Die Säcke stapeln sich: Corona bereitet auch der Altkleider-Branche Probleme

Die Absatzmärkte sind weggebrochen, doch die Container werden weiter gefüllt. Ein Unternehmen aus Salzgitter berichtet über die aktuelle Lage.

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Einer der von TorunTex betriebenen Container in Braunschweig.
Einer der von TorunTex betriebenen Container in Braunschweig. | Foto: Alexander Dontscheff

Region. Die Corona-Krise stellt viele Bereiche der Wirtschaft vor große Herausforderungen. Das gilt auch für die Altkleider-Branche. Durch den Shut-Down und die Schließung der Grenzen sind fast alle Absatzmärkte weggebrochen. Doch gleichzeitig werden die Altkleidercontainer weiter von den Bürgern gefüllt. Das führt zu vollen Lagern, wie auch die Firma TorunTex aus Salzgitter gegenüber regionalHeute.de zu berichten weiß.


"Wir verarbeiten in der Regel 80 bis 90 Tonnen Altkleider am Tag", berichtet Reinhard Kettler, Sprecher des Unternehmens TorunTex, das bundesweit mehrere Standorte hat. Da die Absatzmärkte, die zum Teil in Osteuropa liegen, weitgehend weggebrochen seien, stünden auch die Sortierbetriebe still. "Wir sammeln derzeit also hauptsächlich fürs Lager", so Kettler im Gespräch mit unserer Online-Zeitung. Derzeit habe man zwar noch keine Probleme, doch ewig könne man so nicht weiter machen.

In der Region ist TorunTex offizieller Vertragspartner für die Abholung von Altkleidern in den Städten Braunschweig und Wolfsburg. Aber auch in den Landkreisen Wolfenbüttel, Gifhorn und Helmstedt ist man aktiv. Auch wenn sich die Säcke derzeit unter anderem in der Lagerhalle in Salzgitter-Bad stapelten, habe man die Lage im Griff. "Wir erfüllen nach wie vor unsere Verträge, und unsere Lagerkapazitäten reichen noch etwa für zwei Monate", so Reinhard Kettler. Sollten die Grenzen wieder aufgehen und die Absatzmärkte zur Verfügung stehen, habe man die Altkleiderberge binnen 14 Tagen abgebaut, ist sich der Unternehmenssprecher sicher.

"Wir kommen an unsere Grenzen"


Doch was ist wenn nicht? "Es ist absehbar, dass wir an unsere Grenzen kommen", betont Kettler, der zu bedenken gibt, dass die Kleider durch das lange Lagern auch unbrauchbar werden könnten. Wenn allerdings keine Lockerung komme, müssten die Sachen in letzter Konsequenz verbrannt werden. Doch das wolle eigentlich keiner. Dies sei nicht nur teuer, es würde auch dem Sinn der Altkleidersammlung widersprechen, so der Unternehmenssprecher abschließend.


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