Region. Um im Notfall zu erkennen, dass ein Patient an Diabetes erkrankt ist, lassen sich immer mehr Betroffene ein Symbol tattowieren. Einer, der dieses Tattoo kostenlos anbietet, ist Tibor Nagy, Inhaber des Ink Therapy Studios in Wolfenbüttel. Doch ist so ein Tätowierung wirklich notwendig? regionalHeute.de erkundigte sich bei den Kliniken in unserer Region.
Bei dem Tattoohandelt es sich um einen blauen Kreis in dem ein Buchstabe und eine Zahl steht. Daran soll nicht nur die Existenz der Krankheit sondern auch der Typ oder eine Insulin-Unverträglichkeit zu erkennen sein. Ursprünglich kommt die Idee der Diabetes-Tätowierung aus Ungarn. Mittlerweile gibt es aber auch in Deutschland rund 20 Tattoo-Studios, die den blauen Kreis kostenlos stechen, davon sogar drei in unserer Region. Doch nicht nur dieses, sondern auch andere Tätowierung sind mittlerweile sehr verbreitet. „Es gibt viele Symbole und Tattoos die sich Diabetiker stechen lassen. 2017 wurde versuchsweise vom MIT ein Tattoo- Farbstoff vorgestellt, der die Farbe entsprechend dem Blutzucker ändern kann. Einheitliche Standards existieren aber nicht", erklärt Dr. med. Stefan Sürig, Oberarzt der Diabetologie im Klinikum Braunschweig, auf Anfrage unserer Online-Zeitung.
Verlässlich oder unnötig?
Aber sind Tattoos wirklich die Ideallösung für einen Notfall? Dr. Sürig hat Zweifel. „Es ist höchst fragwürdig, ob sich ein Notarzt im Ernstfall auf Angaben eines Tattoo verlassen würde. Es kann höchstens als Hinweis verstanden werden", betont der Oberarzt. Ähnlicher Meinung ist auch Thomas Helmke, Pressesprecher des Klinikums Wolfsburg. Dadurch, dass innerhalb von 30 Sekunden mithilfe eines Zuckerschnelltests festgestellt werde, ob ein Bewusstloser unterzuckert ist, sei ein Tattoo eher unnötig.