Berlin. Normalerweise diskutiert Deutschland ja über den Ausbau des Fahrplanangebotes der Deutschen Bahn. Doch jetzt geht es auf einmal in die entgegengesetzte Richtung. Im Sommerinterview der ARD hatte Merz am Sonntag weniger Zugverkehr gefordert, "damit das reduzierte Angebot wieder zuverlässig erbracht werden kann." Dafür bekommt er jetzt Zuspruch.
Der Fahrgastverband Pro Bahn unterstützt die Forderung von CDU-Chef Friedrich Merz, das Bahnangebot wegen der vielen Verspätungen zu reduzieren. Weniger Züge sollten überall dort unterwegs sein, wo der Fahrplan schon jetzt nicht stabil eingehalten werden könne, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende Lukas Iffländer dem "Tagesspiegel".
Deutsche Bahn sollte entlastet werden
Auf der Strecke Hamburg-Hannover etwa brauche es dringend einen zusätzlichen "Erholungspuffer". Hier könnten die Züge nur pünktlich sein, wenn überhaupt nichts schiefgehe, so Iffländer. Die Bahn werde von der Politik "strukturell überfordert". Es gehe um punktuelle Entlastungen auf überfüllten Hauptstrecken.
Kritik kommt hingegen von Bundeskanzler Olaf Scholz. Im Interview mit dem Nachrichtenportal T-Online sagte der Kanzler, dass er von Merz Idee nichts halte. Er glaube auch nicht, dass die Bürger das gut fänden. "Da es CDU und CSU zu verantworten haben, dass die Bahninfrastruktur so schlecht ist, ist es nur konsequent zu sagen: Dann sollen eben weniger Züge auf den maroden Schienen fahren, die wir nie saniert haben", so der Kanzler.
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