DIW-Experten bei Gaspreisdeckel uneins

Beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sind sich die Experten intern uneins, ob sie einen Preisdeckel auf Energie gut oder schlecht finden.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sind sich die Experten intern uneins, ob sie einen Preisdeckel auf Energie gut oder schlecht finden. Die Energieexpertin Claudia Kemfert warnte die Bundesregierung vor der Einführung: "Ich halte einen Gaspreis-Deckel nicht für sinnvoll, da die starken Gaspreis-Steigerungen Ausdruck von Angebotsknappheiten auf dem Markt sind", sagte Kemfert der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe).


"Preise zu subventionieren, ist für den Staat enorm teuer, und es gibt keine ausreichenden Anreize, Gas einzusparen. Nicht Preise müssen gedeckelt werden, sondern Kosten. Dies gelingt über eine direkte und vor allem zielgerichtete finanzielle Entlastung von betroffenen Haushalten und Unternehmen." Sie sähe mit großer Sorge, dass viele europäische Staaten Preisdeckel einführten. "Dies führt zu gefährlichen Verzerrungen und kann die Energiekrise verstärken", so die Expertin. So kann bei niedrigen Preisen das Energieangebot sinken. Kemfert stellt sich damit gegen Institutsleiter Marcel Fratzscher. Der hatte sich für einen Gaspreisdeckel ausgesprochen, der pauschal 80 Prozent des Gasverbrauchs eines Haushalts abdeckt - für einen Zeithorizont von anderthalb Jahren.

"Damit sagt man den Menschen, über die nächsten zwei Winter könnt ihr euch verlassen, dass die Preise nicht noch stärker durch die Decke schießen, sondern begrenzt werden", sagte er RTL/ntv.


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