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Disziplinarverfahren: Pientka lässt viel Raum für Spekulationen

von Robert Braumann


Michael Pientka trat am Freitag vor die Presse, äußerte sich aber nicht inhaltlich zu den Vorwürfen. Foto: Werner Heise | Foto: Werner Heise



Braunschweig. Sowohl gegen den Braunschweiger Polizeipräsidenten Michael Pientka, als auch gegen den Chef der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt, Hans-Ulrich Podehl, laufen Disziplinarverfahren (regionalHeute.de berichtete). Zwischenzeitlich wurde dann noch bekannt, dass die Wolfsburger Kripo-Chefin Imke Krysta versetzt wurde (wir berichteten auch hier). Michael Pientka trat am Freitag vor die Presse, äußerte sich aber nicht inhaltlich zu den Vorwürfen. 

In einer Pressemitteilung teilte die Polizeidirektion Braunschweig mit, dass gegen den Leiter der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt Podehl ernstzunehmende Vorwürfe erhoben wurden, die ein innerdienstliches und verhaltensbedingtes Fehlverhalten zum Gegenstand haben. Podehl wurde abberufen und nach Hannover versetzt. In diesem Zusammenhang wurde auch gegen Braunschweigs Polizeipräsidenten Michael Pientka ein Disziplinarverfahren einberufen. Es soll geprüft werden, inwiefern Pientka von dem Fehlverhalten wusste und ob er angemessen mit der Situation umgegangen sei. Dieser teilte am Freitag auf einer einberufenen Pressekonferenz mit, dass im aktuellen Verfahrensstand eine hohe Zurückhaltung in der Preisgabe von verfahrensbezogenen Informationen geboten sei. Ihm sei es dennoch wichtig an die Öffentlichkeit zu gehen, um die aufkommenden Spekulationen im Zusammenhang mit Kripo-Chefin Imke Krysta zu erklären. Er habe am 8. Juni über ein mögliches Fehlverhalten von Herrn Podehl gegenüber Frau Krysta erfahren und mit ihr ein persönliches Gespräch geführt. Auf den Wunsch von Krysta habe er sie am selben Tag von ihren Aufgaben entbunden und ihr vorübergehend in Braunschweig eine neue Aufgabe zukommen lassen. Aufgrund der damaligen Erkenntnisse habe er sich dazu entschlossen Podehl in seiner Funktion als Dienststellenleiter in Wolfsburg zu belassen.  Zu den Vorwürfen könne er sich inhaltlich nicht äußern.

Fehler eingeräumt


"Mit den mir heute vorliegenden Erkenntnissen hätte ich selbst bereits am 8. Juni zu einer anderen Bewertung kommen, ein Disziplinarverfahren einleiten sowie Herrn Podehl vorübergehend von seinen Aufgaben freistellen müssen", so Pientka. Diese Informationen habe er aber erst später durch die Einleitung des Disziplinarverfahrens erhalten. Mit diesem Hintergrund hätte Frau Krysta in Wolfsburg bleiben können. Sie habe kein Fehlverhalten an den Tag gelegt und arbeite nun im Innenministerium. Pientka sagte, er hoffe, dass sie in Zukunft wieder nach Wolfsburg zurückkehre. Er wolle sich mit dem Gang an die Öffentlichkeit vor Imke Krysta stellen. Ein Schaden in der Öffentlichkeit sei sicherlich entstanden, er könne sich aber aufgrund des laufenden Verfahrens inhaltlich nicht weiter äußern.

Die Pressekonferenz zum Nachhören:


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