Der Traum von Weißer Weihnacht: Wie realistisch ist er?

Stimmungsvolle Adventszeit oder Weihnachtsmarkt bei Schmuddelwetter - wir fragten die Experten von The Weather Channel Germany nach einer ersten Prognose für den Dezember.

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Wird es Weiße Weihnachten geben? Symbolbild
Wird es Weiße Weihnachten geben? Symbolbild | Foto: pixabay

Region. Der Advent ist nur noch gut zwei Wochen entfernt, und die Vorberichte der diversen Weihnachtsmärkte reißen nicht ab. Es bleibt aber die Frage: "Bei welchem Wetter soll da Adventsstimmung aufkommen?" Und natürlich noch viel wichtiger: "Wird es in diesem Jahr endlich mal wieder weiße Weihnachten geben?". Wir fragten die Experten von The Weather Channel Germany nach einer ersten Prognose.



"Eigentlich sind die Vorrausetzungen im Jahr 2024 für Norddeutschland und Niedersachsen alles andere als schneefreundlich. Aber vielleicht ergibt sich ja doch noch was", macht Jan Schenk, Head of The Weather Channel Germany, zum Einstieg ein wenig Hoffnung.

Dezember deutlich zu warm


Grundsätzlich sei es im Jahr 2024 sehr warm. Es laufe auf ein neues Rekordjahr hinaus. Sowohl die Durchschnittstemperatur auf der Nordhalbkugel, als auch die Wassertemperatur auf dem Nordatlantik zeigten fast ausschließlich neue Temperaturrekorde. "Und da ist es kaum verwunderlich, dass auch die Klimamodelle für Norddeutschland einen warmen Dezember vorhersagen mit 1 bis 1,5 Grad Celsius über dem Mittel von 1993 bis 2016. Und da kann man sich selbst ausrechnen, wie wahrscheinlich Weiße Weihnachten im norddeutschen Tiefland so sein werden. Eigentlich kann man das schon absagen", erläutert Jan Schenk.

Eigentlich - denn bei genauerem Hinsehen könne sich doch noch was ergeben. Und diese kleine Hoffnung hört auf den Namen La Niña, ein Wetterereignis, das meist im Anschluss an El Niño auftritt und wie dessen Gegenstück wirkt. Doch was bedeutet das konkret für uns?

Frühe kalte Phase im Winter


"Seit dem Sommer ist klar, dass das aktuelle La Niña im Pazifik eher schwach ausfallen wird. Nun ist der Pazifik schon ziemlich weit weg, und doch gibt es zumindest eine Relation zum Wetter in Europa", berichtet der Wetterexperte. Bei einem schwachen La Niña könne es zu einer frühen kalten Phase im Winter kommen. Das sei zwar reine Statistik und nach der Erklärung dafür werde geforscht, aber es sei nachweisbar. Belege hierfür könne man zum Beispiel in den Heizungsstatistiken in England finden.

Schnee in der kommenden Woche?


Daher sei es vielleicht nicht so weit hergeholt, auch in diesem Jahr über Schnee im Dezember zu sprechen. "Ein Blick auf die Wochenprognosen zeigt, dass es einmal ab nächster Woche kühl wird, und da könnte es auch zu markanten Schneemengen im Norden zwischen Hamburg und Berlin kommen", prognostiziert Schenk. Zum anderen deute sich eine kühle Phase in der zweiten Dezemberwoche an.

Unter dem Strich bedeutet das: Die Chance auf Schnee ist da. "Wenn man die jetzige Lage anschaut, dann ist am 2. Advent, also am 8. Dezember, die Wahrscheinlichkeit für Schnee am höchsten. Leider zeigen die Prognosen aber auch wieder eine Art Weihnachtstauwetter.
Und das bedeutet, dass es bei der ersten Aussage bleibt. Grüne Weihnachten sind sehr wahrscheinlich zwischen Heide und Harz", so das ernüchternde Fazit von Jan Schenk.


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