DONNERstag: Murphys Gesetz

Immer DONNERstags gibt es jetzt Geschichten unserer Redakteurin Anke Donner, wie sie nur das Leben schreiben kann. Situationen, wie sie einem im Alltag manchmal einfach vor die Füße fallen und die einen zum Lachen, Weinen und Staunen bringen, oder schier an den Rand des Wahnsinns treiben.

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Bei einem Kaffee wartete ich auf den Klempner.
Bei einem Kaffee wartete ich auf den Klempner. | Foto: Anke Donner

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Es gibt Tage, an denen hätte man vielleicht lieber im Bett bleiben sollen. Es sind solche Tage, an denen irgendwie alles schief zu laufen scheint. Murphys Gesetz eben...



Meinen freien Tag am Dienstags hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Statt mich nach getaner Arbeit den schönen Dingen eines freien Tages hinzugeben, musste ich mich mit Murphys Gesetz herumschlagen. Wie mies!

Murphys Gesetz


Freie Tage sind ja immer irgendwie schnell verplant und ebenso schnell auch vorbei. Also ist die Liste der Dinge, die in dieser Zeit erledigt werden wollen lang. Und neben Gartenarbeit, Einkauf, Staubwischen und Autowaschen soll ja auch noch Zeit für die angenehmen Seiten des Lebens bleiben. Doch wie heißt es so schön? Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt...

Das Wetter war am Dienstag nicht gerade geeignet, um sich der Gartenarbeit zu widmen. Aber was was soll's. Es muss ja gemacht werden und schön haben will man's ja auch. Unkraut in der Rinne ist da weniger schön - also Handschuhe an und ran ans Unkrautzupfen. Und ganz so gemein war das Wetter dann auch gar nicht - immerhin war es trocken geblieben. Etwas durchgefroren blickte ich nach gut einer Stunde auf mein Werk. Die Rinne war tip-top sauber. Was nun fehlte, waren einige Frühlingsblumen für die Kästen. Also ab in den nächsten Markt.

Da sich am Nachmittag der Klempner angekündigt hatte, war Eile geboten. Also schnell raus aus den Garten-Tretern und rein ins vorzeigbare Schuhwerk. Leider hatte ich wohl den Abstand zur Türschwelle falsch eingeschätzt und rammte mit dem Zeh gegen das harte Holz. Autsch! Mit pochendem Zeh schwang ich mich ins Auto. Eigentlich hätte ich nochmal wohin gemusst. Doch dafür war nun keine Zeit mehr. Die Blase konnte warten, der Klempner später nicht.

Spätestens als ich mein Auto auf dem Parkplatz des Marktes abgestellt hatte, bereute ich meine Entscheidung. Mein erster Gang war also nicht in die Gartenabteilung, sondern an die Kasse. Dort wird meiner Erfahrung nach immer der Schlüssel für das stille Örtchen aufbewahrt. Freundlich - und mit einem sehr mitfühlenden Blick - gab mir die Kassiererin zu verstehen, dass der Schlüssel gerade "unterwegs" sei. Endlose Minuten später hielt ich das Objekt meiner Begierde endlich in den Händen. Auf die genaue Beschreibung dieser Örtlichkeit verzichte ich an dieser Stelle lieber. Nachdem ich also all meine "Geschäfte" erledigt hatte, ging es fix nach Hause. Ich freute mich schon auf das Stück Kuchen, das ich noch schnell mitgenommen hatte. Zumindest dachte ich, ich hätte es mitgenommen...

Mit einer Tasse Kaffee, aber ohne Kuchen (keine Ahnung wo der abgeblieben ist), saß ich später auf der Terrasse und hielt Ausschau nach dem Klempner - er war schon eine halbe Stunde überfällig. Als nach einer weiteren Stunde noch immer kein Monteur in Sicht war, rief ich bei der Firma an. Dort entschuldigte man sich mehrfach - aber der Klempner würde es heute nicht mehr schaffen, hieß es.

Ein bisschen angefressen blickte auch auf meinen inzwischen blauen Zeh und ließ die unschönen Bilder der Kundentoilette Revue passieren. Auf diese Erfahrungen hätte ich heute gerne verzichtet. Doch wie heißt es so schön? Wo Schatten ist, da ist auch Licht? Stimmt. Denn die saubere Rinne und die bunten Blumen entschädigten für die Strapazen. Und außerdem habe ich nun auch noch etwas, was ich zum üblichen Stammtischgesülze beitragen kann.

Einen schönen DONNERstag, wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner

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