FDP lehnt neue Schuleinzugsbereiche ab


Entwurf, Elternbefragung IGS Schöppenstedt, Foto: Jan Borner
Entwurf, Elternbefragung IGS Schöppenstedt, Foto: Jan Borner | Foto: Jan Borner

Wolfenbüttel. Die Freien Demokraten im Landkreis Wolfenbüttel lehnen die geplante Änderung der Schuleinzugsbereiche ab. Von Seiten der Landkreisverwaltung wird vorgeschlagen, zugunsten der neuen IGS in Schöppenstedt die Schuleinzugsbereiche dahingehend neu zu schneiden, dass Kinder aus der Gemeinde Denkte nur die IGS in Schöppenstedt besuchen können.


"Selbst Kinder, deren Geschwister bereits in Wolfenbüttel zur Schule gehen, sollen nach Schöppenstedt gezwungen werden. Das ist nicht nachvollziehbar", sagt der Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion Björn Försterling. Für das Familienleben könne das zur Belastung werden. Aber auch für die Kinder ohne Geschwister an Wolfenbütteler Schulen sei der neue Einzugsbereich nicht sinnvoll. Von Klein Denkte beispielsweise sei es ein Katzensprung nach Wolfenbüttel, aber ein weiter Weg nach Schöppenstedt. Viele Menschen in der Gemeinde Denkte hätten gar keine Beziehung zu Schöppenstedt. 

Der FDP-Kreistagsabgeordnete Thomas Fach findet es im Hinblick auf die Historie „erstaunlich“, dass die Wahlfreiheit der Eltern jetzt infrage gestellt werde: „Bei der Einrichtung der IGS war der Elternwille noch das ausschlaggebende Argument, jetzt scheint der Elternwille keine Rolle mehr zu spielen. Stattdessen ist es offenbar der politische Wille, der über allem steht.“ Die FDP kritisiert vor allem, dass bei der Befragung der Eltern nicht mit offenen Karten gespielt worden sei. Es sei weder offen über die Schließung des Standorts Remlingen gesprochen worden, noch über die Veränderung der Schuleinzugsbereiche.

Björn Försterling hat bereits vor einigen Monaten darauf hingewiesen, dass die notwendigen Zahlen zur Errichtung der IGS Schöppenstedt mit fehlerhaften Informationen erreicht werden sollten und auch erreicht worden sind. „Das ist keine gute Ausgangslage für die neue IGS. Möglicherweise schlägt sich diese Fehlinformation jetzt in einem Mangel an Anmeldungen nieder. Das könnte zu einem Fehlstart führen“, warnt Försterling vor möglichen Folgen. Seiner Ansicht nach müsse die Landesschulbehörde die Genehmigung zurückziehen, wenn es weniger als 72 Anmeldungen gibt. Da jetzt viele Denkter Eltern ihre Kinder an den Gymnasien, der Realschulen und der Hauptschule anmelden, sei dies ein denkbares Szenario. „Damit wären die neuen Schuleinzugsbereiche ebenfalls hinfällig, theoretisch könnten die Eltern ihre Kinder dann zum übernächsten Schuljahr, also aber der sechsten Klasse, wieder an einer IGS in Wolfenbüttel anmelden“, sagt Försterling. Derlei könnten SPD und Grüne im Landkreis wohl kaum beabsichtigt haben.


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