Energieminister warnt vor Stromausfall durch elektrische Heizlüfter

Laut Olaf Lies sind Direktheizungen keine Alternative. Zudem sei die Angst vor einer kalten Wohnung im Winter unberechtigt.

Wird es im Winter noch warm genug für alle? Symbolbild
Wird es im Winter noch warm genug für alle? Symbolbild | Foto: pixabay

Niedersachsen. Angesichts der massiv gestiegenen Gaspreise, sorgen sich manche, ob sie im Winter ihre Wohnung noch warm genug bekommen. Da klinge manche Lösung so einfach und naheliegend. „Aber was passiert eigentlich, wenn im Winter 2022 in einem Mehrfamilienhaus gleichzeitig viele sogenannte elektrische Heizlüfter eingeschaltet werden?", fragt Niedersachsens Energieminister Olaf Lies und warnt vor diesem Szenario in einer Pressemitteilung.



Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz habe berichtet, dass im ersten Halbjahr 2022 bundesweit bereits 600.000 Direktheizungen verkauft worden seien, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer Steigerung von 35 Prozent entspreche. Dazu komme eine Vielzahl bereits vorhandener Geräte. "Wenn aber zu viele Geräte gleichzeitig in einer Straße oder in einem Mehrfamilienhaus eingeschaltet werden, wird das Verteilnetz stark belastet", warnt Olaf Lies. Insbesondere die lokalen Stromnetze seien nicht auf die bei hoher Gleichzeitigkeit auftretenden Lastspitzen ausgelegt. Sollte dabei sogar als Folge der Überlastschutz ansprechen, könne es sogar zu Stromausfällen in einzelnen Straßenzügen kommen.

"Angst ist unberechtigt"


Deshalb warnt Niedersachsens Umwelt- und Energieminister schon jetzt vor dem unbedachten Kauf der Heizlüfter:„Die Angst vor einer kalten Wohnung im Winter wird momentan immer wieder problematisiert, dabei ist diese Angst unberechtigt. Wer privat eine Gasheizung hat, oder Fernwärme aus einem Gaskraftwerk bezieht, gehört zu den geschützten Kunden." Auch in der Notfallstufe des Notfallplans Gas würden Haushalte und Gaskraftwerke zur Fernwärmeversorgung bis zuletzt mit Gas versorgt. "Wenn wir also im Winter weder in der Kälte noch im Dunklen sitzen wollen, müssen wir jetzt informieren, wie maßvolles und sinnvolles Heizen funktioniert", mahnt der Minister.

Finanziell größere Belastung


Laut Lies gibt es noch ein weiteres Problem: „Aktuell kostet eine Kilowattstunde Strom zirka 40 Cent, die Preise steigen aber immer noch. Mit einem typischen Heizlüfter mit 2 Kilowatt lässt sich jedoch maximal ein mittelgroßes Zimmer erwärmen. Selbst wenn damit nur tagsüber, also 12 Stunden lang geheizt wird, entstehen Kosten von fast 10 Euro. Das zeigt, dass eine solche Lösung die Menschen noch stärker finanziell belastet."


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Strom Gas