dezember 2020 in Schöppenstedt maskiert einen Supermarkt aufgesucht. Er habe dort, kurz nach dessen Schließung, unter Vorhalt eines Hammers die dort beschäftigten Mitarbeiterinnen aufgefordert ihn ins Büro zu begleiten und dort den Tresor zu öffnen. Der Angeklagte gab erneut vor, einen weiteren Mittäter zu haben. Aus Angst vor körperlichen Übergriffen habe eine der Frauen den Tresor geöffnet. Der Angeklagte habe mit dem Hammer mehrfach gegen den verschlossenen Innentresor geschlagen, bis er durch eine gewaltsam geschaffene Öffnung an Bargeld in Höhe von insgesamt 8.755 Euro gelangt sei. Anschließend sei er mit dem Auto einer Zeugin geflüchtet.

Fortsetzungstermine sind für den 7., 9. und 16. Juni angesetzt.


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